(pm/ea) – Die Sparkasse Hanau hat im Jahr 2016 einen Geschäftsertrag von 112,8 Millionen Euro erzielt. Beim Betriebsergebnis vor Bewertung erreichte die Sparkasse Hanau 47,8 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis nach Bewertung, also nach Wertberichtigungen, lag bei 50,1 Millionen Euro und fällt damit – angesichts einer verringerten Kreditrisikovorsorge – etwas höher aus.
Dies teilte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Hanau, Dr. Ingo Wiedemeier, auf der Jahrespressekonferenz des Instituts mit.
Nach Abzug des neutralen Ergebnisses, der Steuerzahlungen und der Reservendotierung weist die Sparkasse einen Jahresüberschuss von neun Millionen Euro aus. Das Gesamtkapital steigt damit auf über 450 Millionen Euro.
Wiedemeier führte dieses Ergebnis auf höhere Erträge im Kundengeschäft zurück. So stieg die Zahl der Girokonten erneut deutlich an: Unter dem Strich gewann die Sparkasse 2.728 neue Girokonten hinzu.
Getragen wird das Ergebniswachstum auch durch das Kreditgeschäft. So erhöhten sich die Forderungen an Kunden von 2,78 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf 2,81 Milliarden Euro im Jahr 2016. Ein Großteil davon kommt aus dem Baufinanzierungsgeschäft. Die Sparkasse hat im Jahr 2016 rund 1.600 private Wohnungsbaudarlehen mit einem Volumen von rund 223 Millionen Euro ausgereicht. „Wir profitieren damit von der guten Entwicklung in unserem Geschäftsgebiet, insbesondere von der positiven Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Hanau und im Altkreis Hanau“, erklärte Wiedemeier.
Ebenfalls erfolgreich verlief das Depotgeschäft. So stieg das Geldvermögen (Spareinlagen und Depotvolumen) der Privatkunden im Jahr 2016 um 198 Millionen Euro auf rund 3,42 Milliarden Euro. Wiedemeier kündigte an, das Wertpapiergeschäft weiter ausbauen zu wollen. „Um dies zu erreichen, steht unseren Kunden beispielsweise der Sparkasse Hanau Grimmfonds zur Verfügung. Dies ist ein vermögensverwaltender Fonds, der aussichtsreiche und Erfolg versprechende Mischfonds des Gesamtmarktes in nur einer Einzelanlage bündelt. 1.600 Kunden halten den Grimmfonds in ihrem Depot. Das derzeitige Depotvolumen beträgt rund 31 Millionen Euro“, erläuterte der Vorstandschef.
Darüber hinaus hat die Sparkasse stets die Entwicklung der Kosten im Blick gehabt. Die Sach- und Personalkosten sind, wie in der Unternehmensplanung kalkuliert, leicht gestiegen. Dies hat sich daher auch in einer moderat erhöhten Kosten-Ertrags-Relation niedergeschlagen. Dieses Verhältnis gibt an, wie viele Cent ausgegeben wurden, um einen Euro zu verdienen. Die Kosten-Ertrags-Relation lag im Jahr 2016 bei 57,7 Prozent gegenüber 55,6 Prozent im Jahr 2015.
Wiedemeier kündigte an, die Online-Bezahlmöglichkeiten weiter auszubauen, darunter den Bezahldienst Paydirekt. Darüber hinaus wurden die Sparkassen-Apps mit der neuen Zahlungsfunktion „Kwitt“ sowie der Fotoüberweisung ausgestattet.
Mit „Kwitt“ ist es allen rund 4,5 Millionen Nutzern der Apps möglich, mit einem Smartphone Geldbeträge an die Mobilfunknummer eines Dritten zu senden. „Mit dem einfachen Bezahlen von Handy zu Handy unterstützen die Sparkassen-Apps den mobilen Alltag derjenigen Kunden, die immer mehr Dinge mit dem Smartphone erledigen möchten. Diese Kundengruppe wächst immer schneller und wird schon in naher Zukunft die Mehrheit unserer Kunden ausmachen“, so Wiedemeier.
Mit der Fotoüberweisung können Sparkassenkunden komfortabel Überweisungen über die Sparkassen-Apps tätigen. Rechnungen oder Überweisungsträger werden dazu abfotografiert. Eine Texterkennungssoftware digitalisiert die Daten und zeigt sie auf dem Smartphone zur Überprüfung an. Der Vorgang wird mit einer TAN-Eingabe abgeschlossen. „Der Nutzer kann sich so das mühevolle Abtippen von Rechnungsdaten sparen“, erklärte Wiedemeier.
Die Sparkasse wird ebenfalls weiter in ihr Filialnetz investieren. In wenigen Wochen eröffnet das Kreditinstitut eine SB-Filiale im neuen Nahversorgungszentrum „Rondo Steinheim“. Zudem werden in Erlensee neue Räume bezogen.
Erich Pipa, Landrat des Main-Kinzig-Kreises und Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse, wies darauf hin, dass das Institut von der guten Konjunktur im Main-Kinzig-Kreis profitiert habe. „Denn unsere Sparkassen sind in der hiesigen Region verankert und mit ihrer Geschäftspolitik eng an die Realwirtschaft vor Ort angebunden“, erklärte Pipa. So habe sich die Sparkasse Hanau dem wichtigen Zukunftsthema „Klima- und Umweltschutz“ gewidmet und sich maßgeblich an der Finanzierung energieeffizienter Projekte über öffentliche Mittel beteiligt, verdeutlichte Pipa. Die Sparkasse Hanau hat im Jahr 2016 für Kunden 244 Anträge mit einem Volumen von rund 26 Millionen Euro für Darlehen aus öffentlichen Mitteln gestellt.
Claus Kaminsky, Oberbürgermeister der Stadt Hanau und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse, wies darauf hin, dass die Sparkasse viele Konversionsprojekte oder Erschließungen von Baugebieten begleitet habe, so die Entwicklung des Argonnerparks, des Lehrhöfer Parks oder die Vermarktung von Grundstücken im Baugebiet „Im Venussee“. „Daran zeigt sich deutlich: Die Sparkasse konzentriert sich auf die ihr anvertraute Geschäftsregion und sie hat Erfolg damit“, so Kaminsky. Der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende hob auch das gesellschaftliche Engagement der Sparkasse hervor. Demzufolge hat das Institut im vergangenen Jahr 611 Vereine, Initiativen und Institutionen mit rund einer Million Euro in Form von Spenden und durch Sponsoring unterstützt.
Auf dem Foto (v.l.): Hermann Köck, Vorstandsmitglied der Sparkasse Hanau, Oberbürgermeister Claus Kaminsky, stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Hanau, Dr. Ingo Wiedemeier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanau, Landrat Erich Pipa, Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Hanau, und Nils Galle, Vorstandsmitglied der Sparkasse Hanau.
Foto: PM