Januar zu warm und zu nass

(ms/ea) – Der erste Monat im neuen Jahr fiel nach Daten der Wetterstation Erlensee zu warm und zu nass aus.

So lag die Monatstemperatur von 3,5 °C um 1,1 °C über dem „neuen“ Klimamittel 1991-2020 und um 2,8 °C über dem Referenzwert 1961-90. Am Dreikönigstag stieg das Thermometer auf frühlingshafte 16,0 °C, während es eine Woche später mit einer Tiefsttemparatur von -6,2 °C winterlich kalt war.

Mit der Niederschlagssumme von 75 l/m² hat der diesjährige Januar exakt die Menge vom Januar des letzten Jahres erreicht, die rund 150 % des Klimamittels 1991-2000 und rund 170% des Klimamittels 1961-90 entspricht.

Am 4. konnte mit 4 cm Höhe die einzige Schneedecke des Monats registriert werden.

Am 27. gab es ein seltenes Wintergewitter.

Der Wind wehte überwiegend aus West – Südwest. Eine Windböe wurde am Dreikönigstag mit 77 km/h gemessen.

 

Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD von einem deutlich zu milden, nassen und sonnigen Januar

Zwei Protagonisten prägten maßgeblich das Wetter im Januar. Zum einen war dies Tief BERND, das zum Jahresbeginn das Wettergeschehen beeinflusste: Von Dauerregen über gefrierenden Regen bis zu starkem Schneefall reichte das Repertoire der Warnungen. Anschließend machte es sich Hoch BEATE über Mitteleuropa bequem und sorgte für eine deutliche Wetterberuhigung. Eine Inversionswetterlage, bei der es oben warm und unten oftmals kalt war, stellte sich somit ein, bevor zum Monatsende wieder Tiefdruckgebiete das Zepter in die Hand nahmen. Insgesamt betrachtet war der Januar deutlich milder, nasser und auch die Sonne zeigte sich öfter als im vieljährigen Mittel. Regional traten dabei jedoch große Unterschiede auf.

Von T-Shirt-Wetter bis tiefkühltauglichen Temperaturen alles dabei

Das Temperaturmittel lag im vergangenen Januar bei 2,0 Grad Celsius (°C) und damit wurde der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 um 2,5 Grad (-0,5 °C) überschritten. Selbst im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (0,9 °C) betrug die Abweichung noch 1,1 Grad. In allen Bundesländern lag das Mittel im positiven Bereich. Außergewöhnlich mild war es am Dreikönigstag (6.) sowie am 25. des Monats vor allem im Westen und Südwesten. Bei Höchstwerten von über 18 Grad dachte man eher an das T-Shirt als an den Wintermantel. Wenig verwunderlich war es somit, dass an einigen Stationen Januarrekorde geknackt wurden. Am wärmsten war es föhnbedingt mit 18,9 °C am 27. in Bad Kohlgrub (Rosshof) in Bayern. Tiefkühltaugliche Temperaturen wurden insbesondere in der ersten Monatshälfte immer wieder in den Gebirgstälern über Schnee in Süddeutschland gemessen. Das diesjährige Januarminimum datiert vom 4. mit -17,6 °C in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb (Baden-Württemberg).

West- Ost- Gefälle bei der Niederschlagsverteilung

Im Januar fielen mit rund 77 Litern pro Quadratmeter (l/m²) etwa ein Fünftel mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61 l/m²). Nicht ganz so hoch war der Überschuss mit etwa 19 Prozent (%) im Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020 (65 l/m²). Besonders deutlich zu nass war es in der Westhälfte Deutschlands, wo sich immer wieder Tiefdruckgebiete mit ihren Niederschlagsfeldern durchsetzen konnten. Die höchste Tagesniederschlagssumme trat am 5. in Hückeswagen an der Bevertalsperre (Nordrhein-Westfalen) auf. Es fielen an diesem Tag 46 l/m². Nur wenig Niederschlag gab es in der zweiten Januardekade, denn in diesem Zeitraum konnte sich das ausgedehnte Hochdruckgebiet BEATE für längere Zeit über Mitteleuropa etablieren. Schnee stellte sich im Tiefland eher als Mangelware heraus. Nur eine Luftmassengrenze sorgte um den 10. herum von der Eifel bis zur Uckermark gebietsweise für eine 5 bis 15 Zentimeter (cm) hohe Schneedecke.

Niederungen Norddeutschlands trüber als Hochlagen des Südens

Der Januar konnte mit 61 Stunden Sonne aufwarten, wodurch das Soll (44 Stunden) um mehr als ein Drittel überschritten wurde (Periode 1961 bis 1990). Etwas weniger ausgeprägt war das Überangebot (17 %) an Sonnenstunden im Vergleich mit der Periode 1991-2020 (52 Stunden). Am längsten zeigte sich das Zentralgestirn in den Hochlagen Süddeutschlands, wo teilweise mehr als 100 Sonnenstunden gemessen wurden. Wintersportler kamen also vor allem in den Alpen auf ihre Kosten. Deutlich seltener schien die Sonne in den Niederungen der Nordhälfte. Mitverantwortlich dafür war eine Dank Hoch BEATE ausgeprägte Inversionswetterlage bei der sich teilweise eine zähe Nebel- und Hochnebeldecke über mehrere Tage halten konnte.

Rückblick für Hessen:

(In Klammern die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Zu einem Paukenschlag kam es am ersten Januarwochenende des neuen Jahres in Hessen. Schnee und Eis legten nicht nur den größten deutschen Verkehrsflughafen in Frankfurt am Main lahm, sondern auch die Bahn und Autofahrer hatten mit dem Wintereinbruch zu kämpfen. Über den ganzen Monat hinweg war Winterwetter allerdings eher selten. Eine Mitteltemperatur von 2,0 °C (-0,4 °C) zeigte, dass es alles in allem viel zu mild war für den zweiten meteorologischen Wintermonat. Doch der Januar war in der Landesmitte nicht nur zu mild, sondern mit 87 l/m² (63 l/m²) ebenfalls deutlich zu nass. Das Niederschlagsplus betrug rund 38 Prozent. Die Sonne versteckte sich jedoch keinesfalls ständig hinter den Wolken, denn sie schien bis zum Monatsende ganze 57 Stunden lang und damit wurde das Soll (36 Stunden) um mehr als die Hälfte überboten.

Bericht und Grafik: Markus Sommerfeld

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