(pm/ea) – „Die Kostenexplosion für die Großkrotzenburger Fernwärmekunden ist nicht tragbar“, so die klare Aussage von Lennard Oehl zu den explodierenden Preisen der Fernwärme in Großkrotzenburg.
Die Gemeindewerke Großkrotzenburg und die Stadtwerke Hanau konnten bislang die entstehende Abwärme, die aus der Stromproduktion in Block 5 entstand, für ihr Fernwärmenetz nutzen. Mit dem Übergang in die Netzreserve zum 01.04.2024 ist dies nach aktueller gesetzlicher Lage nicht mehr möglich.
Auch dann nicht, wenn das Kraftwerk zum Ausgleich von Spitzen wieder Strom produziert, darf die entstehende Abwärme weder direkt genutzt noch in den vorhandenen Fernwärmespeicher gegeben werden. Die kostengünstige und umweltfreundliche Abwärme verpufft und stattdessen muss mit Mietkesseln, die mit teurem und fossilem Erdgas betrieben werden, Fernwärme erzeugt werden.
Mehrfach hatte sich der Hanauer Bundestagsabgeordnete Lennard Oehl ab 2022 in Briefen an das Bundeswirtschaftsministerium unter der Leitung von Bundesminister Robert Habeck gewandt und auf die möglichen negativen Folgen für die Bezieherinnen und Bezieher von Fernwärme in Großkrotzenburg und Hanau hingewiesen.
„Anstatt zumindest die Abwärme, die bei der Stromerzeugung mittels der extrem emissionsreichen Steinkohleverbrennung anfällt zu nutzen, um die Bilanz wenigstens etwas zu verbessern, soll zukünftig teures Gas genutzt werden, um benötigte Wärme in Hilfskesseln zu erzeugen. Das macht aus energiepolitischer Sicht für mich keinen Sinn und könnte auch zu höheren Verbraucherpreisen führen“, schrieb Lennard Oehl bereits im März 2024.
Auf eine pragmatische Lösung beim regulierenden Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz wartet man allerdings bislang vergebens. Stattdessen kommt es jetzt zu der aus Oehls Sicht absurden Situation, dass umweltfreundliche und kostengünstige Wärme ungenutzt bleibt, stattdessen Erdgas zur Fernwärmegewinnung verbrannt wird und die Verbraucherpreise durch die Decke gehen „Das ist nicht im Sinne des Klimaschutzes, nicht im Sinne der Energiewende und schon gar nicht im Sinne der Bürgerinnen und Bürger“, zeigt sich der Abgeordnete verärgert.
„In den Antworten des Wirtschaftsministeriums auf meine Schreiben fanden sich leider stets nur Allgemeinplätze, ohne konkrete Lösungen für den Fall in Großkrotzenburg zu benennen oder in Erwägung zu ziehen. Bereits vor über zwei Jahren habe ich auf die möglichen Folgen hingewiesen und nun haben sie sich zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger Großkrotzenburgs bewahrheitet. Das ist für mich nicht begreiflich“, so der Abgeordnete Lennard Oehl weiter.
„Ich werden nicht lockerlassen und mich weiter dafür einsetzen, dass eine pragmatische Lösung gefunden wird, die die unzumutbaren Preissteigerungen für die Fernwärmekunden verhindert“, zeigte sich Oehl kämpferisch.