HSG Hanau mit 24:24 in intensiver Partie gegen die Bergischen Panther

(pm/ea) – Es war am Ende das richtig schwere Spiel, welches Handball-Drittligist HSG Hanau erwartet hatte: Am Samstagabend empfingen die Grimmstädter in ihrer Main-Kinzig-Halle den Tabellenletzten Bergische Panther.

In einer hochemotionalen und zweikampfintensiven Partie erspielte Hanau sich eine ganze Reihe an Möglichkeiten, doch die Chancenverwertung war es, welcher der HSG-Sieben viel Kopfzerbrechen bereitete. Nach einem Herzschlagfinale und Handballkrimi in den letzten Spielminuten trennten sich die beiden Drittligateams mit 24:24 (12:12) Unentschieden. Julian Fulda erzielte für die HSG den späten Ausgleich per Siebenmeter.

Mit dem 4. Platz in der Staffel Süd-West kann die HSG Hanau nach fünf Spieltagen auf einen überaus erfolgreichen Saisonbeginn 2024/25 zurückblicken. Trotz eines weiteren großen Umbruchs im Sommer, hat die stark verjüngte Mannschaft bereits 7:3 Punkte auf ihrem Konto. Nächste Woche steht bereits ein weiteres Topspiel an: Der TV Kirchzell kommt zum Derby nach Hanau.
„Es ist schwer, dieses Spiel in Worte zu fassen“, analysierte HSG-Cheftrainer Hannes Geist beim Pressegespräch nach dem Abpfiff in der Brüder-Grimm-Stadt. „Es ist genau das eingetreten, wovor ich unter der Woche bereits gewarnt habe: Wir sind auf einen Gegner getroffen, den es nicht zu unterschätzen gilt und dessen Spielsystem uns zudem nicht wirklich liegt. Ich muss meiner Mannschaft Respekt zollen: Sie hat heute über 60 Minuten gewollt, doch für einen Sieg hat es nicht gereicht.“

Der Hanauer Blaue Block in der Main-Kinzig-Halle bekam am Samstagabend eine Partie zweier Mannschaften zu sehen, die beide das maximale aus den 60 Minuten herausholen wollten. Während die personell angeschlagene Panther-Truppe von Coach Erwin Reinacher ihren katastrophalen Saisonstart mit 0:8 Punkten abschütteln wollte, hatte Hanau unbedingt den Schwung aus der imposanten Partie gegen Saarlouis mit in den eigenen Handballtempel nehmen wollen und auf den zweiten Heimspielsieg der noch jungen Saison geschielt.

Hanau erspielt sich in Anfangsphase Vorteile

Zunächst kam die HSG und ihr Kapitän Max Bergold, der mit sechs Treffern (zwei per Siebenmeter) für seine Farben vorranging, auch wirklich gut in das Spiel: Luca Braun eröffnete mit seinem Treffer zum 1:0 die Partie (2. Minute), ehe Paul Hüttmann und Jan-Eric Ritter den Vorsprung bis zur 12. Minute auf 6:2 herauftrieben. Im Tor der Spielgemeinschaft aus Kesselstadt und Steinheim hatte sich diesmal der Sommerneuzugang Saad Khan erstmals von Beginn an zwischen den Pfosten platziert und zeigte in den 60 Minuten einige gute Paraden.

Obwohl Bergold in der 16. Minute per Siebenmeter das 8:5 beisteuerte, schien die erste Drangphase der Hanauer nun abzuebben. Einige Aktionen von Ritter, Braun & Co. liefen ins Leere und gute Chancen wurden nicht genutzt. Die Bergischen Panther hingegen, angeführt von Florian Müller, schlugen daraus Kapital und stellten mit der eigenen 9:8-Führung die Partie auf den Kopf. Zwar erkämpfte sich Hanau beim 11:10 (25.) von Kreisläufer David Rivic einen Vorsprung zurück, doch mit einem 12:12 zur Pause ging es leistungsgerecht in die Kabine.

