Wegen seines besonderen gesellschaftlichen Engagements stand der Tennisclub Laubach im Bundesfinale um den „Großen Stern des Sports“ in Gold. Der Wettbewerb wird alljährlich vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den Volksbanken Raiffeisenbanken durchgeführt.
Im Rahmen der digitalen Preisverleihung grüßten aus der DZ BANK in Berlin Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Thomas Weikert, Präsident des DOSB, und die Präsidentin des Bundesverbandes der Volksbanken Raiffeisenbanken (BVR) Marija Kolak.
Begleitet auf dem Weg ins Bundesfinale wurde der TC Laubach von seiner Patenbank, der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen. Als Sieger im regionalen Wettbewerb hervorgegangen, errang der Sportverein am Rande des Vogelsbergs auch den hessischen Landessieg.
Sechs Vertreter des Vereins waren im Verwaltungssitz der Genossenschaftsbank in Linsengericht zu Gast, um gemeinsam mit Vorstandsmitglied Petra Kalbhenn und Winfried Sachs, Direktor für den Raum Oberhessen, der Preisvergabe entgegenzufiebern. Siebzehn Vereine aus allen Teilen Deutschlands hatten die Chance auf Gold. Letztendlich gingen die ersten drei Plätze nach Halle an der Saale, Berlin und Heinsberg. Der TC Laubach teilt sich den vierten Platz des „Stern des Sports“ in Gold mit dreizehn anderen Vereinen und erhält ein Preisgeld von 1.000,00 €.
Seine besten Zeiten erlebte der Club in der Ära von Boris Becker und Steffi Graf, als er mehr als 350 Mitglieder hatte – danach ging es bergab. Vor fünf Jahren, bei nur noch rund 80 Mitgliedern, stand der Tennisverein kurz vor dem Aus. Doch statt aufzugeben wurde eine breite Mitgliederkampagne unter dem Motto „Tennis für alle“ gestartet. „Zur Zielgruppe gehörten auch Menschen mit Handicap: geistig und körperlich Behinderte sowie Menschen im Rollstuhl aus allen Altersgruppen“, erklärt Projektleiter Dirk Oßwald. „Über spezielle Schnuppertage konnten wir allein im vergangenen Jahr zehn und in diesem Jahr fünf weitere neue Mitglieder mit Handicap für den Verein gewinnen.“ Auch darüber hinaus war die Aktion ein Erfolg: „Wir haben inzwischen wieder über 220 Mitglieder, davon sind rund zwei Drittel im Rahmen der Kampagne zu uns gestoßen – mit und ohne Handicap“, so Oßwald. Und der schöne Nebeneffekt: „Das gemeinsame Sporttreiben hat bei vielen Menschen Barrieren in den Köpfen abgebaut“, sagt der Projektleiter. Auf dem Vereinsgelände ist das allerdings nicht überall der Fall: „Hier und da gibt es leider noch Probleme für Rollstuhlfahrer. Das Preisgeld wird auf jeden Fall auch in bauliche Maßnahmen investiert, um die Anlage Schritt für Schritt barrierefrei umzubauen“, kündigt Oßwald an.
„Die Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen. Umso mehr hoffen wir alle auf eine Rückkehr in den normalen Alltag, in dem wieder Begegnungen auch mit den vielen Ehrenamtlichen möglich sind; Menschen, die die Gesellschaft mit großer Selbstverständlichkeit am Laufen halten“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Rahmen der Siegerehrung. „Diese Auszeichnung richtet sich an die vielen Ehrenamtlichen in den Vereinen, die auch jenseits des Sporttreibens etwas für die Gesellschaft tun – und das war vielleicht nie so wichtig wie in den vergangenen zwei Jahren.“
DOSB-Präsident Thomas Weikert sagte: „Der Breitensport hat erneut ein herausforderndes Jahr hinter sich. Mit Ihrer ehrenamtlichen Arbeit und der Initiierung kreativer Projekte haben Sie in dieser schwierigen Zeit einen enormen Beitrag für die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes geleistet – dazu kann ich Ihnen allen nur gratulieren. Ganz besonders gratuliere ich natürlich dem Team von congrav new sports zum Gewinn des ‚Großen Stern des Sports‘ in Gold 2021 und wünsche weiterhin viel Erfolg bei der Realisierung des Trendsportzentrums. Wie immer im Sport kann am Ende nur eine oder einer gewinnen, aber auch alle anderen Vereine im Bundesfinale dürfen und sollen sich unbedingt ebenfalls wie Gewinner fühlen.“
BVR-Präsidentin Marija Kolak betonte die gemeinschaftliche Leistung: „Was durch Teamwork in den Sportvereinen vollbracht wird, ist außergewöhnlich und zeigt, was das Miteinander der Menschen vor Ort bewirken kann“, sagte die BVR-Präsidentin, die sich ebenfalls bei allen Teilnehmenden bedankte: „Das von der Pandemie geprägte Jahr 2021 hat jede und jeden von uns vor enorme berufliche und private Herausforderungen gestellt. Da ist es alles andere als selbstverständlich, sich zusätzlich ehrenamtlich gesellschaftlich zu engagieren. Es ist uns ein großes Anliegen, dies mit den ‚Sternen des Sports‘ zu würdigen.“
Die Preisverleihung „Sterne des Sports“ in Gold fand wie im Vorjahr aus Gründen der pandemiebedingten Vorsicht aus diesen Räumen heraus als digitaler Livestream statt. Das Bühnengeschehen in den Räumen der DZ BANK mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, DOSB-Präsident Thomas Weikert und BVR-Präsidentin Marija Kolak wurde live auf sportschau.de übertragen und ist dort auch im Nachgang abrufbar. Gemeinsam mit dem TC Laubach und der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen waren die Vertreterinnen und Vertreter der nominierten Vereine und der sie begleitenden Banken digital zugeschaltet und in die Bühnenmoderation durch ZDF-Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein sowie in die Preisverkündung eingebunden.
Die VR Bank Main-Kinzig-Büdingen ist dem TC Laubach in der gemeinsamen Zeit von regionaler Bewerbung bis zum großen Finale ein starker Partner geworden. Stolz ist die Genossenschaftsbank auf das besondere ehrenamtliche Engagement des Vereins, dass sie nicht nur während des Wettbewerbs gerne unterstützt hat.
Auf dem Titelfoto: Petra Kalbhenn, Vorstandsmitglied, Winfried Sachs, Direktor für den Bereich Oberhessen, (hinten v. links) und Mark Langlitz, Marketingmitarbeiter, (rechts) der VR Bank Main-Kinzig-Büdingen, freuen sich mit den Mitgliedern des TC Laubach über deren Erfolg.