Mostafa Saroukh thematisiert in seinem Leserbrief den Start der Tarifverhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen.
Mit dem bevorstehenden Start der Tarifverhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen stellt sich die zentrale Frage: Wie geht es jetzt weiter? Die Forderung von ver.di nach einer Erhöhung um acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat ist mehr als gerechtfertigt. Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten und der wachsenden Anforderungen an die Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist eine angemessene Entlohnung nicht nur fair, sondern dringend notwendig.
Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes leisten unverzichtbare Arbeit und tragen maßgeblich dazu bei, dass unsere Gemeinschaften funktionieren. Ihr Engagement und ihre Einsatzbereitschaft verdienen Anerkennung und eine angemessene Bezahlung. Hier hat ver.di ihre Arbeit richtig gemacht und setzt sich für die Rechte der Arbeitnehmer ein. Doch nun ist es an den Gewerkschaften und den Arbeitgebern, in diesen Tarifverhandlungen Lösungen zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Beschäftigten als auch den finanziellen Möglichkeiten der Kommunen Rechnung tragen.
Die Rolle der Politik, insbesondere des Ministeriums, darf jedoch nicht ignoriert werden. Während die Tarifverhandlungen in erster Linie Sache der Gewerkschaften und der Arbeitgeber sind, trägt das Ministerium Verantwortung, die Rahmenbedingungen zu gestalten und die notwendigen Ressourcen bereitzustellen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die Berliner Regierung, insbesondere die Bundesinnenministerin, die auf der Arbeitgeberseite sitzt, sich ihrer Verantwortung bewusst ist und aktiv nach Lösungen sucht.
Die Kommunen stehen unter erheblichem Druck und kämpfen mit finanziellen Engpässen. Es ist entscheidend, dass die Politik die Kommunen unterstützt, damit diese in der Lage sind, die geforderten Lohnerhöhungen zu finanzieren.
Wir brauchen jetzt mutige Entscheidungen und innovative Ansätze, um zusätzliche Fördermittel auf Landes- und Bundesebene zu beantragen. Die Zeit drängt, und es ist bedauerlich, dass es bis jetzt an konkreten Maßnahmen gefehlt hat.
Wir stehen gemeinsam in der Verantwortung, die Wertschätzung und faire Entlohnung für die Menschen zu sichern, die unseren öffentlichen Dienst am Laufen halten. Lassen Sie uns als Gesellschaft sowohl die Gewerkschaften als auch die politischen Entscheidungsträger und das Ministerium auffordern, verantwortungsbewusst zu handeln und die notwendigen Schritte einzuleiten, um eine positive Zukunft für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst und für die Kommunen zu schaffen.
Mostafa Saroukh
Hanau
Foto: Privat
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