Im Rahmen der Serie „Reiseberichte der Erlensee Aktuell-Leser“ berichtet Werner Beier von seiner Reise ganz in den Süden. Heute Teil 3.
Tag 6 und 7
Heute am 6. Tag der Reise ist ein sogenannter See-Tag. Wir sind den ganzen Tag auf See, und hier an Bord findet das Leben statt. Es gibt neben den verschiedenen Kurzweil-Veranstaltungen, wie Essen und Bord-Bar, auch kulturell etwas. Gesprächskreis über Gedichte von Ernest Shackleton. Nicht unser Ding.
Aber auch, wie schon erwähnt einige Veranstaltungen von Citizen Science, die fast jeden Tag angeboten werden. Auf See-Tagen dann intensiver. Die Hurtigruten, mit dem Expeditionsteam, haben sich 5 Projekte auf dieser Fahrt herausgesucht. Diese Teammitglieder haben nicht nur entsprechende Studien absolviert, incl. Doktortitel, sondern arbeiten an diesen Forschungsprojekten aktiv mit.
– Wal-Beobachtung
Hier dreht es sich darum, dass alle Gäste aufgefordert werden, wenn sie Fotos von der Wal-Fluke gemacht haben, diese dann auf der Internetseite https://happywhale.com hochzuladen. Jede Fluke ist so einzigartig wie ein Fingerabdruck. Sollte dieser Wal noch nicht bekannt sein, darf der Einsender des Fotos den Namen festlegen.
– Vogelbeobachtung
Wir wurden aufgefordert, uns die App EBIRD herunter zu laden, damit wir unsere Vogelbeobachtung, unter sachkundiger Führung findet diese statt, dann melden können.
– Wolkenbeobachtung
Das NASA-Projekt Wolkenbeobachtung sollen wir auch unterstützen. Die Internetseite https://observer.globe.gov hilft uns dabei. Die NASA schaut von oben, über Satelliten auf die verschiedenen Wolken. Wir können aber dann von unten Fotos und Informationen dort eingeben und damit wird das Bild dann rund
– Schmelzwasser in der Polarregion
Über die Internetseite https://scripps.ucsd.edu/programs/fjordphyto sollen hier unter fachkundiger Führung die Zusammenhänge zwischen Süß- und Salzwasser erforscht werden.
– Wasseranalyse
Während der Fahrt ist am Schiff eine sogenannte Ferrybox angebracht. Wir können uns hier unter der fachkundigen Führung Wissen über das Thema Plankton und auch über Mikroplastik aneignen. Hier eine Darstellung, wie dieses Verfahren genutzt wird: https://www.ferrybox.org/about/principle/index.php.en . Auch andere Unternehmen erlauben der Wissenschaft die Nutzung ihrer Schiffe.
Wie zu ersehen ist, ist der Tag, wenn man möchte, mit Dingen ausgelastet, die nicht nur auf reines Relaxen aus sind.
Heute war auch ein Briefing über IAATO, wo eine verbindliche Teilnahme war. Hier geht es darum, wie wir uns zu verhalten haben. Nähere Information sind über den Link ersichtlich: https://de.wikipedia.org/wiki/International_Association_of_Antarctica_Tour_Operators
Am 6. Tag sind wir in die Antarktis gekommen. Die Antarktis beginnt mit dem 60. Breitengrad.
Am Abend sind wir etwas enttäuscht worden. Wir wollten den Ausflug Amundsen-Nacht sehr gerne machen. Da es nur 30 Plätze gibt, aber über 70 Anmeldungen gab, wurden die Plätze verlost. Sehr schade, denn das Erlebnis, in der Antarktis in einem Zelt zu übernachten, das wäre es gewesen.
Der siebte Tag fängt gut an, es ist mal gerade 1 Grad Plus, das Schiff schaukelt etwas, aber den ersten Eisberg gesehen.
An diesem Tag drei Referate angehört:, wobei dies immer etwas mehr als eine Stunde dauert.
Das erste wurde vom Chefingenieur Ivar Arthur Skogvang mit dem Thema „Die MS Roald Amundsen“ gehalten. Er erläutere die Technik des neuen Schiffes. Besonders interessant fand ich, dass Nachhaltigkeit auch vorrauschauend bedeutet. In den Batterieräumen ist im Konzept noch viel Platz, damit man diese Technik in Laufe der Zeit noch ausbauen kann. Ein sehr empfehlenswerter Vortrag
Hier ein entsprechender Link zu diesem Thema: https://www.hurtigruten.de/schiffe/ms-roald-amundsen/nachhaltige-technologie/
Der zweite Vortrag von Caroline Sassier mit dem Thema „Geologie und die Geheimnisse unter dem antarktischen Eis“ zeigte mir, wie groß die Antarktis im Vergleich zu den anderen Kontinenten überhaupt ist. Unsere normalen Weltkarten zeigen dies nicht im Geringsten an. Ebenso wie dieser Kontinent entstanden ist. War sehr interessant.
Im dritten Vortrag, „Pinguine: Sind einfach Spitze“ wurde von Fritz Jantschke sehr lebhaft dargestellt, welche verschiedenen Pinguingattungen es gibt und welche Eigenheiten diese haben.
In der Kabine haben wir uns dann noch einen Film über die Insel Kap Hoorn angeschaut. Wir mussten ja die Zeit überbrücken, denn unsere Gruppe war die letzte, die auf die Insel gebracht worden ist. Da war es schon 19 Uhr. Aufgrund der Helligkeit, zwar kein Problem, aber es war erheblich kühler als gegen 14 Uhr, wo die erste Gruppe ausgebootet worden ist.
Anbei ein paar wenige Eindrücke von unserem ersten Landgang in der Antarktis, auf der Halb-Mond-Insel.
https://de.wikipedia.org/wiki/Half_Moon_Island
Ein Eisberg aus der Nähe zum Landungspunkt
Ein berauschender Anblick
Ein Teil der Kolonie
Neben dem Stein sind zwei Jungtiere
Auch Robben sind zu finden
„Bin ich nicht schön zu fotogafieren?“
Da in der Antarktis nichts verändert werden soll, liegt hier ein Kieferknochen und ein Teil vom Schädel eines Wals
Fortsetzung mit der nächsten Pinguin-Kolonie mit mehr als 40.000 Pinguinen und anderen Informationen und Bildern folgt.
Titelfoto: Shutterstock/Hurtigrouten
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