(pm/ea) – Die Bedeutung des Festes „Mariä Lichtmess“ hat die Bischöfliche Pressestelle in einer Mitteilung beleuchtet:
Das Fest der „Darstellung des Herrn“ am 2. Februar, das die katholische Kirche gemeinsam mit den Ostkirchen feiert, trägt im allgemeinen Sprachgebrauch den Namen „Mariä Lichtmess“. Es bezieht sich auf den Bericht des Lukas-Evangeliums über den Besuch Marias im Tempel. Nach mosaischem Gesetz hatte sie nach der Geburt ihres Sohnes das vorgeschriebene Opfer der Reinigung, „ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben“ (Lk 2, 24), darzubringen und ihren Erstgeborenen dem Herrn darzustellen.
Auf den Namen „Lichtmess“ ist vielleicht das Wort des greisen Simeon „Du zeigst allen Völkern Dein Licht“ (Lk 2, 32) ein erster Hinweis. Schon aus frühchristlichen Zeiten wird im Zusammenhang mit der liturgischen Feier dieses Festes über Lichterprozessionen berichtet, so etwa aus dem Rom der Mitte des 5. Jahrhunderts. Spätere Zeugnisse erwähnen eine Lichterprozession zu Beginn des Monats Februar, die offenbar eine alte heidnische Sühneprozession verdrängen sollte.
An den Bußcharakter erinnerte noch bis zum Jahre 1960 die in der katholischen Kirche vorgeschriebene violette Farbe der liturgischen Gewänder des Priesters bei dieser Prozession. Eine Segnung der bei der Lichterprozession mitgetragenen Kerzen wird um die Jahrtausendwende aus Gallien erstmals berichtet. Lichterweihe und Lichterprozession führten dann zu der im deutschen Sprachraum üblichen Bezeichnung „Lichtmess“ für dieses Fest.
Im bäuerlichen Arbeitsjahr bedeutete Lichtmess früher das Ende der Arbeiten im Haus und den Beginn der Feldarbeit. Landarbeiterinnen und Landarbeiter bekamen den Jahreslohn, und zwischen dem alten und dem neuen Dienstjahr gab es ein paar freie Tage. Es war also im bäuerlichen Alltag ein markantes Datum. So verwundert es nicht, dass sich dieser Tag denn auch in zahlreichen alten Bauernweisheiten findet. „Gibt’s an Lichtmess Sonnenschein, wird’s ein spätes Frühjahr sein“, heißt eine dieser Regeln. Wenn es dagegen an Lichtmess stürmt und schneit, so eine andere bäuerliche Erfahrung, „ist der Frühling nicht mehr weit“.
Blasiussegen
In enger Verbindung mit Maria Lichtmess und den Lichterprozessionen steht auch der sogenannte Blasiussegen, der sich auf den Märtyrer Blasius von Sebaste (gestorben ca. 316 nach Christus) bezieht. Der Armenier Blasius, der auch ärztlich tätig war, wird in der orientalischen und abendländischen Kirche sehr verehrt.
Schon im 6. Jahrhundert wurde der „Bischof mit dem erbarmenden Herzen“, wie er genannt wurde, besonders bei Halskrankheiten angerufen. Der Legende nach bewahrte er einen Jungen vor dem Erstickungstod, dem zuvor eine Fischgräte im Hals steckengeblieben war. Dies ist auch der Anlass für den Blasiussegen, den der Priester dem Gläubigen mit zwei gekreuzten brennenden Kerzen erteilt. Er ist in dieser Form seit dem 16. Jahrhundert bezeugt. Das Licht der Kerzen verweist auf die Gemeinschaft mit dem Auferstandenen und auf die Teilhabe an seinem Licht. Zugleich soll diese Erinnerung an die „Gemeinschaft des Lichtes“ als Bitte verstanden werden, dass sich hier und jetzt die schützende Nähe des Herrn erweisen möge. Der heilige Blasius soll durch seine Fürsprache Gottes Heil und Segen erwirken.