(pm/ea) – Am Samstagnachmittag um 13:55 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Bruchköbel zu einem Brand in die Philipp-Reis-Straße gerufen. Passanten hatten auf dem Dach eines ehemaligen Gewerbebaus Flammen und Rauch bemerkt und die Rettungskräfte verständigt.
Da unklar war, ob sich noch Personen im Gebäude aufhielten, stufte der Leitstellendisponent die Meldung zunächst als „Brand mit Menschenleben in Gefahr“ ein.
Vor Ort bestätigte sich die Beobachtung der Passanten jedoch erst einmal nicht. Der diensthabende Stadtbrandinspektor Matthias Schmidt, der nur vier Minuten nach dem Alarm vor Ort eintraf, konnte weder Feuer noch Rauch im gemeldeten Bereich feststellen. Bei der Absuche der Umgebung entdeckte dann die Besatzung eines Löschfahrzeuges eine schwarze Wand im Dachbereich eines ehemaligen Gewerbebaus und leiterte zur genaueren Erkundung mit einer Steckleiter am Dach des Gebäudes an. „Die Kollegen fanden heraus, dass es zuvor sehr intensiv im Schornstein des Gebäudes gebrannt haben musste. Am und um den Schornstein hatte sich bereits eine Schicht aus Asche gebildet, von der Teile mit größerer Flamme verbrannt sein mussten. Die Kontrolle mit einer Wärmebildkamera zeigte jedoch inzwischen keine Gefahr mehr“, erklärte Schmidt den Sachverhalt.
Bei der anschließenden Ursachenforschung und Begehung des Gebäudes fand die Feuerwehr dann eine selbstgebaute „Heizungsanlage“ vor. Für Schmidt war klar: „Das war der Zeitpunkt, an dem wir den Bezirksschornsteinfeger zur Klärung und weiteren Beurteilung der Anlage hinzuziehen mussten.“ Da sich herausstellte, dass diese und eine weitere Anlage ohne Beachtung jeglicher Sicherheits-, Brandschutz- und Umweltauflagen betrieben wurde, verhängte der Schornsteinfeger ein sofortiges Betriebsverbot und veranlasste eine Meldung an die zuständigen Behörden. Auch Schmidt warnte eindringlich vor den gravierenden Folgen eigenmächtiger Veränderungen und Umbauten an Heizungsanlagen: „Auch wenn Energie teuer ist, dürfe die Wärmeerzeugung niemals wichtiger sein als die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzer. Hier lauern eine Vielzahl von Gefahren, die von Gasvergiftungen bis hin zu verschiedensten Brandgefahren reicht.“