„Dem Rad in die Speichen fallen…“ – Gedenkandacht in der Hanauer Synagoge zum Jahrestag der Attentate vom 7. Oktober in Israel

(pm/ea) – „Nicht nur die Opfer unter dem Rad zu verbinden, sondern dem Rad selbst in die Speichen zu fallen. Solches Handeln wäre unmittelbar politisches Handeln der Kirche.“ Mit diesem Zitat von Dietrich Bonhoeffer begrüßte Pfarrer Torben W. Telder die Anwesenden der Gedenkandacht zum Jahrestag der schrecklichen Attentate in Israel.

Geladen hatte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hanau zu diesem Solidaritätsbesuch. Bewusst wurde auf eine öffentliche Werbung verzichtet. Im Vorfeld wurde nur durch Gottesdienstmitteilungen in den einzelnen Gemeinden hingewiesen, da es sich um eine geistliche Veranstaltung handeln sollte. Bereits beim Einlass in die Hanauer Synagoge wurde den über 80 Teilnehmenden bewusst, dass sich die Sicherheitsvorkehrungen verschärft hatten.

Vertreterinnen und Vertreter aus fast allen Mitgliedskirchen wirkten mit biblischen Lesungen und Gebeten mit. Dabei wurde bewusst die jüdische Perspektive eingenommen, da diese Attentate auch in Deutschland zu gravierend ansteigendem Antijudaismus geführt hat. In den Gebeten gedachte man aber dann auch der Opfer im Gazastreifen und im Libanon und brachte vor Gott die Bitte um eine möglichst rasche Lösung des Konflikts im Nahen Osten. Der Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde, Oliver Dainow, dankte allen Anwesenden für ihr Kommen. „Es tut gut zu wissen, dass wir in Hanau nicht alleine sind und in den Kirchen starke Verbündete haben“ sagte er, bevor der Gemeinderabbiner, Rabbiner Shimon Großberg zwei Gebete für die Opfer von Gewalt und Terror auf Hebräisch sprach. Abschließend sang die Gemeinde im Wechsel mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft, Pfarrer Torben W. Telder, das bekannte jüdische Wallfahrtslied „In deinen Toren werde ich stehen, du freie Stadt Jerusalem“ – der jüdischen Tradition entsprechend vor der Bima zur Thora gewandt.

Vor wenigen Tagen hatte die Gemeinde den Jahreswechsel im jüdischen Kalender Rosch ha-Schana gefeiert. Damit der Abend nicht zu traurig endete und man positiv gestimmt auseinander ging, lud die jüdische Gemeinde zum einen Umtrunk um Foyer der Synagoge ein. Damit wurde der Neujahrswunsch „Chatima Towa“ aufgenommen, nämlich dass das neue Jahr hoffentlich gut und friedvoll eingeschrieben wird in das Buch des Lebens.

 

Auf dem Titelfoto: Ein starkes Zeichen der Verbundenheit: Vertreter aus den verschiedenen christlichen Kirchen Hanaus waren mit Rabbi Shimon Großberg (5.v.rechts) und Oliver Dainow (3.v.rechts) im Gebet zusammen

Fotos: PM

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