Oberbürgermeister Kaminsky zu Stellenstreichung bei Evonik: „Lage der Weltwirtschaft auch in Hanau spürbar“

(pm/ea) – „Die Schließung des Teilbereiches Ende kommenden Jahres bei Evonik bedauere ich sehr – für die betroffenen Mitarbeitenden, für die glücklicherweise Kündigungen ausgeschlossen sind, und für den Standort Hanau. Im Rahmen unserer bewährten und engen Zusammenarbeit mit der Standortleitung werden wir Gespräche führen“, so Oberbürgermeister Claus Kaminsky.

Das in Hanau ansässige Spezialchemie-Unternehmen Evonik hat bekanntgegeben, die Produktion von pharmazeutischen Wirkstoffen in Hanau aufgrund des herausfordernden Marktumfeldes einzustellen. Betroffen sind 260 der 3.500 Mitarbeitenden am Standort im Industriepark Hanau-Wolfgang.

„Mit dem Entschluss von Evonik spüren wir die Auswirkungen und die Lage der Weltwirtschaft und Weltpolitik unmittelbar auch in Hanau. Internationale Konflikte, Lieferengpässe, steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie die zunehmende Bürokratie auf nationaler und europäischer Ebene stellen nur einige der Herausforderungen dar, mit denen ein Weltkonzern wie Evonik täglich konfrontiert wird und auf die es zu reagieren gilt. Kommunalpolitik kann – dessen sind wir uns sehr bewusst – wenig Einfluss auf die Ursachen dieser Herausforderungen nehmen. Wir werden jedoch im Rahmen unserer etablierten, engen Zusammenarbeit die Verantwortlichen von Evonik in Hanau weiterhin darin unterstützen, beispielsweise durch neue Ansiedlungen im Industriepark Wolfgang, den Standort mit seinen hochprofessionellen Dienstleistungen auch langfristig wettbewerbsfähig zu halten“, sagt Oberbürgermeister Kaminsky.

„Wir bedauern es sehr, dass Evonik die Produktion von Wirkstoffen auf Basis von Ketosäuren im Industriepark Wolfgang bis Ende nächsten Jahres einzustellen plant. Auch wenn glücklicherweise keine betriebsbedingten Kündigungen geplant sind, bedeutet die Entscheidung einen massiven Einschnitt für die rund 260 betroffenen Mitarbeitenden“, so der OB weiter. Auch für die Wirkstoffproduktion in Deutschland insgesamt sei es ein Rückschlag. Hanau stehe für mutiges Handeln und Machen, daher werde man tatkräftig die Verantwortlichen von Evonik in der gewohnt guten und engen Zusammenarbeit darin unterstützen, neue Ansiedelungen im Industriepark Wolfgang zu ermöglichen, um den Standort mit seinen hochprofessionellen Dienstleistungen auch weiterhin wettbewerbsfähig zu halten. „Hanau ist bundesweit als moderner und innovativer Standort bekannt, insbesondere im Bereich der hochspezialisierten Materialtechnik und wie im Fall von Evonik der chemischen Industrie. Diesen Ruf und dieses Profil haben wir uns über viele Jahre hart erarbeitet und immer wieder bestätigt. Wir werden auch weiterhin große Anstrengungen unternehmen, um unseren Industriestandort langfristig und nachhaltig zu erhalten.“

Laut Meldung von Evonik hat die Produktion von Wirkstoffen, wie beispielsweise Ketosäuren, eine 70-jährige Historie am Standort Hanau. Ketosäuren werden als aktive pharmazeutische Wirkstoffe (APIs) verwendet. Pharmazeutische Aminosäuren und ihre Derivate werden in verschiedenen Bereichen eingesetzt, z. B. in der medizinischen Ernährung, in Kosmetika, in der menschlichen Ernährung, als Wirkstoffe und als pharmazeutische Zwischenprodukt.

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