(ms/ea) – Nur vier Junimonate waren in der 40-jährigen Messreihe der Wetterstation Erlensee wärmer. Mit 21,0 °C belegt der diesjährige daher den Platz 5, war um 2,6 °C wärmer als die Vergleichsperiode 1991-2020 und sogar um 3,9 °C wärmer als die 30-jährige Periode davor.
An 19 Tagen stieg das Thermometer auf bzw. über 25,0 °C, davon an 9 Tagen auf oder über 30,0 °C, so dass 19 Sommertage und 9 heiße Tage verbucht werden konnten.
Mit einer Höchsttemperatur von 35,2 °C wurde am 22. der heißeste Tag in diesem Juni verzeichnet. Lediglich an zwei Tagen fiel das Themometer in den einstelligen Bereich, mit 7,3 °C wurde am 9. das Minimum gemessen.
Der Juni war der fünfte zu trockene Monat in Folge in diesem Jahr. Mit einer Monatssumme von 50 l/m² erreichte er gerade einmal 82 % des Solls von 1991-2020 (71 % im Vergleich zu 1961-90). Fast der gesamte Niederschlag fiel in den ersten 8 Tagen des Monats.
4 Gewittertage wurden verzeichnet.
Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD, dass seit dem Jahr 2010 jeder Juni zu warm war
Der Juni 2025 war in Deutschland außergewöhnlich warm, viel zu trocken und üppig sonnig. Seit 2010 war jeder Juni hierzulande zu warm.
Der erste meteorologische Sommermonat startete mit Pauken und Trompeten. Nahezu deutschlandweit gab es kräftige Schauer und Gewitter samt Starkregen, Sturmböen und Hagel. Das sollte der Fahrplan für den gesamten Juni bleiben. Dennoch war es am Ende aufgrund von hochdruckgeprägten Phasen mit viel Sonnenschein verbreitet zu trocken. Zudem gab es immer wieder kürzere Hitzewellen.
Immer wieder kurze Hitzewellen vor allem im Südwesten
Das Temperaturmittel lag im vergangenen Juni bei 18,5 Grad Celsius (°C) und damit um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (15,4 °C). Selbst im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 (16,4 °C) ergab sich noch ein deutliches Plus von 2,1 Grad. Insbesondere der Südwesten kristallisierte sich hierbei als Wärmehotspot heraus, da sich dort wiederholt warme Luftmassen aus Süden und Südwesten durchsetzen konnten. Das Plus gegenüber dem Klimamittel lag dort teils über 4 Grad. Am Oberrhein gab es über zehn heiße Tage über 30°C.
Trockenheit fand ihre Fortsetzung
Mit gerade 61 Liter pro Quadratmeter (l/m²) war der zurückliegende Juni erneut viel zu trocken. Damit war es seit Februar der fünfte Monat in Folge, der weniger Niederschlag brachte als im klimatologischen Mittel. Im Vergleich zur Referenzperiode 1961 bis 1990 (85 l/m²) betrug das Defizit fast ein Drittel. Vergleichen mit der aktuelleren Referenzperiode 1991 bis 2020 (76 l/m²) wurde das Soll um ein Fünftel unterschritten. Auch ein Blick auf das erste Halbjahr 2025 bestätigt die starke Trockenheit: Von Januar bis Juni fielen deutschlandweit etwa 260 l/m². Das langjährige Mittel liegt bei rund 380 l/m² (Referenzperiode 1961 bis 1990) oder 366 l/m² (Vergleichsperiode 1991 bis 2020). Besonders niederschlagsarm war es im Juni 2025 in der östlichen Mitte und Teilen des Ostens, wo gebietsweise nur 10 bis 25 l/m² Niederschlag vom Himmel kamen. Lokal gab es aber dort ebenfalls heftige Gewitter, die beispielsweise am 15. in Aue (Sachsen) mit 96 l/m² die deutschlandweit höchste Tagesniederschlagsmenge brachten. Ergiebiger fielen die Niederschläge im Süden aus. Im Schwarzwald, des Bayerischen Wald und am Alpenrand fielen zwischen 100 und 150, lokal um 180 l/m².
Sonne leistete erneut Überstunden
Der vergangene Juni brachte mit etwa 277 Stunden Sonne satt. Das Soll (203 Stunden) wurde um etwas mehr als ein Drittel überschritten (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zur Referenzperiode 1991 bis 2020 (216 Stunden) ergab sich eine positive Abweichung von 28 Prozent. Besonders sonnenscheinreich war die zweite Junidekade, die allein für über 120 Sonnenstunden sorgte. An einigen Tagen wurde dabei die maximale astronomisch mögliche Sonnenscheindauer von circa 16 Stunden erreicht. Auch am Monatsende zeigte sich die Sonne nochmals sehr häufig. Besonders viel Vitamin D konnte man im Südwesten tanken. Fast 300 Sonnenstunden standen dort in den Büchern.
Rückblick für Hessen:
(In Klammern die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)
Im Mittel betrug die Temperatur im Juni in Hessen 18,7 °C (15,2 °C). Dabei wurde ein deutlicher Nord-Süd-Kontrast sichtbar: Während es im Süden des Bundeslandes rund 18 Sommertage und acht heiße Tage gab, lag die Anzahl an Sommertagen im Norden bei etwa zehn und die 30-Gradmarke wurde „nur“ dreimal geknackt. Mit 57 l/m² fiel fast 30 Prozent weniger Niederschlag als typisch sind (80 l/m²). Die Sonnenscheindauer lag bei 285 Stunden (192 Stunden), wovon zwei Drittel aus der zweiten Monatshälfte stammten.
Bericht und Grafik: Markus Sommerfeld
