Eindrucksvoller Erfahrungsparcours zur Demenz-Erkrankung

(pm/ea) – Der Vortrag zum Thema Demenz des Seniorenbüros Erlensee mit der Demenz-Beauftragten des Main-Kinzig-Kreises, Simone Grecki-Runde, beeindruckte und bewegte die Besucherinnen und Besucher.

Demenz entsteht meist durch Schädigungen des Gehirns durch den fortschreitenden Verlust von Nervenzellen oder Durchblutungsstörungen. Simone Grecki-Runde vermittelte zunächst gut eingängig viele Informationen zum Thema Demenz. Welche Formen gibt es? Was können die Ursachen sein? Wie kann Demenz behandelt werden?

Typische Symptome dieser Gehirnschädigung sind zum Beispiel Sprachstörungen, die Unfähigkeit, Gegenstände wieder zu erkennen und ihnen ihre Funktion zuordnen zu können oder die Unfähigkeit, bestimmte zielgerichtete Bewegungen und Handlungsabläufe, wie z.B. beim Essen mit Messer und Gabel, auszuführen, obwohl Muskeln und Gelenke intakt sind.

Der Vortrag zeigte auf, wie wichtig es ist, einmal die Perspektive zu wechseln, um zu verstehen, warum Demenz-betroffene Menschen für Gesunde unverständlich reagieren und ein oft schwieriges und herausforderndes Verhalten zeigen. So können Ängste, Scham oder Frustration, weil bestimmte Dinge nicht mehr funktionieren, Ursache für Aggressionen oder Rückzug sein. Menschen mit Demenz wünschten sich, weiterhin nützlich und hilfreich, sozial eingebunden und sicher in vertrauter Umgebung zu sein.

Um die betroffenen Angehörigen zu unterstützen, gab es Tipps zum Umgang und zur Kommunikation mit dementen Menschen. Wichtig sei es hier, die betroffenen Personen als erwachsene Menschen zu verstehen, ihnen keinen Tätigkeiten abzunehmen, die sie selbst noch tun können oder auch sie an möglichst vielen Entscheidungen zu beteiligen. Einen guten Zugang zu Betroffenen ermöglichen alte Fotos oder geliebte Musikstücke, die an früher Erlebtes erinnern können. Im Gespräch sollte man sich Zeit nehmen – sowohl beim Reden als auch beim Warten auf Antworten. Einfache Sätze erleichtern das Verstehen. Die „Elf Tipps zur besseren Verständigung mit Menschen mit Demenz“ geben gute Hinweise dazu. Ein kurzer Film, in dem eine Betroffene aus ihrem Leben mit Demenz berichtet, zeigte noch einmal sehr berührend, wie wichtig die Unterstützung und das Verständnis der nahestehenden Personen ist.

Nach dem Vortrag gab es die Möglichkeit für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, in einem Demenzparcours aktiv an verschiedenen Stationen die Symptome einer Demenzerkrankung zu erleben und so die wachsenden Herausforderungen für die Demenz-Betroffenen in der Bewältigung des Alltag nachzuempfinden und besser zu verstehen. Diese Aufgaben, die hier zu erfüllen waren, ließen die Akteure hilflos und ohnmächtig scheitern und zeigten sehr eindrücklich, mit welchen Gefühlen und Schwierigkeiten Demenz-Betroffene zu leben und zu kämpfen haben. Sie hinterließen bei vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein beklemmendes Gefühl und auch einen großen „Aha-Effekt“.

Bei Kaffee und Kuchen gab es dann noch die Gelegenheit, sich auszutauschen, Eindrücke zu verarbeiten und Fragen zu stellen. Es ist eine große Belastung zu sehen, wie ein geliebter Mensch sich durch Demenz verändert. Im Umgang mit ihm oder ihr stoßen Angehörige immer wieder an ihre Grenzen. Hier Verständnis zu wecken war das sicher erreichte Ziel dieser Veranstaltung.

Die AWO Erlensee / Langenselbold bietet einmal im Monat einen Gesprächskreis Demenz für Angehörige an. Interessierte können sich unter awo-erlensee-langenselbold@t-online.de melden, um weitere Informationen zu erhalten.

Fotos: Stadt Erlensee

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