(pm/ea) – Auf Initiative des Bau- und Umweltausschusses fand ein Ortstermin im Abfallwirtschaftszentrum des Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen-Hailer statt.
Wie vom ehemaligen Abfallberater Harald Hahn zu erfahren war, wird bereits seit 2005 in ganz Deutschland kein Abfall mehr deponiert. Um die Böden und somit das Grundwasser nicht zu verseuchen, wird Restmüll seither ausschließlich verbrannt, die verbliebenen Reste (Schlacke und Metalle) getrennt und aufbereitet. So wird auch in Gelnhausen der Restmüll aus dem großflächigen Main-Kinzig-Kreis nur gesammelt, um gebündelt nach Offenbach in die Verbrennung zu gehen. Auch die früheren Deponien in Gelnhausen und an anderen Stellen im Kreisgebiet (so auch an der Erlenseeer Grenze zu Neuberg) müssen regelmäßig überwacht und kontinuierlich „entgast“ werden. Dass es diese Deponien nicht mehr gibt, wurde von den Teilnehmenden sehr erleichtert zur Kenntnis genommen – auch wenn sicher nicht zu verhehlen ist, dass Müllverbrennung zwar Strom und Fernwärme erzeugt, dabei aber auch das schädliche CO2-Gas entsteht.
Eine Reduzierung der allgemeinen Abfallmenge kann Abfallberater Frank Spies leider nicht beobachten. Zum einen liege dies an der Zunahme der Einwohnerzahlen. Zum anderen seien nach wie vor viele „Wegwerf-Artikel“ von minderer Qualität im Abfall zu finden. Sein Beispiel: Bietet ein Discounter Fußballtore an, finden sich wenige Wochen später etliche davon im Sperrmüll wieder und werden in der Sperrmüllsortieranlage als gemischter Kunststoff aussortiert und dem Recycling zugeführt.
Der Abfall aus der Biotonne wird zum Teil im Kompostwerk Gründau kompostiert. Die Hauptmenge wird aber an externe Vergärungsanlagen geliefert, die vor der Kompostierung noch Biogas erzeugen. Je nach Auslegung der jeweiligen Anlage wird das Biogas direkt verstromt, oder aufbereitet und in das Gasnetz eingespeist.
Im Abfallwirtschaftszentrum Gelnhausen-Hailer können Bürger an sechs Tagen in der Woche ihren Abfall abgeben. Näheres unter: https://abfall-mkk.de. Leider ist zu beklagen, dass selbst vor Ort der Müll zum Teil nicht richtig in die klar beschrifteten Container eingeworfen wird. Nur klar getrennte Rohstoffe können einer Wiederverwertung zugeführt werden.
Für die Kommunalpolitikerinnen und -politiker war dies ein spannender Termin, der thematisch sehr gut zu den Bemühungen der Stadt um Nachhaltigkeit, wie der Aktion „Erlensee stellt raus“, passte.
Auf dem Titelfoto (v.l.): Birgit Reuhl, Vorsitzende des Bau- und Umweltausschusses (BAU), Christian Scholz, Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung, Michael Seidel, Mitglied des BAU, Dirk Ruth, Stadtverordneter, Peter Viel, Mitglied des BAU, Sylvia Ostermeyer, Stadtverordnete, Frank Spies, Abfallberater
Fotos: PM