Leserbrief: „Weichenstellung oder ab durch die Mitte?“

In seinem Leserbrief macht sich Roland Glöde Gedanken zur Bundestagswahl.

Übermorgen haben wir sie, „Die Qual der Wahl“. Einerseits ein Privileg, um das uns viele beneiden. Andererseits eine Verantwortung, das richtungsweisende „X“ im richtigen „O“ zu setzen.

Rechte und Linke im politischen Sinne sind keine Randgruppierungen mehr. Im Gegenteil, sie polarisieren unsere Gesellschaft.

Waren wir jemals so erreichbar für Schlagzeilen aus Nah und Fern?

War es jemals schwieriger zwischen Gerüchten, Fake News oder Wahrheiten zu unterscheiden?

So zentral und mittig sich Deutschland auf der Karte Europas befindet, sollte auch seine politische Ausrichtung sein. Man muss nicht für „Links“ stimmen, um gegen „Rechts“ zu sein und umgekehrt. Deutschland war in seiner Geschichte schon oft gespalten. Der wilde Norden durch den Limes vom zivilisierten Süden. Die Protestanten im 30jährigen Krieg von den Katholiken. Der kapitalistische Westen durch die Mauer vom sozialistischen Osten. Der bunte Völkermix Deutschland hat immer wieder zusammengefunden.

Wer oder Was ist Deutschland? Wofür stehen wir? Was sind unsere Werte? Fakt ist, durch eine idealisierte linke Politik der grenzenlosen Toleranz, Missachtung  oder falschen Interpretation wichtiger Grundregeln des Zusammenlebens, Verständnis  für Alles und Jeden, hat man die „Rechten“ erst so stark gemacht.

Die politische Mitte scheint im verbalen Schlagabtausch oftmals ideenlos und wenig spektakulär und schon gar nicht konsequent, was den Rechtsdruck noch weiter fördert.

Die begründeten Ängste der Menschen müssen ernstgenommen werden. Zivilschutz muss vor Gutmenschentum stehen.

Wenn bestehende Gesetze nicht mehr ausreichen, weil die Leistungs- oder Gewaltbereitschaft bestimmter Teile der Gesellschaft neue Dimensionen annimmt, muss politischer Wille erkennbar sein.

Bei der anstehenden Wahl sollten wir nicht zu experimentell sein, sondern einen Schritt zurück, zu alt bewährten gehen. Eine gestärkte Mitte muss wenig Kompromisse mit „Rechts“ und „Links“ eingehen, was Deutschland wieder handlungsfähig macht.

 

Roland Glöde
Neuberg

 

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