(pm/ea) – „Lassen Sie uns Brücken bauen und mit den Menschen ins Gespräch kommen und ihre Sorgen und Nöte ernst nehmen“, sagte Ercan Celik am Sonntag bei seiner Begrüßung zum Neujahrsempfang des SPD-Ortsvereins Erlensee.
Der Ortsvereinsvorsitzende der Erlenseer Sozialdemokraten konnte am Sonntagmittag nicht nur viele Mitglieder aus dem Ortsverein der Sozialdemokraten begrüßen.
Auch aus der örtlichen Vereinsgesellschaft und auch Vertreter politischer Mitbewerber kamen zum von 140 Gästen besuchten politischen Jahresstart in den kleinen Saal der Erlenhalle. In seinem Grußwort überbrachten der SPD-Bundestagsabgeordnete Lennard Oehl ebenso die besten Wünsche zum Jahresstart wie Bürgermeister Stefan Erb.
„Solidarität ist die Grundlage für eine funktionierende Gesellschaft. Doch oft ist das Wort Solidarität nur noch eine Floskel in einer Welt, in der Individualismus und auch durch soziale Medien aufgebaute Druck, einzigartig zu sein, stetig zunimmt. Wir müssen füreinander einstehen, sonst bricht die Gesellschaft auseinander. Mit Solidarität, Gemeinschaft und gesellschaftlichem Zusammenhalt gewinnen alle“, wünschte Erb ein zufriedenes 2025 bei bester Gesundheit.
Der Bundestagsabgeordnete Lennard Oehl blickte auf die „neue Zeit mit Trump“ voraus.
„Europa muss zu mehr Souveränität kommen. Ich halte einen Wehretat von 3 Prozent für notwendig, dahingehend müssen wir die Schuldenbremse anpassen. Wir haben genügend finanziellen Spielraum, in unsere äußere Sicherheit zu investieren“, sprach Oehl von einer „Zeitenwende unabhängig von russischen Gasimporten“. „Wir brauchen Migration in den Arbeitsmarkt. Denn was wären etwa Baustellen und Krankenhäuser ohne ausländische Fachkräfte?“, sprach sich Oehl zudem für eine steuerliche Entlastung der Mittelschicht und einen höheren Mindestlohn (15 Euro / Stunde) aus.
Festredner Andreas Bär, Bürgermeister von Nidderau, erwies sich als dankbarer Gast. Der 42jährige Rathauschef der Nachbarkommune lobte in seinem Vortrag den parteiübergreifend guten Umgang in der Erlenseer Stadtverordnetenversammlung zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger.
„Die Ampelkoalítion hat nach außen hin ein schlechtes Bild abgegeben, wohl auch, weil sie sehr herausfordernden weltpolitischen Ereignissen gegenüberstand“, monierte Bär. „Die Ampelkoalition hätte die Bürger stärker bei ihren Entscheidungen mitnehmen müssen. So entstand in der Bevölkerung der Eindruck, die machen eh, was sie wollen.“ Auch in Nidderau sei, so Bär, das Klima zwischen den Parteien vergiftet. Umso mehr lobte er den vertrauensvollen Umgang der Parteienvertreter in Erlensee. „Trotz aller Unterschiede schaffen sie es am Ende, sachlich über schwierige Themen zu sprechen, das Wohlergehen der Stadt in den Fokus zu nehmen und nicht andere Meinungen zu skandalisieren. Durch eine gute Zusammenarbeit bringen Sie Erlensee voran und halten ihre Stadt auf Kurs“, so Bär, der sich eigenen Worten nach mit 42 Jahren noch zu „den jungen Wilden der Bürgermeister im Main-Kinzig-Kreis“ zählt.
Nach dem Sektempfang mit frischgepresstem Orangensaft zu Beginn widmeten sich die Gäste dann nach den Reden dem Schnittchen-Buffet und geselligen Gesprächen.
Bericht und Fotos: Holger Hackendahl