(pm/ea) – Im Rahmen ihrer Besuchsreihe bei den Gesellschaften und Einrichtungen des Main-Kinzig-Kreises waren Umweltpolitikerinnen und Umweltpolitiker der SPD-Kreistagsfraktion gemeinsam mit dem Ersten Kreisbeigeordneten und Umweltdezernenten des Landkreises, Andreas Hofmann, zu Gast beim Abfallwirtschaftszentrum Gelnhausen-Hailer.
Empfangen wurden sie dort von Jochen Hemmer, der seit Sommer dieses Jahres Leiter der Einrichtung ist.
Seit mehr als 25 Jahren übernimmt der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft für seine kreisangehörigen Kommunen die Entsorgung des Abfalls und ist für den gesamten Abfallkreislauf zuständig. „Unser Betrieb hat sich stetig weiterentwickelt von der einstigen Müllkippe zum modernen Abfallwirtschaftszentrum“, erklärt Betriebsleiter Hemmer den Besucherinnen und Besuchern. „In der heutigen Zeit geht es primär nicht mehr nur darum, Abfall zu entsorgen, sondern darum, diesen möglichst wiederzuverwerten oder auf andere Weise zu nutzen. Ziel unserer Recyclinganlagen ist es deshalb, die Abfälle aus Sperrmüllsammlungen so zu sortieren, dass möglichst viel davon entweder stofflich verwertet werden kann, oder aber der nicht recyclebare Anteil Verbrennungsanlagen zur Energiegewinnung zugeführt wird. Die Deponierung sogenannter gemischter Siedlungsabfälle ist seit dem Jahr 2005 bundesweit verboten. Der reine Siedlungsabfall aus den Restmülltonnen der privaten Haushalte im Kreisgebiet, wird deshalb direkt zur thermischen Verwertung in das Müllheizkraftwerk der Energieversorgung Offenbach (EVO) nach Heusenstamm gebracht. Der Stellenwert der Abfallvermeidung hat dabei glücklicherweise heutzutage einen viel höheren Stellenwert als noch vor 25 Jahren“, bewertet Jochen Hemmer die positive Entwicklung. Die Deponienachsorge bezeichnet Betriebsleiter Hemmer als eine wahrscheinliche Ewigkeitsaufgabe.
Aktuell befindet sich die ehemals größte Deponie des MKK, die Deponie Hailer, in der Stilllegungsphase. Neben der zum Teil schon aufgebrachten Oberflächenabdichtung, liegen in der Deponiegaserfassung und -verwertung sowie der Sickerwasserbehandlung kostenintensive Daueraufgaben vor. Aber auch Neuanpflanzung, Baumschnitt und Mäharbeiten werden auf ca. 50 ha Deponiefläche und drei ausgedehnten Streuobstbeständen, die als Ausgleichsmaßnahmen dienen, bereits seit 2004 meist in Eigenleistung durchgeführt.
Nach einer interessanten Präsentation mit Informationen zu den einzelnen Deponiestandorten, wurden die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion bei einem Rundgang über das Gelände begleitet von Betriebsleiter Jochen Hemmer, dem technischen Leiter Julian Tobisch sowie dem langjährigen Abfallberater Harald Hahn. An der Kleinmengenannahmestelle wird beispielsweise Restmüll, Sperrmüll oder auch Papier aus Haushalten und Betrieben mit bis zu 300 PKW pro Tag an sechs Tagen pro Woche zu moderaten Preisen abgebeben. Dass dennoch Müll immer wieder illegal in der Umwelt entsorgt wird, ist für die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion angesichts dieser attraktiven Möglichkeit nicht nachvollziehbar.
Dort, wo Durchsatzmengen von rund 22.000 Tonnen Papier- und 14.000 Tonnen Sperrmüll im Jahr anfallen, wird vieles mit schwerem Gerät bewältigt. „Dennoch wird der angelieferte Sperrmüll nach der groben Vorsortierung mit Greifbaggern letztendlich händisch von unseren Mitarbeitern nach Fraktionen wie Holz, Kunststoff oder Metall feinsortiert“, erklärt Harald Hahn in der Sortieranlage zum Abschluss des interessanten Rundgangs.
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