In seinem Leserbrief nimmt Rainer Scholz Bezug auf den Bericht „Verlängerung der Anne-Frank-Straße feierlich eröffnet“
In den letzten Jahren sind viele Neubürger nach Erlensee gezogen, was besonders erfreulich ist, da es auch viele neue Kinder gibt. Das hat aber auch zu neuen Baugebieten und einem erhöhten Verkehrsaufkommen geführt. Besonders betroffen sind die Anliegerstraßen Limesweg und Friedensstraße, wo die vorgeschriebene Geschwindigkeit von 30 km/h oft nicht eingehalten und die Rechts-vor-Links-Regel missachtet wird.
Ursprünglich hatte die Stadt zur Lösung dieses Problems die Verlängerung der Anne-Frank-Straße als Umgehungsstraße angekündigt, diese aber nicht vollständig umgesetzt. Stattdessen wurde ein bestehender Parkplatz eines Kleingartenvereins verlängert und am Ende ein neuer Parkplatz gebaut, der nicht größer ist als der vorherige. Diese Maßnahme dauerte nicht nur ewig und führte zur Fällung von Bäumen, sondern bringt auch keinen Mehrwert für die Anwohner oder die Eltern, die ihre Kinder in den nahe gelegenen Kindergarten bringen. Eine Modernisierung des alten Parkplatzes hätte weniger Geld und Natur verschwendet. Warum wurde nicht der vorhandene Parkplatz der Kleingärtner für den Bring- und Holverkehr der Kita genutzt? Dieser liegt direkt neben der Kita und es hätte keine Berührungspunkte zwischen Kita und Kleingärtnern gegeben – so hätte man sicher viel Geld sparen können. Ein Stadtrat hat mir in einem Gespräch gesagt, dass er sich über den neuen Parkplatz freut, weil er jetzt seine Anhänger dort abstellen kann.
Außerdem fehlen nur noch wenige hundert Meter bis zur Fertigstellung der von den Anwohnern gewünschten und von der Stadt versprochenen Umgehungsstraße. Hier wird viel Geld ausgegeben, ohne die Projekte ordentlich zu Ende zu bringen– ein Fall für das „Schwarze Buch der Steuergeldverschwendung“.
Statt schlecht besuchter „Erlenseer Kulturnächte“, die niemand braucht, sollte die Stadt lieber die bestehenden kulturellen Angebote der Vereine unterstützen und sich auf die Verbesserung der Verkehrssicherheit konzentrieren. Erlensee bietet bereits ein tolles Kulturangebot durch die Vereine und es gibt genügend weitere Angebote in der Umgebung, die durch unsere Verkehrsanbindung hervorragend zu erreichen sind.
Immer wieder werden von unserer Verwaltung zu hohe Kosten in den Raum gestellt, sei es für das Hallenbad, die Fallbachhalle oder die Brücke über den Landwehrgraben. Gleichzeitig gibt es Überlegungen, die Friedrich-Ebert-Straße mit Blumenkübeln, Bänken, Trinkbrunnen und sogar einer Kneippanlage im Fallbach aufzuhübschen. Das klingt gut, aber wer trägt die laufenden Kosten für die notwendige Blumenpflege, Wartung und Instandhaltung der anderen Einrichtungen? Sinnvoll wäre es, erst einmal das zu Ende zu führen, was begonnen wurde, bevor man auf Wählerfang Blumen und Brunnen verspricht.
Nun soll das Baugebiet „Büchensaal“ noch erweitert werden, was noch mehr Verkehr mit sich bringt. Es ist eine Schande, dass ein solches Sicherheitsrisiko durch Raserei, vorbei an zwei Kindergärten und dem Schulweg vieler Kinder, in Kauf genommen wird. Die von unserem Bürgermeister gepriesene Lise-Meitner-Straße (LIDL-Lager) als Entlastung für den Limesweg und die Friedensstraße wird verständlicherweise nicht angenommen. Warum werden die Kosten für die letzten 200 Meter zur endgültigen Fertigstellung der Anne-Frank-Straße nicht in die Erschließung des neuen Baugebietes einbezogen?
Ich lade den Stadtrat weiterhin ein, sich persönlich ein Bild von der Verkehrssituation in der Friedensstraße zu machen.
Rainer Scholz
Erlensee
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