(pm/ea) – Im Rahmen der Neuordnung des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes in Hessen wird nun auch eine offizielle Anlaufstelle an den Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen eingerichtet.
Der Bereitschaftsdienst soll zum 1. Juli 2017 in den neuen Räumen starten und wird außerhalb der normalen Öffnungszeiten der kinderärztlichen Praxen für mindestens zusätzlich 30 Stunden wöchentlich zur Verfügung stehen. Die fachliche Betreuung wird dabei sichergestellt durch eine enge Kooperation von rund 25 niedergelassenen Kinderärzten der Region mit den Ärzten der Kinderklinik.
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV Hessen, Dr. Günter Haas, äußerte sich „sehr zufrieden, dass mit gemeinsamen Anstrengungen diese tragfähige Lösung erzielt werden konnte“. Damit sei jetzt in Hessen ein Betreuungsangebot für die jungen Patienten entstanden, welches es zuvor in dieser Qualität und Zuverlässigkeit noch nicht gegeben hatte.
Wie Landrat Erich Pipa erläuterte, bedeutet diese Vereinbarung ein hohes Maß an Sicherheit für die Familien im Main-Kinzig-Kreis. Denn schon in der Vergangenheit hätten jährlich bis zu 9.000 Kinder und Jugendliche die Kinder-Notaufnahme der Klinik in Gelnhausen in Anspruch genommen. Künftig stehen hier nun sogar deutlich bessere Rahmenbedingungen zur Verfügung. Zudem bedeute diese Entscheidung auch Planungssicherheit für die Main-Kinzig-Kliniken.
Daher zeigte sich auch Geschäftsführer Dieter Bartsch „sehr erfreut, dass in den Verhandlungen ein fachlich sinnvolles Konzept und patientenfreundliche Strukturen für den Standort Gelnhausen gefunden werden konnten“. Damit könne die medizinische Versorgung im Sinne der Bürgerinnen und Bürger auf ein gutes Fundament gestellt werden. Die Main-Kinzig-Kliniken werden diesen Auftrag mit den beteiligten Ärzten mit hoher Verantwortung erfüllen.
In den vergangenen Monaten hatten sich Politik, Ärzte sowie Bürgerinnen und Bürger für eine „starke medizinische Infrastruktur für Kinder in Wohnortnähe“ eingesetzt. Über Unterschriftenlisten sowie die Abfrage über das Internet sind schließlich fast 30.000 Unterschriften zusammen gekommen und auch der Kreistag formulierte ein klares Votum für den Standort in Gelnhausen. Nach einem Spitzentreffen des Vorstandes der KV Hessen und des Landrates im Frühjahr wurde auf Fachebene eine Arbeitsgruppe beauftragt, um die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zu klären. Hierzu liegt nun das Ergebnis vor.
Der Neubau an den Kliniken in Gelnhausen mit der verbesserten Infrastruktur sowie der personelle Einsatz auch von Seiten des Krankenhauses waren am Ende wesentliche Kriterien für die Zustimmung der KV Hessen. „Ein Aspekt der Neuordnung des Kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes sind klare Standards, die alle Standorte erfüllen müssen“, sagte Dr. Haas. Schließlich würden dafür auch erhebliche finanzielle Mittel bereitgestellt.
In einem abschließenden Rundgang erläuterte der Chefarzt der Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Dr. med. Hans-Ulrich Rhodius, die künftigen Abläufe. Im Neubau werden drei Untersuchungsräume bereitgestellt, zusätzlich seien drei Räume für Notfälle vorhanden. Hier stehe ab Juli 2017 der Bereitschaftsdienst am Wochenende sowie an Feiertagen von 9 bis 20 Uhr zur Verfügung. Zudem werde ein Dienst am Mittwoch und Freitag jeweils von 16 bis 20 Uhr organisiert. Dabei sei es ein gemeinsames Ziel, insbesondere in den Hauptstoßzeiten am Wochenende die Wartezeiten zu verkürzen. Darüber hinaus bleibe die Kinder-Notaufnahme der Kliniken selbstverständlich weiterhin rund um die Uhr besetzt.
Auf dem Foto: Gemeinsame Vorfreude auf der Baustelle für den künftigen Bereitschaftsdienst (von rechts): Klinikgeschäftsführer Dieter Bartsch, Chefarzt Dr. med. Hans-Ulrich Rhodius, Landrat Erich Pipa, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV Hessen, Dr. Günter Haas, sowie Anna Roth, zuständige Bereichsleiterin Mitgliederservice der KV Hessen.
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