(pm/ea) – Bei zwei Veranstaltungen mit Referenten wurden in Erlensee und Rodenbach spannende Diskussionen ausgelöst.
Zuerst trug am 20.11. Thomas Feibel, ausgewiesener Medien-Experte und Leiter des Büros für Kindermedien in Berlin, zum Thema „Brauchen neue Medien neue Erziehungsformen“ vor. Im Medientreff Niederrodenbach wurden den Zuhörern vor allem Tipps und Tricks nahe gebracht, wie die Kommunikation mit dem Nachwuchs aufrecht erhalten werden kann, welche Regeln hier hilfsweise eingeführt werden können etc.
Mehr dazu gibt es im aktuellen Buch von Thomas Feibel („Jetzt pack doch mal das Handy weg!“) zu lesen. Die Besucher fragten intensiv nach und so wurde mit dem Referenten ausgiebig diskutiert. Es wurde deutlich, dass zwar die neuen Medien nicht mehr wegzudenken sind und auch aus dem Alltag nicht verbannt werden können, aber dass es Strategien gibt, um diesen nicht unser ganzes Leben sozusagen „auszuliefern“. Wichtig vor allem: auch Eltern müssen hier bestimmte Regeln beachten, sollten z.B. auf keinen Fall Fotos ihrer Kinder ins Internet stellen. Unser Leben sollten wir uns nicht vom Internet und den neuen Medien bestimmen lassen, die Regeln können immer noch wir selbst machen, so das Fazit der Veranstaltung.
Am 30.11. las dann die afrodeutsche Jounalistin Mo Asumang aus ihrem Buch „Mo und die Arier“. Sie beschreibt hier, wie sie, ausgelöst durch rassistische Anfeindungen, ihren Weg suchte, mit diesen Anfeindungen umzugehen, die Angst nicht gewinnen zu lassen, die Rassisten vielleicht sogar zum Nachdenken zu bewegen. Manchmal merke man den Rassisten sogar an, dass sie (wenn man ihnen einzeln begegnet) selbst Angst vor der Konfrontation haben oder im direkten Gespräch von Mensch zu Mensch ihr Rassismus plötzlich gar nicht mehr so wichtig sei (zumindestens wenn sie mal nicht von ihrer Peer-Group beobachtet werden).
So stellt Asumang dar, das es nicht sinnvoll oder zielführend sei, mit Rassisten oder Extremisten in einen Streit über Inhalte einzutreten, weil diese oft gar nicht diskutieren wollen oder mangels Argumenten auch nicht können. Besser sei es, dem Gegenüber mit Fragen zu begegnen, die dessen Ansichten von anderen Seiten beleuchteteten. Neue Perspektiven zu eröffnen könne diesen Leuten helfen, ihre eigenen Ansichten zu hinterfragen. Das Erstarken bzw. stärkere öffentliche Auftreten von Rassismus und Rechtsextremismus könne man durchaus als besorgniserregend empfinden, aber wichtig sie vor allem die Gewissheit, dass die Mehrheit eben keine Rassisten sind, und dass jede und jeder immer wieder, auch mit ganz kleinen Schritten, dabei helfen könne, dass es so bleibe – könnte als Fazit der Lesung bestehen.
Die Koordinierungs- und Fachstelle „Demokratie leben!“ freut sich, diese beiden spannenden und teilweise sehr persönlichen Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Medientreff Rodenbach sowie dem Förderverein Stadtbibliothek Erlensee präsentieren zu können. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgelegt wurde.
Fotos: PM