Die Deutschen denken beim Vermögensaufbau um – Aktien erstmals beliebter als Immobilien

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Aktien sind bei den Deutschen für den Vermögensaufbau erstmals beliebter als Immobilien. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) zum Weltspartag durchgeführt hat.

Bisher bevorzugten die Sparerinnen und Sparer in Zeiten niedriger Zinsen noch Immobilien als Geldanlage – in diesem Jahr landeten sie jedoch nur auf Platz drei.

Mit 42 Prozent markieren Aktien, Direktinvestitionen in Unternehmen und Wertpapiere Platz eins der interessantesten Anlagemöglichkeiten in der Niedrigzinsphase. Im Vorjahr belegte diese Kategorie mit 24 Prozent noch den dritten Platz. An zweiter Stelle stehen mit 29 Prozent nach wie vor Investment- und Immobilienfonds. Platz drei geht an Immobilien: Der Saldo liegt nur noch bei 17 Prozent. Im Jahr 2018 waren es noch 31 Prozent.

Sicherheit als Anlagekriterium verliert an Gewicht

Bei den Anlagekriterien setzt ebenfalls ein Umdenken ein – wenn auch nur langsam: „Insgesamt sind die Deutschen beim Vermögensaufbau zwar weiter vorsichtig“, sagt Dr. Ingo Wiedemeier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanau. Die Sicherheit belege mit 54 Prozent immer noch Platz eins der wichtigsten Kriterien. „Das sind aber sechs Prozentpunkte weniger als noch im Vorjahr“, so der Vorstandschef weiter. Dagegen habe das Kriterium „hohe Rendite“ mit 30 Prozent im Vergleich zu 2018 um drei Prozentpunkte zugelegt.

Menschen behandeln Immobilien als Kaufobjekte und Geldanlage unterschiedlich

Auch wenn das Interesse an Immobilien als Investitionsobjekt nachgelassen hat, ist ihr Kauf nach wie vor sehr gefragt. „Ein knappes Drittel der 20- bis 50-Jährigen planen den Erwerb“, erklärt Wiedemeier, „unter den 20- bis 29-Jährigen ist es sogar jeder Zweite.“ In allen Altersgruppen sind die Anteile seit 2017 aber deutlich gestiegen. „Denen, die nicht kaufen wollen, fehlt entweder das Eigenkapital, oder ihnen sind die aktuellen Immobilienpreise zu hoch“, so Wiedemeier weiter. Zudem gibt es einige, die bereits eine Immobilie besitzen.

Finanzielle Zufriedenheit abhängig von Wohnlage

Insgesamt steht es sehr gut um die finanzielle Zufriedenheit der Deutschen. Wiedemeier: „43 Prozent von ihnen sagen, sie sind zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Dieser Wert hat sich in den vergangenen 15 Jahren verdoppelt.“ Weitere 29 Prozent rechnen sogar mit einer Verbesserung in den kommenden zwei Jahren.
Doch nicht in allen Regionen ist die finanzielle Zufriedenheit gleich hoch. „Dabei sehen wir aber kein Ost-West-Gefälle, sondern einen deutlichen Unterschied zwischen Stadt und Land“, stellt der Vorstandsvorsitzende fest. „43 Prozent der Städter und sogar 44 Prozent derjenigen, die in der Vorstadt oder in stadtnahen ländlichen Gegenden wohnen, sind zufrieden oder sogar sehr zufrieden.“

Ganz anders sehe dies hingegen bei der ländlichen Bevölkerung weitab der nächsten Stadt aus: „Dort stufen lediglich 31 Prozent der Befragten ihre Situation als gut oder sehr gut ein“, erklärt Wiedemeier. Dieser Wert liegt zwölf Prozentpunkte unter dem Durchschnitt.

Neuer Spitzenwert: Sparkassen weiter Vorreiter in Sachen Vertrauen

Bei der Frage nach dem Vertrauen in einzelne Kreditinstitute nehmen die Sparkassen unverändert den ersten Rang ein – und bauen ihren Vorsprung erneut aus: „In diesem Jahr gaben sogar 52 Prozent der Bevölkerung an, großes oder sehr großes Vertrauen in uns zu haben“, freut sich der Sparkassenchef. „Dieser Anteil ist sogar deutlich gestiegen: 2018 betrug er noch 44 Prozent.“

Für das „Vermögensbarometer 2019 – Die Deutschen und ihr Geld“, in dem die genannten Ergebnisse präsentiert werden, hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar Added Value im Auftrag des DSGV im Frühjahr 2019 insgesamt 5.806 Menschen in Deutschland befragt. Erstmals nicht nur telefonisch, sondern auch online.