(pm/ea) – 20 Minuten lang sah es richtig gut aus für das NBBL-Team der TG Hanau: Gegen die bis dato ungeschlagenen Bamberger zeigten die Spieler eine starke Dominanz in der ersten Halbzeit. Im dritten Viertel brach die Leistung dann jedoch stark ein. Bamberg nutzte diese Schwächephase konsequent aus und sicherte sich so letztlich den Sieg.
In der ersten Hälfte hatte sich das Team von Headcoach Bilal Mohandis äußerst gut präsentiert. Offensiv fanden die Spieler immer wieder freie Anspielstationen, defensiv gelangen gute Stops. „Wir haben das Spiel der Bamberger extrem gut gelesen und uns darauf eingestellt. Dabei haben wir ihre Schlüsselspieler aus dem Spiel genommen“, sagt der Hanauer Trainer. Insbesondere Tim Ludwig, der in der Vorwoche noch 31 Punkte machte, konnte an diesem Nachmittag nicht im Abschluss glänzen. Verdient führten die Grimmstädter am Ende des zweiten Viertels mit 38:30.
Folgenschwer entwickelte sich dann jedoch das dritte Viertel. Bamberg schaffte es, eine Antwort auf das Hanauer Spiel zu finden. „Unser Plan war es, den Ball immer wieder zu Niko Radovic in den Low-Post zu bringen, um seinen Größen- und Körpervorteil zu nutzen und im Zweifel den Ball von dort aus noch einmal weiter zu verteilen. Bamberg hat ihn daher mit drei Spielern verteidigt. Das war so auch unser Ziel – allerdings sollten die Jungs den freien Mann finden, wenn drei Gegenspieler bei Niko sind“, so der Hanauer Coach. Radovic war ab dem dritten Viertel aufgrund der vielen Gegenspieler nicht mehr anspielbar. Das Team hielt jedoch daran fest, den Ball an seine Position zu bringen. „Das hat am Ende viele Ballverluste gekostet“, resümiert Mohandis.
Die vielen Ballverluste sorgten für große Nervosität im Hanauer Spiel. Zu frühe, unsaubere Abschlüsse brachten häufig keine Punkte. Bamberg holte in dieser Phase viele wichtige Rebounds und attackierte sofort im Fast Break. Und dann schoss sich das Team so richtig warm: Beinahe alle Würfe von jenseits der Dreierlinie trafen. Damit erarbeitete sich Bamberg einen äußerst schmerzhaften 19:0-Lauf, die Gäste gewannen das dritte Viertel am Ende mit 27:7.
Positiv verlief zumindest das letzte Viertel: Statt sich aufzugeben, kämpfte sich das Team noch einmal zurück. „Wir haben viel Kraft aufgewendet und sind so zumindest noch einmal auf zehn Punkte herangekommen. Den Schalter haben wir letztlich aber zu spät umgelegt. Zu viele individuelle Fehler und Ballverluste haben uns heute den Sieg gekostet“, so der Headcoach. Bamberg siegte am Ende mit 70:80.
Die Entwicklung der Mannschaft geht dennoch klar in die richtige Richtung: „Trotz der Niederlage war es ein gutes Spiel, wir haben uns im Vergleich zu den ersten beiden Spielen klar verbessert. Wir haben eine Halbzeit dominiert und haben uns aus einer schwierigen Phase noch einmal heraus gekämpft. Es ist für uns eben immer noch ein Lernprozess. Wir müssen sehen und verstehen, dass wir unsere Taktik im Laufe des Spiels anpassen müssen, um nicht zu berechenbar zu sein. Wir werden die nächsten zwei spielfreien Wochen nutzen, um weiter an uns zu arbeiten“, lautet Mohandis finales Fazit.
Für die TG Hanau spielten:
Ben Groß (0 Punkte/2 Rebounds/0 Assists)
Jalen Williams (16/3/4)
Iven Mestrovic (2/6/1)
Michel Wieja (1/0/0)
Carl Weber (6/0/1)
Antonio Kovacevic (4/1/1)
Eren Yildiz (16/4/7)
Sören Janssen (0/0/0)
Jeremie Okitasumbu (4/8/1)
Ben Williams (0/0/0)
Nikola Radovic (6/5/1)
Felix Sinning (15/6/2)
Foto: PM