Harald Munk regt in seinem Leserbrief an, einen „Ort zum analogen Sein“ in Neuberg zu realisieren.
Das Internet und die Geräte, die damit in engem Zusammenhang stehen – wie Handys, Computer und Playstation, ist und sind eine schöne moderne Entwicklung.
Kaum jemanden ist es aber verborgen geblieben, dass diese Entwicklung auch erhebliche Schattenseiten für alle Menschen hat. So verliert sich zeitlich Alt und Jung in diesen Geräten, kommt oft kaum noch davon los, Süchte entwickeln sich, der körperliche Bewegungsapparat leidet, die Psyche wird nach medizinischen Studien häufig stark belastet, die Reizbarkeit steigt durch die geistige Dauerbelastung, eine dauernde Abgelenktheit ist zu beobachten, die Aufmerksamkeitsspanne nimmt ab, berufliche und schulische Leistungsfähigkeit, wie auch das Konzentrationsvermögen verliert sich und die menschliche Sehkraft verschlechtert sich zusehens.
Es ist also kaum ein Wunder, das die Erfinder und großen Dienstleister dieses Wirtschaftsfeldes ihre Lieben und insbesondere ihre Kinder von den Wohltaten ihrer Leistungen abhalten. Dies ist als Gesellschaft nicht möglich und so beschäftigen wir endlos viele studierte und gelernte Personen, damit diesen Segen für die Menschheit in geordnete Bahnen zu lenken.
Eine Gemeinde oder Stadt kann hier kaum etwas tun, als dieses sehr teure Personal zur Verfügung zu stellen, kostenintensive Hilfeeinrichtungen oder vielleicht besser Alternativen zur Nutzung der eigenen Freizeit zu unterhalten. Da nicht jede Gemeinde personell ausgleichen kann, was das Internet an negativen Folgen für die Bevölkerung bringt, sollte hier zumindest ein Ansatzpunkt genannt werden, wo auch eine kleine Gemeinde wie Neuberg, ein Angebot machen könnte. So fehlt in Neuberg ein Platz für Menschen in jedem Alter, neben dem klassischen Sportverein, um sich treffen zu können und, wenn gewünscht, körperlich und geistig in dem natürlichen Raum zu betätigen. Ein „Platz zum analogen Sein“.
Im Ostend in Frankfurt am Main hat man genau einen solchen Platz mit dem Hafenpark geschaffen. Hier werden für Jugendliche ein Skater- und Fahrradpark mit Hindernissen, Klettermöglichkeiten, Spielgeräte aber auch für alle Fitnessgeräte, ein Basketballplatz, eine Fläche für Volleyball, Badminton oder Fußball und vieles mehr angeboten. Abends, an schönen Tagen und/oder am Wochenende können sich Menschen dort treffen und verweilen. Sportbegeisterte aller Altersklassen können hier etwas finden und andere schauen zu oder treffen sich nur.
Dies eingebettet in eine schöne grüne Umgebung kann helfen, Menschen heraus zu locken und von den leuchtenden Angeboten der multimedialen Welt abzulenken. Eine solche Einrichtung kostet, wenn sie richtig gebaut wird, auch wenig Unterhalt, ist für Vandalismus kaum anfällig und kann daher auch von kleinen Kommunen zu allen Tageszeiten angeboten werden. In der Folge liegt es an jedem Einzelnen, dieses Angebot zu nutzen und die reale Welt etwas mehr wieder wahr zu nehmen. Zwar wird sich auf einem solchen Platz das Handy und seine Freunde nicht verbannen lassen, aber hier wird die analoge und digitale Welt etwas mehr ins gesunde Gleichgewicht gebracht.
Ein solcher „Platz zum analogen Sein“ sollte in Neuberg geschaffen werden. Anbieten würde sich dies auf Flächen bei der Zentralen Sportanlage, die eigentlich immer verschlossen ist, und somit zentral in Neuberg.
Harald Munk
Neuberg
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