(pm/ea) – Am letzten Samstag waren die beiden Bundesliga-Teams der TSG Erlensee 1874 e.V. zum ersten Mal im neuen Jahr vor heimischer Kulisse im Einsatz. Die Damen trafen in der 1. Bundesliga auf die Dümptener Füchse und die Herren begrüßten in der 2. Floorball-Bundesliga Süd/West die TSV Calw Lions zum Kampf um die drei Punkte.
Das Spiel der Herren war über die gesamte Spielzeit eine emotionale Achterbahnfahrt. Nach nur 25 Sekunden gingen die Hausherren nach einem Freischlag und präzisem Abschluss von Ruben Brauer mit 1:0 in Führung (Zuspiel: Nils Feuer). Calw fand aber direkt die richtige Antwort und glich nur wenige Sekunden später durch einen Fernschuss aus. Nach dem wilden Beginn beruhigte sich die Partie etwas, aber die Gäste aus Calw wirkten frischer und hatten insgesamt mehr vom Spiel. Folgerichtig bauten sie ihre Führung mit einem Doppelschlag in der zehnten und elften Minute auf 3:1 aus. Mit diesem Spielstand ging aus in die erste Pause.
Zu Beginn des zweiten Drittels profitierte Calw beim 4:1 von einem leichten Fehler im Spielaufbau, doch die TSGE wollte sich vor heimischer Kulisse nicht einfach geschlagen geben und Patrick Eichner verkürzte nach 25 Minuten auf 2:4 aus Sicht der Erlenseer. In Überzahl stellte Calw kurz darauf den Drei-Tore-Abstand wieder her (2:5, 28. Minute). Mit einer Strafzeit gegen die Gäste aus dem Schwarzwald zur Spielmitte verschob sich das Momentum auf die Seite der Erlenseer. Zwar blieb das Überzahlspiel, trotzt bester Gelegenheiten, ungenutzt, aber Artur Lyzlov traf nur 20 Sekunden nach Ablauf der Strafzeit zum wichtigen 3:5 (Zuspiel: Patrick Eichner). Gut zwei Minuten vor dem Ende wiederholte sich dieselbe Kombination: Wieder war Artur Lyzlov auf Zuspiel von Patrick Eichner erfolgreich (4:5). Dieser Treffer brachte auch die gut-gefüllte Halle zurück ins Spiel. Mit ablaufender Uhr veredelte Johannes Herrmann einen Sololauf quer über das Feld. Der „Buzzer Beater“ und wichtige Ausgleich zum 5:5 eine Sekunde vor Ende des zweiten Drittels.
Im dritten Drittel wollte kein Team den entscheidenden Fehler machen. Calw nutzte gut neun Minuten vor dem Ende eine Abschlusschance zur 6:5-Führung, doch Stefan Weißling fand schnell die passende Antwort zum 6:6 (54. Minute, Zuspiel: Niklas Grünewald). Drei Minuten vor Schluss ging die TSGE durch Patrick Eichner in Führung (7:6, Zuspiel: Artur Lyzlov). Calw agierte fortan mit leerem Tor und zusätzlichem Feldspieler, doch die TSGE verteidigte leidenschaftlich und hatte den Heimsieg schon fast eingetütet, ehe Calw 16 Sekunden vor dem Ende doch noch zum 7:7 Ausgleich kam und die Partie in die Verlängerung schickte.
In der Overtime war der Kräfteverschleiß bei beiden Teams spürbar. Chancen auf beiden Seiten blieben ungenutzt. Eine Minute vor der Punkteteilung sicherte sich die TSGE dann doch noch den wichtigen Zusatzpunkt im Kampf um den zweiten Tabellenplatz: Nach simplem Aufbaupass von Daniel Tack, schloss Artur Lyzlov aus der Drehung ab. Der Calwer Goalie parierte den Abschluss aus der zweiten Reihe, ließ den Ball aber nach vorne prallen. Niklas Grünewald schaltete in diesem Moment schneller als die beiden Calwer Verteidiger und stocherte den Ball zum entscheidenden 8:7 in Netz (69. Minute).
Damen mit starker zweiter Spielhälfte gegen amtierenden Meister und Pokalsieger
Im Damenspiel wurde die Mannschaft aus Dümpten ihrer Favoritenrolle schnell gerecht. Der Spielstand von 0:5 nach dem ersten Drittel war deutlich. Auch im zweiten Drittel zeigte sich ein ähnliches Bild und die Füchse bauten ihre Führung bis zur Spielhälfte auf 0:9 aus. Danach fanden die TSGE-Damen besser in Spiel und schafften es, in die Zweikämpfe zu kommen. Das Spiel wurde insgesamt deutlich enger. Dennoch hatten die Gäste das letzte Wort und erhöhten vor der Drittelpause auf 0:10.
Das letzte Drittel begann mit einer Drangphase der Erlenseer Mädels, die an diesem Tag aber nicht das nötige Quäntchen Glück im Abschluss hatten, um sich für den Aufwand zu belohnen. Gute Einschusschancen blieben ungenutzt, aber auch Dümpten hatte Probleme, weitere Tore zu erzielen. Lediglich zehn Minuten vor Spielende gelang den Füchsen ein weiterer Treffer, der gleichzeitig den Endstand von 0:11 bedeutete. Dennoch macht der Auftritt in der zweiten Spielhälfte Mut.
„Die ersten 30 Minuten müssen wir abhaken. In dieser Phase waren wir nicht bereit, immer ein bis zwei Schritte langsamer und haben es den Dümptenerinnen viel zu leicht gemacht“, erklärt Trainer Niklas Grünewald. „In den zweiten 30 Minuten sind wir besser ins Spiel gekommen, haben angefangen, unser Spiel zu spielen und hätten uns mit mehreren Treffern belohnen können. An diese Phase müssen wir anknüpfen.“
Fotos: flyctory.com