Im Rahmen der Serie „Reiseberichte der Erlensee Aktuell-Leser“ berichtet Werner Beier von seiner Reise ganz in den Süden. Heute Teil 6.
Da wir fast zwei See-Tage hatten, sind in diesem Bericht wieder drei Tage.
13. Tag
Kap Valentine bildet das nordöstliche Ende von Elephant Island. Diese Insel haben wir als „Sightseeing“ absolviert. Es fand keine Anlandung statt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Elephant_Island
Die Insel mit einem Nebelband geteilt
Wir sind dann zum Point Wild gefahren. Namensgeber Frank Wild leitete Shackletons schiffbrüchige Expedition bis zu ihrer Rettung im August 1916. Vier Monate campierten hier 22 Männer.
https://de.wikipedia.org/wiki/Point_Wild
Auf dieser Ecke überlebten die Männer
https://de.wikipedia.org/wiki/Ernest_Shackleton
https://de.wikipedia.org/wiki/Endurance-Expedition
An dieser Stelle ist seit 1987-88 dem Kapitän, der die Überlebenden dann gerettet hat, ein Denkmal gewidmet.
Heute Pinguine und wenn man genau hinschaut, das Denkmal
Natürlich haben wir uns an diesem Tag auch wieder weitergebildet.
Die Wissenschaftlerin Larissa hat uns mit dem Thema Fische und Fischerei im Südpolarmeer eine Stunde gut unterhalten. Sie brachte uns die Gefahren der Überfischung der letzten Jahrzehnte, die jetzt nach und nach sich wieder erholen, nahe. Besonders interessant fand ich, das Fische in Polarregionen nicht frieren können, da sie Enzyme haben, die dies verhindern.
Ein weiter, sehr interessanter Vortrag war von Manfred Reinke mit dem Thema: “Neue Wege der internationalen Zusammenarbeit außerhalb Jurisdiktionen: Die Entwicklung des Antarktis-Vertrags von der Konfliktlösung bis zum Umweltschutzabkommen von 1959 bis heute“.
Es war sehr interessant, wie komplex, aufgrund des Antarktik-Vertrags sowohl die politische, justikative und wirtschaftlichen Belangen geregelt sind. Obwohl dies ein für einige ein trockenes Thema war, ich fand es in der jetzigen Zeit sehr informativ. Um es kurz rüber zu bringen. Keinem Land gehört ein Stück von der Antarktis. Keine Waffen in der Antarktis. Allen Forschern steht es frei in und auf dem Kontinent zu forschen. Keine Ausbeutung von Bodenschätzen. Rechtsprechung richtig sich nach dem Land, das die Forschungsstation errichtet bzw. unterhält. Unter gewissen Voraussetzungen auch, welche Staatbürgerschaft der Betroffene hat.
Ein spezielles Thema ist der immer weitergehende Tourismus, der Beeinträchtigungen durchführt bzw. durchführen kann. Laut IAATO, sind in der letzten Saison war in der Antarktis 360 Reisen mit rund 56.500 Passagieren durchgeführt worden. In dieser Saison sind geplante 432 Reisen mit 78.000 Passagieren. Vor 10 Jahren waren es gerade mal 239 Reisen mit 36.500 Passagieren.
Dieser Bericht ist öffentlich und sehr interessant, weil dort alle touristischen Aktivitäten aufgelistet sind. Wer Interesse hat kann ihn gerne von mir bekommen. Wie, wird dann in meinem letzten Bericht von der Reise erläutert.
Noch kurz, welche Nationalitäten haben die Besucher: 31,9 % aus der USA, 14,6 % aus China, 11,5 % aus Australien, 7,6 % aus Groß Britannien und dann mit 6,2 % aus Deutschland. Wer mehr wissen möchte, kann sich auch unter dem Link informieren. https://www.ats.aq/index_e.html
Alles, was als Gedenkstätten es in der Antarktis gibt, kann hier genau nachgeschlagen werden. https://de.wikipedia.org/wiki/Historische_St%C3%A4tten_und_Denkm%C3%A4ler_in_der_Antarktis
Tag 14
An diesem Tag auf See fahren wir Richtung Falklandinseln durch die Drake-Passage. Diese war etwas unruhig mit Wellen von bis zu 6 Meter Höhe. War etwas unangenehm.
Neben Entspannen habe ich mir zeigen lassen, wie man gewisse Knoten macht. Einen Film, in Englisch über die Falklandinseln angeschaut. Dann noch eine Stunde mich über die Albatrosse informiert. Es ist fantastisch, was die Natur mit diesen Vögeln angestellt hat. Sie können bis zu 8 Monate auf dem Meer sein. Sie können sehr gut und lange fliegen, aber nur nicht landen.
Das High-Light war der Besuch der Brücke. Da das Schiff sehr neu ist, ist der Stand der Technik toll. Es gibt natürlich kein Steuerrad mehr, sondern das Schiff wird über einen Joystick gesteuert.
Hier einige Eindrücke von der Brücke:
Kapitän Kai Albrigtsen, der die Führung selbst durchführte
Neben den Hauptfahrstand, gibt es, mit allen wichtigen Funktion, an jeder Seite der Brücke einen Nebenfahrstand, der beim Anlegen oder Ausbooten benutzt wird.
Hier ein Bild vom Eiswarngerät, das alles Eis erkennen soll.
Mit diesem Tablett, das aller größte an Bord, findet die Programmierung des Route statt.
Tag 15
Heute sind wir auf Falkland Island gelandet. Die Anlandung Falkland hat sich stark verzögert, da der „große“ Hafen aufgrund der Witterung es nicht so zuließ. Wir hatten eine Windgeschwindigkeit von bis zu 40 Knoten, sprich stürmischer Wind mit Stärke 7 und bis zu 75 km/h.
Unser Ausflug ging erst mit Minibus, und dann mit Land-Rover zum Bluff Cove Lagune. Dort gab es neben den Eselspinguine die Königspinguine. Dann noch ein paar Cookies und einen Kaffee, dann zurück nach Stanley.
https://de.wikipedia.org/wiki/Port_Pleasant
Diese Art wollte ich in freier Wildbahn sehen, Königspinguine
Hier gibt es auch eine kleine Kolonie Königspinguine
Hier auch eine Kolonie Eselspinguine
Strand mit vielen Pinguinen
Dort noch etwas Souveniershopping und Besuch der Kirche und dann ginge es zurück aufs Schiff.
In der Kirche, die sich „Most southerly Cathedral in the World“ nennt, ist gleichzeitig Begegnungsstätte, wo es Tea und Cookies gibt.
Die Kirche mit einem Denkmal für die Seefahrer
Im Supermarkt haben wir dieses Produkt gesehen. Jetzt wissen wir, warum wir bei den Engländern „Krauts“ genannt werden. Sie haben kein eigenes.
Heute Nacht fahren wir zur einer anderen der vielen Falkland-Inseln, wo wir einen Interessanten Tag verbringen können.
Titelfoto: Shutterstock/Hurtigrouten
Reiseberichte der Erlensee Aktuell-Leser
Jeder kann seine Erlebnisse und Erfahrungen den Lesern mitteilen. Einfach dazu Fotos und Bericht an redaktion@erlensee-aktuell.de senden, ob direkt während der Reise oder danach. Die Reiseberichte werden hier archiviert und können somit auch für die nächste Urlaubsplanung herangezogen werden.