In einem Leserbrief möchte Erste Stadträtin Birgit Behr Stellung nehmen zu „der negativen Berichterstattung über die „Erlenseer Kulturnächte“ und Bezug nehmen auf einen Kommentar der Chefredakteurin der Zeitung „Hanauer Anzeiger“. „Die Zeitung war Kooperationspartner für die Vermarktung der Erlenseer Kulturnächte“, so Birgit Behr.
Noch immer erinnere ich mich gerne an unsere Veranstaltungsreihe „Erlenseer Kulturnächte“ zurück. Die Besucher (übrigens in jeder Altersgruppe) hatten viel Spaß mit den anwesenden Künstlern, die noch heute Kultstatus haben. Sicher waren die Eintrittskarten nicht ganz billig, entsprachen aber den Preisen, die anderswo für diese Künstler bezahlt werden. Viele Menschen haben sich während der Konzerte und auch später herzlich für diese Konzerte bei unserem Bürgermeister und mir bedankt und die Events sehr genossen.
Da sich das zweite Konzert im Vorfeld schlecht verkauft hat, fehlten uns die Einnahmen von ca. 1000 Eintrittskarten, um ein moderates Defizit in Höhe von ca. 60-70 Tausend Euro zu erreichen. Defizite sind im Kulturbereich an der Tagesordnung, weil niemand im Voraus erahnen kann, wieviel Karten letztendlich an Mann/Frau gebracht werden können. Dies haben mir auch Veranstalter bestätigt, mit denen ich im Vorfeld gesprochen habe.
Die versandten Ehrenkarten waren für unsere Sponsoren und Ehrengäste reserviert und wurden natürlich nicht großzügig verteilt. Für die Kalkulation hatten diese auch keine Bedeutung.
Die Kosten für die Extras der Künstler sind vertraglich von unserer Seite zu erfüllen, die Präsidentensuite wurde einem unserer Künstler ohne Aufpreis von Seiten des Hotels überlassen.
Ich möchte an dieser Stelle vor allem die Mitarbeit der Rathausbediensteten besonders lobend hervorheben. Ohne an eine Kosten-Leistungsrechnung zu denken, haben sie sich gerne und überaus professionell für die Events eingesetzt.
Auch ich habe gerne meine Freizeit dafür gegeben, die Konzerte zu organisieren. Immer im Gespräch mit Branchenkennern. Ich war zu meinem Dienstzeiten -bis vor 3 Jahren- Leiterin eines Rechnungsprüfungsamtes (diese Position wird von einem Kreistag gewählt und vergeben) und glaube fest, weder an Selbstüberschätzung noch Unerfahrenheit zu leiden. Die Kalkulation und Durchführung solcher Events ist durchaus überschaubar und braucht keine längere Erfahrung.
Grundsätzlich sollten die Konzerte auch auswärtige Gäste ansprechen (was auch der Fall war), um längerfristig eine Verbesserung der Infrastruktur der Stadt Erlensee zu erreichen. Mehr Gaststätten, mehr Hotels und Geschäfte.
Veranstaltungen im Kleinkunst- und Gauklerbereich sind nach meiner Auffassung im ausreichenden Maß längst vorhanden. Es gilt meines Erachtens nicht, das Glas Bier so preisgünstig wie möglich anzubieten um durch einen möglichst hohen Alkoholverbrauch Geld in die Kassen zu spülen. Vielmehr sollten auch die Bürger mitgenommen werden, die durchaus gerne ihren Obolus dazugeben, um qualitativ anspruchsvollere Angebote anzunehmen.
Leider hat die Chefredakteurin der Zeitung „Hanauer Anzeiger“, deren politische Ausrichtung in ihrem Beitrag am heutigen Samstag nicht zu übersehen war, die Zusammenhänge nicht verstanden und die Gelegenheit genutzt, grün-rote Parteipolitik zu verbreiten. (Der Wahlkampf naht).
Ich hoffe – trotz der Diskussionen und des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung-, dass wir zukünftig auch weiterhin (mit Hinblick auf die Kosten) anspruchsvolle Angebote für die Bürger in Erlensee schaffen sollten. Dies alles ist meine persönliche Meinung und hat mit meiner politischen Ausrichtung nichts zu tun.
Birgit Behr
Erlensee
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