(ms/ea) – Mit 6,7 °C und 47 l/m² Niederschlagsmenge zeigte sich der November an der Wetterstation Erlensee etwas zu warm und zu trocken.
Gegenüber dem neuen Klimamittel 1991-2020 war er um 0,5 °C, gegenüber 1961-90 um 2,0 °C zu warm. Beim Niederschlag erreichte er das Soll zu 88% gegenüber 1991-2020 und zu 77 % gegenüber 1961-90.
Besonders hervorzuheben sind die zwei im November normalerweise selten auftretenden Gewittertage am 18. und 26.
Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD von einem kontrastreichen November mit herbstlichen, winterlichen und frühlingshaften Akzenten
In der ersten Novemberhälfte dominierte eine stabile Hochdrucklage, die abseits der sonnigen Berggipfel vielerorts trübe Tage brachte. In der letzten Woche folgten warme Winde aus subtropischen Gefilden, während zuvor polare Luft im Süden für kräftige Schneefälle und strenge Fröste sorgte. In der Bilanz war der November milder, etwas trockener sowie geringfügig sonnenscheinärmer.
Spätherbst mit einem Hauch von Winterkälte und Frühlingswärme
Das Temperaturmittel im November 2024 lag mit 5,1 °C um 1,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (4,0 °C). Im Vergleich zur wärmeren Periode 1991 bis 2020 (4,8 °C) betrug die Abweichung 0,3 Grad. Die erste Dekade war in den Gipfellagen mit Abweichungen von bis zu +9 Kelvin extrem mild, wobei die Zugspitze sogar einen Dekadenrekord beim Temperaturmittel meldete. In der letzten Woche brachte eine warme Südwestlage dem Südwesten Deutschlands Frühlingsgrüße mit lokalen Dekadenrekorden. Das Wärmemaximum meldete am 25. Baden-Baden-Geroldsau am Oberrhein mit 22,3 °C. Kurz zuvor erlebte Deutschland eine flüchtige Winterphase, in der am 22. Wutöschingen-Ofteringen, nahe der Schweiz, mit -10,1 °C das bundesweite Minimum verkündete.
Etwas trockener November mit Starkschneefällen im Süden
Im November fielen mit rund 60 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 91 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (66 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge fast 95 Prozent des Solls (63 l/m²). Die seit Mitte Oktober anhaltende niederschlagsarme bis trockene Witterung wurde ab der zweiten Novemberhälfte von intensiven Niederschlägen abgelöst. Besonders im äußersten Süden sorgten unwetterartige Schneefälle zu Beginn der dritten Monatsdekade mit bis zu 40 cm Neuschnee im Allgäu für eine kurzzeitige Einwinterung. Am nassesten war es mit örtlich über 150 l/m² im Nordseeumfeld sowie in die westlichen/südwestlichen Mittelgebirgen. Die höchste Tagesmenge registrierte am 19. Utzenfeld im Südschwarzwald mit 88,9 l/m². Das Mitteldeutsche Tiefland und das Thüringer Becken waren mit Monatssummen um 25 l/m² besonders trocken.
Im Bergland teils ungewöhnlich sonnig, an der Nordsee und im Südwesten oft trüb
Mit 51 Stunden lag die Sonnenscheindauer im November knapp 4 Prozent unter dem Soll der Referenzperiode 1961 bis 1990 (53 Stunden). Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 (55 Stunden) betrug die negative Abweichung rund 7 Prozent. Die höchste Sonnenscheindauer wurde in den höheren Lagen des Alpenvorlandes beobachtet. Die Zugspitze ragte mit über 200 Stunden sogar wir ein Leuchtturm empor. Deutlich trüber war es mit etwa 25 Stunden im Nordseeumfeld sowie in den Tälern des Südwestens.
Rückblick für Hessen:
(In Klammern die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)
In Hessen erreichte das Novembermittel der Lufttemperatur 5,1 °C (3,8 °C). Am 25. stiegen die Höchstwerte mit bis zu 18 °C auf ein frühlingshaftes Niveau. Zuvor zeigte sich der Monat jedoch von seiner trüben Seite: Besonders in Südhessen bewegten sich die Sonnenscheinwerte während der ersten drei Wochen am unteren Ende der statistischen Skala. In den letzten Tagen machte die Sonne jedoch verlorenen Boden gut, sodass hessenweit im gesamten Monat 39 Sonnenstunden verzeichnet wurden, nur geringfügig unter dem Durchschnitt von 43 Stunden. Der Novemberniederschlag erreichte 56 l/m² (71 l/m²).
Bericht und Grafik: Markus Sommerfeld