„Natürlich ist das auf der Bank frustrierend, denn den Ball selber in das Tor werfen, das können wir nicht“, monierte Geist, der in der 1. Halbzeit hatte beobachten müssen, wie Hanau aus 29 Angriffen nur 12 Tore erzielte. „Das zeigt ganz klar, was heute Abend unser Problem war.“

Ausgeglichene Partie bleibt auch im zweiten Durchgang hitzig

In der zweiten Halbzeit bekamen die Zuschauer nun ein Duell zweier Mannschaften auf Augenhöhe zu Gesicht, die sich beide nun stark über ihre Abwehrreihen definierten. Hanau investierte viel und zeigte reichlich Leidenschaft, doch nach dem 15:14 (38.) fehlte abermals das Spielglück, um die Partie zu den eigenen Gunsten zu kippen. Stattdessen hatten nun die Gäste wieder eine ihrer Drangphasen. Angetrieben von Georg Michael Mohr im Gäste-Kasten, an dem sich Bergold, Schiefer & Co. einige Male die Zähne ausbissen, gingen die Panther nun selbst wieder mit 18:16 in Front. Den Vorsprung behauptete das Team aus Burscheid bis in die 56. Minute, als Schiefer in Überzahl noch einmal mutig in die Lücke stieß und den vielumjubelten 21:21-Ausgleich erzielte.

Fulda sichert der HSG Hanau einen Punkt

In der Main-Kinzig-Halle hielt es die Fans nun nicht mehr auf den Sitzplätzen. Mit dem lautstarken Blauen Block im Rücken witterte Hanau die Chance für den späten Erfolg. Die HSG-Abwehr erarbeitete sich erneut das Spielgerät und vorne legte Ritter für Schiefer auf, der aus acht Metern die 22:21-Führung herauswarf. Die Partie mutierte nun zum Handballkrimi, denn nur wenig später stellten die Panther mit dem 23:22 erneut das Spiel auf den Kopf. Beide Teams gingen nun voll auf Sieg und die letzte Spielminute wurde richtig intensiv: Zunächst verwerte Julian Fulda von der Siebenmeterlinie zum Ausgleich, ehe die Panther das 24:23 herauswarfen.

Mit noch acht Sekunden auf Uhr nahm Geist die Auszeit und bereitete sein Team auf die letzte Spielsituation vor. Paul Hüttmann wurde auf Rechtsaußen freigespielt und zog im Duell mit seinem Gegenspieler den Siebenmeter. Alle Augen ruhten nun auf Fulda, der zum zweiten Mal an diesem Abend zur Siebenmeterlinie schritt. Gegen Panther-Keeper Mohr blieb der Hanauer Linksaußen erneut treffsicher und besorgte für die HSG den späten Ausgleich in einer umkämpften Partie.

„Wir können sehr glücklich sein, dass wir das Spiel hinten raus noch in ein Unentschieden gedreht haben“, meinte Geist später. „Aber, wir hatten heute eigentlich genug Chancen für 42 oder 43 Tore. Das ist einfach zu viel was wir liegen lassen und dieser Kritik müssen sich die Jungs stellen. Die Mannschaft spielt gut und sie ist leidenschaftlich. Es klappt eben nur nicht immer und wir wollen konstanter werden. Wir müssen jetzt anfangen uns zu belohnen. Vor allem für die Arbeit, die wir uns Woche für Woche im Training machen.“

Die nächste Saisonpartie und direkt das nächste Heimspiel bestreitet die HSG Hanau bereits am Freitag, 4. Oktober um 20:15 Uhr. Zu Gast ist dann der Aufsteiger TV Kirchzell. Derbytime in der Main-Kinzig-Halle. Alles ist angerichtet für einen echten Handballkracher vor großartiger Kulisse.

Der Handballabend gegen den TVK steht dabei unter dem Motto „Oktoberfest“ und hält einige Specials bereit. Neben frisch gezapftem Festbier des HSG-Partners Glaabsbräu wird es auch ein passendes Obazda-Special geben. Zudem lässt sich an einem Grillstand der besondere Derbyspieltag auch kulinarisch genießen. Ein Highlight wird der „Tipp das Spiel“: Im Foyer der Main-Kinzig-Halle besteht die Möglichkeit, das Ergebnis der Partie zu tippen. Der richtige Tipp erhält einen 25€ Gutschein beim HSG-Partner Rondo Sportsbar in Hanau-Steinheim.

Aufstellung HSG Hanau: Müller, Khan; Ritter (2), Hein, Jusys, Schierling (1), Gerst (2), Braun (1), Schröder, Rivic (4), Bergold (6/2), Schiefer (3), Fulda (2/2), Surblys, Hüttmann (3).
Aufstellung Bergische Panther: Eigenbrod, Mohr; Müller (6), Flemm, Wöstmann (2), Lindemann (5), Zulauf, Exner (1), Weiss (2), Hinkelmann, Ballmann (5), Wolter (3), Elsässer.
Zeitstrafen: 4:8 Min. – Siebenmeter: 4/6:0/0. – Zuschauer: 208. – Schiedsrichter: Noah Fikus / Jonas Schmidt.

Foto: HSG Hanau

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