Summercamp for Future

(pm/ea) – Die IGHA ist in Hanau eine feste Größe, mit knapp 100 Veranstaltungen, Vorträgen, Konzerten und Märkten im Jahr leistet die IGHA einen beachtlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Stadtgeschehen und ist aus dem kulturellen Leben Hanaus nicht mehr wegzudenken. Neben den geschichtlichen und kulturellen Focus wurde in den vergangenen Jahren das Vortragsspektrum um den naturwissenschaftlichen Aspekt erweitert.

Denn Hanau verfügt nicht nur über ein Bemerkenswertes historisches und musisches Erbe sondern ist in der Gegenwart auch ein bedeutender Industriestandort. Higtech made in Hanau ist beispielsweise in der Automobilbranche unerlässlich, wird in Bussen und Bahnen verwendet, stellt Voraussetzungen für Grundlagenforschung und –anwendung u.v.a.m.

Wie kann dieses gewaltige Potential auch im Sinne der Weiterbildung und Förderung gerade von Schülern Verwendung finden? Diese Frage trieb den 1. Vorsitzenden der IGHA Prof. Dr. Frank Menzel schon lange um und die Idee eines Summercamps für Schüler war geboren. Um dieses Camp Realität werden zu lassen, waren intensive Vorarbeiten von über einem Jahr notwendig. Netzwerke mussten geknüpft, Unterstützer gefunden, die Verbindungen zu Firmen und Schulen mussten aufgebaut werden.

Das Ergebnis war großartig: Vor kurzem fand erstmalig das Summercamp for Future der IGHA in Zusammenarbeit mit der VHS statt. 40 Schüler konnten im Industrieparkt Hanau Wolfgang fünf spannende Tage erleben. Leider konnten nicht alle Interessenten aufgenommen werden. Nach einem Willkommen durch die Gastgeberin Kerstin Oberhaus, der Standortleiterin und Gastgeberin von Evonik in Hanau Wolfgang, wurden die Schüler in zwei Gruppen eingeteilt und los ging es. Im Workshopformat, durch Vorträge, Experimente, Exkursionen, geleitet von den Experten der beteiligten Firmen, lernten die Schülerinnen und Schüler hautnah und anschaulich MINT Anwendungen in der Praxis kennen.

Und die Firmen hatten einiges aufgefahren:

ALD- Vakuum Technologies GmbH: Thema: Was „Nichts“ bewirken kann. Wie funktionieren Anlagen zur Herstellung von Vakuum und welche praktischen Anwendungen gibt es, z.B. in der Luft- und Raumfahrttechnik, dort sparen wenige µm Beschichtung tausende Tonnen Kerosin ein oder Schmelzpunkte werden durch Vakuum von 4700 Grad auf die Hälfte reduziert.

DentsplySirona: Thema: High-Tech für ein schönes Lächeln. Hier erleben die Schülerinnen und Schüler ein umfangreiches Programm zum Mitmachen und Anfassen, von 3D Scannen über Titanimplantate; welche Arbeitsschritte und –techniken sind für ein optimales Gebiss notwendig?

Evonik: Thema: Vom Material zur Batterie. Wie kann in Zeiten knapper Ressourcen und Nachhaltigkeit die Zukunft der Batterietechnik aussehen?

Flexa GmbH & Co KG: Thema: Kabelschutz mit System. Was müssen Kabel aushalten und wie werden diese geschützt um z.B. 30 Jahre Garantie im Bahnwesen zu gewährleisten?

Fraunhofer LBF: Thema: Energieumwandlung zur Lösung unserer Energieprobleme. Den Campteilnehmern wurde einiges abverlangt, hier erwarteten sie umfangreiche Aufbauten und Experimente, z.B. zum Messen und Ausrechnen des Wirkungsgrades bei Solarzellen bis hin zur Elektrolyse von Wasser zu Wasserstoff.

ThermoFisher: Thema: Perfektes Messen und Regeln in der Praxis. Die Schülerinnen und Schüler begeben sich auf unbekanntes Terrain: Wozu gibt es und wie funktioniert ein Vacuumtrockenschrank?

Vac: Thema: High-Tech magnetische Materialien. Magnete kennt jeder! Weit gefehlt! Die Schülerinnen und Schüler lernten Weichmagnete kennen und konnten anschaulich erleben, wie man das Magnetfeld der Erde z.B. zu Forschungszwecken aussperren kann.

Evonik gemeinsam mit MakerSpace: Thema: Von der Idee zum Produkt. Dazu hat wohl jeder Lust: einmal ein eigenes Objekt von der Idee bis zum fertigen 3D Druck auszuführen (das Ergebnis war ein Stern mit symbolischen Strahlen), und dann noch zu erleben, wie Metall gedruckt wird.

Das umfangreiche Programm von 8:00 bis 17:00 Uhr verlangte die Schülerinnen und Schülern einiges ab, nicht nur frühes Aufstehen in den Ferien, sondern auch konzentriertes Mitarbeiten und Mitdenken über den gesamten Tag. Dass das Summercamp der IGHA nicht nur Spaß gemacht sondern auch bleibende Erkenntnisse hinterlassen hat, war am Tag der Abschlusspräsentationen zu spüren. Geschäftiges Arbeiten, Ausprobieren und Besprechen, die Schüler arbeiteten konzentriert bis zum Schluss, denn geforderten Abschlusspräsentationen mussten in den Pausen oder nach den Kursen erstellt werden. Die Luft vibriert, ist energiegeladen und die Spannung lässt erst nach, nachdem der Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri die abschließenden anerkennenden Worte gesprochen und die Teilnahmeurkunden durch Vertreter der VHS verteilt wurden.

Das Fazit: Eine rundum gelungene Veranstaltung fanden sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Mitarbeiter der Firmen. Und schon wurde die Frage nach einer Fortsetzung im nächsten Jahr gestellt.

Foto: PM

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