(pm/ea) – Die Gefahr lauert meist in der Dämmerung: Sobald die Tage kürzer werden, steigt erfahrungsgemäß auch wieder das Risiko für Wildunfälle. Alleine seit Sonntag registrierten die Beamten des Polizeipräsidiums Südosthessen zwölf Wildunfälle, bei denen es in den elf Fällen glücklicherweise bei Blechschäden blieb und zumeist ein, die Fahrbahn kreuzendes Reh unfallursächlich war.
Diese Unfälle ereigneten sich zu folgenden Zeiten an diesen Örtlichkeiten:
Sonntag, 15.09.2024:
– 0.10 Uhr, Rodgau, K174
– 1.05 Uhr, Birstein, B276
– 6.35 Uhr, Bruchköbel, Kirleweg
– 5.45 Uhr, Rödermark, B486
Montag, 16.09.2024:
– 6.38 Uhr, Birstein, L3196
– 6.40 Uhr, Schlüchtern, K932
– 22.35 Uhr, Langenselbold, A66
– 20.25 Uhr, Rödermark, B486
Dienstag, 17.09.2024:
– 5.15 Uhr, Flörsbachtal, B276
– 6.10 Uhr, Neu-Isenburg, L3117
– 8.30 Uhr, Hanau, Darmstädter Straße
Nicht nur Sach-, sondern auch Personenschaden entstand zudem bei einer Kollision am frühen Montagmorgen auf der Bundesstraße 521 bei Nidderau. Ein 28-jähriger Autofahrer war dort gegen 0.45 Uhr mit seinem Mercedes einem Wildtier ausgewichen und mit der Leitplanke zusammengestoßen. Er und seine 37 Jahre alte Beifahrerin wurden leicht verletzt und kamen ins Krankenhaus.
Im September zählten die Ordnungshüter bis dato insgesamt 34 Wildunfälle.
Fest steht, dass Wildunfälle nicht immer vermeidbar sind, jedoch kann das Risiko erheblich minimiert werden, wenn man auf Wildwechselstrecken stets bremsbereit fährt und immer auf genügend Abstand zum Vordermann achtet. Die Polizei gibt daher einige Hinweise, wie man sich richtig verhält:
Bekannte Streckenabschnitte, an denen häufig Wildwechsel stattfindet, sind in der Regel mit Geschwindigkeitsbegrenzungen oder mit dem Verkehrszeichen „Wildwechsel“ ausgeschildert. Die Polizei führt in diesen Bereichen auch immer wieder Verkehrskontrollen sowie Geschwindigkeitsmessungen durch, da sich Fahrzeugführer oftmals nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten. In der wöchentlich vom Polizeipräsidium Südosthessen veröffentlichten Messstellenmeldung werden Gefahrenstrecken entsprechend erwähnt. Die Polizei empfiehlt auf den gekennzeichneten Wildwechselstrecken besonders achtsam und vorausschauend zu fahren; schließlich reagieren Tiere nicht wie Verkehrsteilnehmer. Besonders hoch ist die Wildunfallgefahr derzeit in den Morgen- sowie den Abendstunden.
Wenn Wildtiere sich im Bereich der Fahrbahn aufhalten oder die Straße plötzlich queren, sollte man auf jeden Fall abbremsen, hupen und das Licht am Fahrzeug abblenden; sofern dies möglich ist. Ist ein Zusammenstoß unvermeidbar, sollte das Lenkrad festgehalten und möglichst die Fahrspur gehalten werden. In der Regel sind die Gefahren für den Verkehrsteilnehmer selbst und den Gegenverkehr bei Ausweichmanövern höher als der Zusammenstoß selbst.
Sollte es dennoch zum Unfall gekommen sein, sichern Sie die Unfallstelle ab und verständigen Sie umgehend die Polizei. Ziehen Sie sich auch eine Warnweste an, um am Straßenrand gut gesehen zu werden. Bei einem Unfall informiert die eingesetzte Polizeistreife grundsätzlich den zuständigen Jagdpächter, der sich dann um das verletzte oder gar verendete Wild kümmert.