(dzb) – Äußerst betrüblich, aber wahr: Ab dem kommenden Dienstagabend wird es in Hüttengesäß keine Gaststätte „Zur schönen Aussicht“ mehr geben! Die Eheleute Helene und Friedrich Huf, die das Lokal seit genau 50 Jahren betreiben, schließen am 8. Mai für immer die Pforten der bis über die Grenzen hinaus bekannten Gaststätte an der Bahnhofstraße/Ecke Bogenstraße.
Es ist die angeschlagene Gesundheit, die den Wirt Friedel und seine „Lenchen“ genannte Frau dazu bewogen, den Gaststättenbetrieb aufzugeben. Die Entscheidung rief natürlich in der Einwohnerschaft und auch bei vielen auswärtigen Gästen Ratlosigkeit hervor; das von allen nur liebevoll „Lenchen“ genannte Restaurant hatte aufgrund der gutbürgerlichen Küche viele Stammgäste, die dort sonntags zum Mittag aßen oder sich an den Abenden regelmäßig zur geselligen Runde trafen. Ganz zu schweigen von den Vereinen und Familien, für deren Treffen oder Feiern der angeschlossenen Saal einen ausreichend großen Rahmen bildete.
Bereits im Frühjahr 1968 übernahmen die damals noch sehr jungen Eheleute Huf das Lokal und machten es durch schmackhaftes Essen und Trinken sowie ein gemütlich-rustikales Ambiente zu einer schnell bekannten Anlaufadresse. „Bei uns kam immer alles frisch auf den Teller; das waren und sind wir unseren treuen Gästen schuldig“, meinen die beiden Wirtsleute. Friedel hatte die Küche unter sich, während Lenchen hinter der Theke stand und die Gäste bediente. Dass sie hierbei auch immer ein paar nette Worte mit den Besuchern wechselte, spricht für die freundliche und offene Art einer Lokalführung, die man nicht überall erlebt.
Wie es auch immer war – am Dienstag wird im „Lenchen“ der Zapfhahn hochgedreht und das schwere Scherengitter vor dem Eingang der „Schönen Aussicht“ bleibt dann für immer verschlossen!
Fotos: Ingbert Zacharias/Pressebüro „Der zweite Blick“