(pm/ea) – Die Amerikaner haben gewählt. Der 45. Präsident der USA heißt Donald Trump. Wirtschaftspolitisch wirft seine Wahl eine Menge Fragezeichen auf. „Diese Unsicherheit wird sich an den Finanzmärkten zunächst in Form von deutlich erhöhten Schwankungen niederschlagen“, sagt Dr. Ingo Wiedemeier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanau. Solche Schwankungen erwartet Wiedemeier allerdings nur für eine begrenzte Zeit.
Denn schnell wird sich seiner Einschätzung nach die Erkenntnis durchsetzen, dass Trump sein wirtschaftspolitisches Wahlprogramm nicht wie angekündigt umsetzen kann. Somit könnten auf erste negative Marktreaktionen in den Tagen nach der Wahl wieder Erholungsbewegungen folgen. Nach einem Zeitfenster von mehreren Wochen könnten die vorherigen Kurse an den Renten- und Aktienmärkten wieder weitgehend erreicht werden“, erklärt Wiedemeier weiter.
Die Wahl Trumps als US-Präsident ist ein weiterer Schritt in eine „entglobalisierte“ Welt, in der neue Handelsschranken hochgezogen werden. Denn Trump plant die massive Anhebung von Importzöllen gegenüber China und Mexiko.
Dies würde den Wachstumsausblick nicht nur für die USA, sondern auch für den Rest der Welt verschlechtern, insbesondere für stark exportorientierte Länder wie Deutschland. Zudem machte Trump Wahlkampf mit einer geplanten Steuersenkung für private Haushalte und Unternehmen in Höhe von knapp 34 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Dies sollte durch erhöhte Staatsverschuldung finanziert werden.
„Die Umsetzung seines Wirtschaftsprogramms wird wohl nur sehr eingeschränkt gelingen“, gibt Deka-Chefvolkswirt Dr. Ulrich Kater etwas Entwarnung. Denn offenbar hat Trump nicht einmal in der eigenen Partei eine Mehrheit für seine Pläne. „Daher werden wir mit Prognoseänderungen für Konjunktur und Kapitalmärkte vorsichtig sein.“ Der Chefvolkswirt der Deka geht davon aus, dass ein Präsident Trump in wirtschaftlicher Hinsicht anders handeln wird als es der Wahlkämpfer Trump angekündigt hat.