Schulbeginn: Achtung Verkehrsanfänger!

(pm/ea) – Am Dienstag hat für viele Erstklässler ein neuer, spannender Lebensabschnitt begonnen, denn sie wurden Schulkinder. Zum Zeitpunkt des Schulbeginns fehlt den meisten „ABC-Schützen“ die Erfahrung im Straßenverkehr, zudem haben Kinder in diesem Alter ein anderes Gefahrenbewusstsein als Jugendliche oder Erwachsene. Erschwerend kommt hinzu, dass die kleinen Schulanfänger mitunter leichter von anderen Verkehrsteilnehmern übersehen werden.

Schon vor Schulbeginn werden die Bürgerinnen und Bürger in der Nähe von Grundschulen durch Plakate und Banner zu noch mehr Vorsicht im Straßenverkehr aufgefordert. Die Polizei und die Kommunen führen regelmäßig in den ersten Schulwochen nach den Ferien verstärkt Geschwindigkeitskontrollen im Nahbereich von Schulen durch, diese stehen unter dem Motto „Blitz for Kids“. Zudem werden die Ordnungshüter das vorschriftsmäßige Parken auf Geh- und Radwegen, die Sicherung der Kinder im Fahrzeug sowie den Zustand von Fahrrädern überwachen.

Im Rahmen dieser „Roadpol“- Aktionswochen fanden bereits am Montag Verkehrskontrollen statt.

Am Vormittag „blitzten“ die Beamten der Polizeistation Gelnhausen gemeinsam mit Kräften des Hessischen Einsatzpräsidiums im Bereich einer Grundschule in Gründau-Rothenbergen in der dortigen Tempo-30-Zone. Zusätzlich erhielten die Ordnungshüter von Schülerinnen und Schülern der ortsansässigen Grundschule tatkräftige Unterstützung. Die Kinder der Klasse 3b übergaben angehaltenen Verkehrsteilnehmern und Verkehrsteilnehmerinnen, je nach Verkehrsverhalten eine grüne oder gelbe Karte.

Die Drittklässler konnten sehr viele „grüne Karten“ verteilen, nämlich an all jene Fahrzeugführer, die sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit hielten. Leider mussten sie auch 17 Mal die gelbe Karte für Tempoverstöße überreichen. Der traurige Spitzenreiter an diesem Vormittag war ein Fahrzeugführer in einem grauen Polo, welcher mit 37 Stundenkilometer zu viel geblitzt wurde. Außerdem hatte er seine Ladung nicht ordentlich verstaut und die Hauptuntersuchung des Kleinwagens war seit mehreren Monaten überfällig. Auf den Fahrer kommen nun 260 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot zu.

An der Grundschule „Kinderbrücke“ in Wächtersbach wurde dann am Nachmittag die Einhaltung aller geltenden Verkehrsregeln überwacht. Auch hier laserten die Schutzleute mit einem mobilen Handmessgerät in einer 30er Zone. Die Schulkinder übergaben, wie schon an der vorherigen Kontrollstelle grüne und gelbe Karten. An beiden Kontrollstellen wurden knapp 260 Fahrzeugführer „angemessen“, 21 überschritten die Höchstgeschwindigkeit und wurden verwarnt.

Viele der kontrollierten Bürgerinnen und Bürger äußerten sich positiv zu den Kontrollen und lobten die Zusammenarbeit von der Polizei und den örtlichen Schulen. Die „Temposünder“ versprachen den Kindern beim nächsten Mal die Geschwindigkeit einzuhalten, um sie nicht zu gefährden.

Doch auch die Eltern und die neuen Erstklässler können einige Tipps berücksichtigen, welche den Schulweg für ihr Kind sicherer machen:

– Vermeiden Sie „Elterntaxis“, denn nur wenn Ihr Kind selbst aktiver Teilnehmer im Straßenverkehr ist, kann es eigene Erfahrungen sammeln.
– Planen sie mit ihrem Kind den Schulweg, vermeiden sie hierbei stark befahrene Straßen.
– Auch ein kleiner Umweg, wie zum Beispiel über einen Fußgängerüberweg oder über eine Ampelanlage, kann den Schulweg sicherer machen.
– Laufen sie den besprochenen Weg mehrfach schon vor Schulbeginn gemeinsam mit ihrem Kind ab.
– Versuchen sie ihrem Kind in altersgerechter Art und Weise die grundlegenden Verkehrsregeln zu erklären.
– Verdeutlichen Sie ihrem Kind, wie wichtig der Blick von links-rechts-links ist, bevor ihr Schützling die Straße überquert.
– Bilden Sie Schulweggruppen. Gemeinsam mit anderen Kindern läuft es sich sicherer, denn eine Gruppe bietet zusätzlichen Schutz.
– Damit die ABC-Schützen auch in der dunklen Jahreszeit gut sichtbar sind, sollte auf helle und reflektierende Kleidung geachtet werden.
– Falls es doch einmal zu einem Unfall kommt: Erklären sie ihrem Kind schrittweise, wie es sich verhalten soll. Wenn möglich, soll es sich das Auto oder sogar das Kennzeichen merken und sich anschließend an einen Erwachsenen oder Lehrer wenden.
– Seien Sie stets selbst ein gutes Vorbild im Straßenverkehr.

Fotos: PP Südosthessen, Markus Sommerfeld

 

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