(ms/ea) – Mit einer Akademischen Feier im Bürgerhaus Zum Neuen Löwen beging die SPD Erlensee am Freitagabend ihr 150-jähriges Bestehen. Festredner Christoph Degen, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, betonte, man könne stolz auf das Erreichte sein und zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Bürgermeister Stefan Erb begrüßte zu Beginn zunächst zahlreiche Ehrengäste, darunter Stadtverordnetenvorsteher Christian Scholz, Erste Stadträtin und CDU-Vorsitzende Birgit Behr sowie die zwei Ehrenbürger GR Pfr. Günter Brennfleck und Aloys Lenz. Weiterhin konnte er unter anderem die Fraktionsvorsitzenden sowie Mitglieder aller drei im Erlenseer Stadtparlament vertretenen Parteien, Vertreter von Erlenseer Vereinen sowie der Ev. Kirchengemeinde willkommen heißen, bevor er das Wort an Staatssekretär Christoph Degen weitergab, der als Festredner kurzfristig für Heike Hofmann, Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, die in Berlin anwesend sein musste, eingesprungen war.
In einem kurzen Abriss über landespolitische Themen – die SPD ist zum ersten Mal seit 25 Jahren wieder Mitglied einer Hessischen Landesregierung – betonte er, die Politik löse Alltagsprobleme und zeige ihre Handlungsfähigkeit. Als Beispiele nannte er unter anderem die Änderung des Ladenöffnungsgesetzes, die ermögliche, dass Automatenläden wie etwa die Teo-Läden, auch am Wochenende die Daseinsvorsorge im Nahbereich sicherstellen könnten. Als weiteres Beispiel nannte er die kostenlose Meister-Ausbildung. Außerdem sei man dabei, die Demokratieforschung in Hessen zu stärken.
„Demokratien brauchen Demokraten“, so Degen, der dazu aufrief, sich in Parteien zu engagieren. Wohlstand, Frieden und Freiheit seien nicht selbstverständlich und könnten schnell kippen. Früher habe er immer aufgerufen, wählen zu gehen. Das reiche aber heute nicht mehr: Man müsse sich auch in politischen Parteien engagieren.
Er sprach Erlensee ein großes Lob aus für die gute Kinderbetreuung in der Stadt. „Das kostet Euch zwar viel, aber Ihr handelt hier auch vorbildlich“, so Degen, der gleichzeitig die finanziellen Situationen der Kommunen als „nicht so, wie gewünscht“ bezeichnete. Die SPD möchte nach seinen Worten die Kommunen handlungsfähiger machen. Dazu gehöre auch das Thema Hallenbad Erlensee: Er sei Mitglied des Fördervereins, muss aber gleichzeitig auch sehen, dass eine Kommune Schwerpunkte setzen müsste.
Erlensee habe eine grandiose Entwicklung des Fliegerhorstes hinbekommen, das dort liegende Gleis müsse auch bald genutzt werden. Er würde sich freuen, sein Auto dort abzustellen und mit dem Zug weiterfahren zu können.
Abschließend hob er hervor, die Sozialdemokratie stehe für den sozialen Ausgleich bei gleichzeitiger Stärkung der Wirtschaft und werde dringender gebraucht denn je.
Bei der Vorstellung der Chronik erinnerte der Vorsitzende der SPD Erlensee, Ercan Celik, an 150 Jahre Sozialdemokratie in Erlensee und beleuchtete kurz einige Ausschnitte aus der Geschichte. Es sei wichtiger denn je und unser aller Aufgabe, die Werte der SPD auch in kommenden Generationen lebendig zu halten.
Die Chronik wird in Kürze auf der Homepage https://www.spd-erlensee.de zum Download zur Verfügung stehen.
In sich anschließenden Grußworten dankte der frühere langjährige Vorsitzende der SPD Erlensee, Jörg Mair, Bürgermeister Stefan Erb für sein großes Engagement für Erlensee. „Beschließen können wir vieles, aber umsetzen muss man es können“, so Mair In Richtung des Bürgermeisters. Er bedankte sich außerdem für die konstruktive Zusammenarbeit mit der CDU und Bündnis90/Die Grünen, die den Ort immer mitgeprägt habe.
Für Renate Tonecker-Bös, Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen, sei das 150-jährige Jubiläum Zeichen für Kontinuität und Tradition. In dieser Zeit der großen Herausforderungen seien die Werte der SPD wichtiger denn je und verdienten vollste Anerkennung.
Für die CDU sprach deren Stadtverbandsvorsitzende, Erste Stadträtin Birgit Behr, den langwährenden Einsatz der SPD für Freiheit, Frieden, Demokratie und soziale Gerechtigkeit an. In Erlensee stehe dafür vor allem der langjährige Bürgermeister Stefan Erb. Sie hob die harmonische und konstruktive Zusammenarbeit in den Gremien hervor und betonte, die Erlenseer SPD könne stolz auf ihre Leistung sein. Abschließend fügte sie noch an: „Kulturell und in Sachen Ansehnlichkeit der Innenstadt ist allerdings noch Luft nach oben“.
Dass die Erlenseer SPD auch für gut organisierte Feiern steht, zeigte sich erneut beim anschließenden gemütlichen Zusammensein und harmonischen Gesprächen über alle Parteigrenzen hinweg.
Auf dem Titelfoto links: v.l. SPD-Vorsitzender Ercan Celik, Staatssekretär Christoph Degen und Bürgermeister Stefan Erb
Bericht und Fotos: Markus Sommerfeld