Wie Tag und Nacht: Hornets zeigen völlig unterschiedliche Halbzeiten

(pm/ea) – Als die erste Mannschaft ins Herbert-Dröse-Stadion einläuft, herrscht gute Stimmung. Die um 12:00 Uhr angetretene U19 der Hornets hatte bereits einen eindrucksvollen 23 : 06 – Sieg gegen die Darmstadt Diamonds feiern dürfen – natürlich will das Herrenteam da nicht nachstehen.

Der Hornissenschwarm erwischt einen perfekten Start. Obwohl der Return sofort gestoppt wird und ein weiter Weg vor den Hausherren liegt, sind sie nicht zu bremsen.
Mit Power-Laufspiel über Joachim Seifert und fulminanten Läufen von Ugur Mersin nähern sich die Hornets zügig der gegnerischen Endzone. Jasper Small bleibt es vorbehalten, den Ball per Quaterback-Sneak über die Linie zu drücken: Touchdown Hornets!

Mit dem verwandelten Extrapunkt zum 07 : 00 setzt Phillip Staarfänger noch die Kirsche auf das Sahnehäubchen.  Dem ersten Schock für Hassloch folgt der zweite auf dem Fuß:

Kaum sind die 8-Balls mit ihrem Angriff auf dem Feld, pflückt sich Phillip Staarfänger einen Pass der Gäste. Dank dieser Interception haben die Hornets nun die Gelegenheit, ihren Vorsprung schnell auszubauen. Allerdings lassen sie die Gelegenheit ungenutzt verstreichen und müssen punten.

Man spürt die Verunsicherung der Gäste, die fast das gesamte Spielfeld überbrücken müssen, sich aber zunächst sicherheitshalber ausschliesslich auf ihr Laufspiel verlassen. Die Läufe – meist durch die Mitte – funktionieren aber gut und bringen die Gäste immer näher an die Endzone der Hornets. Diese helfen dabei durch viele unnötige Strafen mit.

Die 8-Balls sind nun an der Hanauer 15yard-Line, Alarmstufe Rot! Mit Beginn des zweiten Quarters schlägt es dann erstmals bei den Gastgebern ein, die Pfälzer erzielen den Ausgleich zum 07 : 07.

Alexander Höhl macht als Returner eine prima Figur und schafft es bis fast an die Mittellinie, aber eine neuerliche Strafe macht einen Teil des Raumgewinnes wieder zunichte.
Quarterback Jasper Small wirft einen Pass auf Pascal Mahr, und wenig später stehen die Hausherren in der Red Zone der Pfälzer.

Ein Touchdown von Anton Dudin wird wegen einer Strafe gegen Hanau zurückgepfiffen; mit zehn Yards mehr Anlauf holen die Hornissen erneut zum Stich aus. Small trägt den Ball bis kurz vor die Goalline, und dem glänzend aufgelegten Mersin gebührt die Ehre, sich durch die Reihen der Verteidiger in die Endzone zu tanken.

Erneut gehen die Hornets mit 13 : 07 in Führung.

Der Drive der Gäste hingegen wird von „Interceptor“ Richard Nelson beendet, kaum dass er begonnen hat.

Die Hornissen greifen diesmal überwiegend durch die Luft an. Mit Pässen auf Marvin Dell und Pascal Mahr fliegen sie über das Spielfeld. Ein toller Pass auf Mahr bringt den nächsten Touchdown für Hanau. Staarfängers Extrapunkt kommt noch dazu, der Spielstand lautet nun 20 : 07.

Einen Drive haben beide Teams noch vor der Halbzeitpause; der von Hassloch endet mit einem Punt, der der Hanauer mit dem Pausenpfiff. Zur Halbzeit bleibt es beim 20 : 07. Der zweite Spielabschnitt beginnt gut für Hanau: Ein Hasslocher Fumble wird von Heiko Leichsnering und Cay Unverricht in Koproduktion für die Hornets gesichert.

Die Offense ist wieder auf dem Platz, und Dudin, der heute zu den auffälligen Spielern gehört, bringt die Hornets bis an die Grenze der Red Zone. Der Angriff wird jedoch durch eine Interception beendet – und auf mysteriöse Art und Weise beginnt das Spiel in diesem Augenblick zu kippen.

Die Gäste sind wieder mit ihrem guten und effizienten Laufspiel unterwegs. Gerade als ihr Angriff gestoppt zu sein scheint, packt der Quarterback einen langen Pass aus, und sein Receiver schafft es in die Hanauer Endzone. Auch der Extrapunkt ist gut, Hassloch verkürzt auf 20 : 14. Der nächste Angriff der Hornets führt zu keinem zählbaren Ergebnis.

Sehr viel besser machen es die Pfälzer, die mit einem langen und präzisen Pass die Hanauer Passverteidigung aushebeln und erstmals in dieser Begegnung in Führung gehen. Das 20 : 21 sollte nun von den Hornets umgehend beantwortet werden.

Wieder ein guter Return von Höhl, Pass auf Mahr und Lauf von Mersin – doch dann verlieren die Hornets den Ball, und das Angriffsrecht wechselt. Es wird nun überdeutlich, dass Hanau nicht so gut aus der Kabine gekommen ist wie Hassloch.  Prompt nutzen die Pfälzer die Gunst der Stunde und erhöhen auf 20 : 27, der Versuch einer Two Point Conversion wird von der Hornets-Defense immerhin unterbunden. Abermals ein guter Return von Höhl, wieder eine Strafe gegen Hanau. Insgesamt addieren sich die Strafen gegen Hanau bis zum Ende des Spiels auf 150 Yards und kosten ein ums andere Mal wertvollen Raumgewinn !

 

Das Team bäumt sich noch einmal auf, will sich gegen die Niederlage stemmen. Ein weiterer sehenswerter Lauf von Mersin und eine Strafe gegen Hassloch bringen die Hornets zügig an die gegnerische 40yard-Line, aber auch diesmal lassen die Hausherren ihre Chance ungenutzt.

Der nächste Angriff beider Teams bietet wenig Erwähnenswertes. Die Hanauer Defense ist nun ständig auf dem Spielfeld und muss Schwerstarbeit leisten. Das Fieldgoal der Gäste zum 20 : 30 – Endstand kurz vor dem Schlusspfiff kann sie jedoch nicht verhindern.

Nach einer sehr guten ersten Halbzeit, in der sie die 8-Balls deutlich dominierten, waren sich die Hornets ihrer Sache womöglich zu sicher. Die zweite Halbzeit ging ganz klar an die Gäste aus der Pfalz, während Hanau im dritten und vierten Quarter nicht mehr punkten konnte.

Der Sieg der Hassloch 8-Balls, die ihren Gegner gut studiert und die nötigen Anpassungen ihres eigenen Spiels vorgenommen hatten, war verdient. Coach Oliver Yares analysiert nach dem Spiel: „In dieser Liga werden Fehler sofort bestraft. Wir müssen unsere Fehler abstellen, dann gewinnen wir unsere Spiele auch wieder“.

Bis Hanau dazu die Gelegenheit erhält, werden nun einige Wochen vergehen. Am Sonntag, dem 24. September 2017, laden die Hornets zum Nachholspiel gegen die Rodgau Pioneers ins Herbert-Dröse-Stadion; die Spiele in Hassloch und Trier sind noch nicht terminiert.

Fotos: BLURRED PICS

 

 

Anzeige