(pm/ea) – In jeder Krise steckt eine Chance, so auch in der aktuellen Ukraine-Krise, die viele Neuberger die Ärmel hat hochkrempeln und enger zusammenrücken lassen. Etliche Menschen, ob Jung oder Alt, haben sich in den letzten Wochen in Rüdigheim und Ravolzhausen zusammengetan, um einen persönlichen Beitrag zur Bewältigung der Kriegsgeschehnisse in Osteuropa zu leisten.
Eine dieser Anpackerinnen ist die 3-fache Familienmutter Nadine Thommes, die gemeinsam mit vielen Unterstützern jüngst drei mit Hilfsgütern beladene Transporter auf den Weg Richtung polnisch-ukrainischer Grenze schicken konnte. Doch damit ist es für die 36-Jährige nicht getan, schließlich werden auch in der Gemeinde Neuberg in den kommenden Tagen und Wochen Flüchtlinge aus der Ukraine erwartet. Eine Situation, die nur gemeinschaftlich gemeistert werden kann. „Wir brauchen dringend persönliche Begleiter und Begleiterinnen, die den Menschen bei der Bewältigung der täglichen Arbeiten und Aufgaben unter die Arme greifen. Des Weiteren werden Unterkünfte benötigt, um den Familien nicht nur ein Dach über den Kopf zu bieten, sondern auch die soziale Integration zu forcieren“, so die Familienmutter weiter. Dass jede helfende Hand willkommen ist, weiß auch der Flüchtlingsintegrationsbeauftragte der Gemeinde, Jürgen Bergmann, zu berichten: „Jede ehrenamtlich investierte Stunde in die Flüchtlingsarbeit hilft uns weiter. Wir haben sehr positive Erfahrungen damit gemacht, dass wir Helfer dort einsetzen, wo ihr Herz zu Hause ist bzw. sie sich wohlfühlen. Der eine kann gut koordinieren, die andere übersetzen und wieder andere helfen bei Amtsgängen.“
Wer (weiter) mit anpacken will, um die Gemeinschaft innerhalb der Gemeinde zu stärken, kann sich an Nadine Thommes (nadinethommes@posteo.de) wenden. Wichtig zu wissen, ist, dass alle, die sich in der Flüchtlingsintegration engagieren, durch die Gemeinde unfallversichert sind. „Wenn sich genügend Freiwillige finden“, so Jürgen Bergmann weiter, „werden wir in den kommenden Wochen zu einem Corona-konformen Informationsabend ins Bürgerhaus einladen.“ Übrigens: Neuberger und Neubergerinnen, die Wohnraum zur Verfügung stellen können und wollen, werden gebeten, diesen unter wohnraum@mkk.de zu melden. „Wir“, so Nadine Thommes und Jürgen Bergmann unisono, „wollen die aktuelle Situation aktiv nutzen, um der kompletten Flüchtlingsarbeit in Neuberg einen positiven Schub zu verleihen. Neben den Menschen aus der Ukraine gibt es auch Familien aus Syrien und Afghanistan, die wir – getreu dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ – unterstützen wollen. Es geht nur gemeinsam. Vor allem dann, wenn wir den Fokus auf das Positive richten und die Chancen sehen, die Krisen mit sich bringen.“
Aktuell baut Nadine Thommes, die tatkräftig von Bastian Dhonau und Familie unterstützt wird, an einer Suche-Biete-Plattform für Neuberg. Auf diesem digitalen Marktplatz können Menschen Sachspenden einstellen, die – so der Plan – wiederum von Neubergerinnen und Neubergern abgerufen werden können, die geflüchtete Familien aufnehmen. „Ich möchte die Gelegenheit nutzen“, so die 36-Jährige, „mich von ganzem Herzen bei allen freiwilligen Helferinnen und Helfern, Sponsoren und Institutionen zu bedanken. Das an den Tag gelegte Engagement hat mir gezeigt, was in Neuberg geleistet werden kann, wenn Menschen zusammen Hand anlegen und anpacken.“
Wer die Ärmel hochkrempeln und den Gemeinde-Zusammenhalt stärken will, wendet sich bitte an Nadine Thommes (nadinethommes@posteo.de). Menschen aus Neuberg und der Region, die Wohnraum zur Verfügung stellen wollen sowie geflüchtete Ukrainer und Ukrainerinnen, die sich bereits im Main-Kinzig-Kreis aufhalten, können eine formlose E-Mail an wohnraum@mkk.de schreiben.