(pm/ea) – Simon Gimplinger und Julius Klein vom Hanauer Ruderclub Hassia sind Vizeweltmeister. Bei der U19-WM in Kanada sicherten sich die beiden Hassianer am Sonntag in einem packenden Finish die Silbermedaille hinter Griechenland und vor Australien.
Das Duo hatte das Feld mit großem Kampfgeist über die 2000-Meter-Strecke von hinten aufgerollt. Noch bei der Hälfte des Rennens rangierte das Boot mit den beiden Hanauern zwischen Rang fünf und sechs, ehe die unwiderstehliche Aufholjagd begann. „Die Jungs haben einen enormen Willen und Kampfgeist bewiesen“, freute sich Hassia-Trainer Robby Gerhardt, der das Team als Nationaltrainer in St. Catharines betreut hatte.
„Wir sind außerordentlich glücklich über diese erneute Medaille bei Weltmeisterschaften. Aber wir sind auch stolz auf die Platzierungen und Nominierungen aller unserer Aktiven im Nationaltrikot. WM-Teilnahmen sind für einen Klub wie die Hassia keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis harter und kontinuierlicher Arbeit“, sagt Hassia-Sportvorsitzender Dr. Stefan Buschbeck. „Wir haben es in den vergangenen 15 Jahren geschafft, Jahr für Jahr Ruder-Talente in die Weltspitze zu führen. Daher gilt unsere Anerkennung und unser Dank neben den Aktiven unseren Trainern und Kooperationspartnern – vor allem der Rehbein-Schule.“ Die Hassia arbeitet seit Jahrzehnten mit dem Hanauer Gymnasium zusammen und fördert Schülerinnen und Schüler zu erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern.
Hanaus U23-Ausnahmeruderer Ole Hanack verpasste eine Medaille in einem herausragenden Starterfeld nur knapp. Die Finalqualifikation absolvierten Hanack & Co. als schnellstes Boot aller Halbfinalisten. Im Endlauf stand dann für den deutschen U23-Doppelvierer der undankbare vierte Platz. „Wir sind ein ordentliches Rennen gefahren, hätten aber ein gutes gebraucht“, sagte Hanack selbstkritisch. Immerhin war Deutschland in dieser Bootsgattung als Titelverteidiger an den Start gegangen. Aber aus der Besatzung des Vorjahres war lediglich der Hassianer noch im Boot geblieben. Nach einem etwas verhaltenen Start reichte es trotz harten Fights am Schluss nicht mehr, die Konkurrenz aus Polen, Tschechien und Italien abzufangen. Der Hassianer war 2023 im Doppelvierer U23-Weltmeister geworden und hatte ein Jahr zuvor im U19-Doppelzweier ebenfalls den WM-Titel geholt.
Hassia-Steuermann Leonard Rieth, im vergangenen Jahr U19-Vizeweltmeister im Vierer mit Steuermann, wurde bei der U23 mit dem deutschen Vierer in Kanada Fünfter.
Für die Deutsche U19-Meisterin der Hassia, Laura Bussian, endete die WM leider nicht wie erhofft. Im Doppelzweier hatte sie sich mit ihrer Partnerin Anna Keller aus Halle für das Halbfinale qualifiziert, ehe ein grippaler Infekt alle Medaillenhoffnungen zunichte machte. Sie musste am Samstag dann im Halbfinale passen. Hier sprang DRV-Ersatzfrau Emma Lange-Franzen (Schleswig) ein und sicherte über den dritten Platz das Finale mit Anna Keller. Bis zum Sonntagmorgen herrschte dann noch Hoffnung, dass eine gesundheitliche Besserung einen Finalstart für Bussian ermöglichen würde. Doch die positive Entwicklung blieb aus. Nach einer Besprechung im Teamlager mit Trainern und Medizinern entschied die Sportlerin auf einen Verzicht des Rennens und der Ersatzfrau den Vortritt zu lassen. „Das ist extrem schade, aber vor ihrer Entscheidung kann man nur den Hut ziehen“, so Robby Gerhardt, Hassia-Coach im DRV-Tross. Die Ersatzcrew wurde Fünfter.
Auf dem Foto: U19-Vizeweltmeister Simon Gimplinger (links) und Julius Klein vom HRC Hassia
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