In einem Leserbrief reagiert CDU-Fraktionsvorsitzender Horst Pabst auf drei Leserbriefe anläßlich des Sommergesprächs in Erlensee Aktuell.
Frisch aus dem Urlaub zurück, hatte ich eigentlich nicht daran gedacht, selbst eine Stellungnahme zu meinem Interview abzugeben, aber merkwürdigerweise haben die mehr als 20 Personen, die meine Meinung bestätigt haben, das alle mündlich oder per WhatsApp getan, während drei das aus ihrer Sicht Negative per Leserbrief an Erlensee Aktuell und in den sozialen Medien abgegeben haben.
Aus allen Briefen geht Eines hervor, nämlich, dass die Meinungsfreiheit in unserem Land nur dann gegeben ist, wenn man die vorgegebene Meinung vertritt. Ansonsten, und das habe ich schriftlich bekommen, ist man gleich AfD-nah, will Verhältnisse wie in Russland und China und alles, was man von sich gibt, wird auch gleich rechts eingeordnet und ist populistisch.
Ich wurde von Erlensee Aktuell aufgefordert, meine persönliche, private Sicht über Erlensee, die Weltpolitik und mein Privatleben in den Ferien zu schildern. Und ich habe nunmal, so bin ich auch erzogen worden, und habe es auch in meinem sehr erfolgreichen Berufsleben stets so umgesetzt, die Angewohnheit, das zu sagen, was ich denke, und ganz selten, das, was andere hören wollen.
Ein paar einzelne Punkte dieser Briefe müssen richtig gestellt werden:
Frau Reuhl mit ihrem Brief war der Meinung, ich „hätte Einen rausgehauen“ und irgendwelche Tatsachen verdreht. Dies muss ich zurückgeben. Es ist mehr als traurig, wenn eine Vorsitzende des Bau- und Umweltausschusses nicht weiß, warum die Kosten für die Sanierung des Rathauses, unabhängig von gestiegenen Material- oder Lohnkosten, so extrem gestiegen sind. Ein Neubau in abgespeckter Form hätte zwar nicht die erhofften Fördermittel gebracht, aber die Höhe der Fördermittel ist durch die nicht notwendigen Auslagerungskosten schon aufgebraucht. Der Neubau wäre leichter kalkulierbar und hätte, wie jetzt festgestellt, keine negativen Überraschungen gebracht.
Am Beispiel Fliegerhorst beweist sie, dass wirtschaftliche Angelegenheiten nicht gerade ihre Stärke sind, sonst hätte sie, obwohl sie nicht ein einziges Mal im Zweckverband des Fliegerhorstes tätig war, ihren Kommentar, „man könne keine Firmen ansiedeln, die sich nicht bewerben“, weggelassen. In der normalen Wirtschaft ist es Usus, nicht auf Bewerbungen zu warten, sondern mit einer professionellen Vermarktung die entsprechenden Firmen anzusiedeln. Die Bewerbungen, die jetzt das von mir als Beispiel genannte Gelände von dem Investor kaufen, beweisen meine Aussage.
Der Brief ihres grünen Ehemanns Jochen Aulbach erklärt mir, dass „er meine Ausführungen aus der AfD-Ecke kenne“und unsere offene soziale und moderne Gesellschaft durch mich „mit einer Wortwahl, die von Höcke oder Trump stammen könnte“, nicht eines führenden Kommunalpolitikers unserer Stadt würdig wäre.
Da ich mich im Gegensatz zu Herrn Aulbach nicht in der AfD-Ecke auskenne, ist es meine eigene Sicht auf die Dinge, meine eigenen Worte. Weil eben nicht alles zur Zeit zur Zufriedenheit unserer Bevölkerung in Deutschland politisch geregelt wird. Und ein Großteil der Bevölkerung, incl. meiner Person es leid ist, von den Grünen vorgeschrieben zu bekommen, was sie sagen, incl. gendern, und tun sollen. Von der Wärmepumpe angefangen bis hin zur wirtschaftlichen Aufgabe.
Wie die örtliche CDU meine Haltung sieht, hat bestimmt nichts mit dem Schreiben des Herrn Aulbach zu tun, denn ich bin nach wie vor eine Persönlichkeit, unabhängig von meiner Freizeitbeschäftigung, Fraktionsvorsitzender der CDU zu sein. In meinem Berufsleben wurde ich nie für eine politische Tätigkeit bezahlt, sondern dafür, dass ich mit sehr vielen Menschen, unabhängig von der Herkunft, der Religion und der Hautfarbe erfolgreich sehr gut zusammen gearbeitet habe.
Zum Schreiben von Leonid Schneider, Mitglied der Grünen, der ebenfalls merkwürdigerweise China und Russland ins Spiel bringt, und mir erklären möchte, wodurch der Klimawandel verursacht wurde. Seinem Schreiben nach zu urteilen, müsste ich mindestens 150 Jahre alt sein, da es angeblich „zu meiner Zeit“ keine EU, kein Krieg in Europa, keine Einwanderer, keine Grünen (wäre das schön!), keinen Sozialstaat und keine AKW-Unfälle gab.
Gleichzeitig hat er aus dem 1% Bevölkerung Deutschlands gleich die deutsche Wirtschaftskraft gemacht, die natürlich aus seiner Sicht verpflichtet ist, mit grünen Technologien weltweit voran zu gehen und auf alle Autos und auf alles andere zu verzichten. Er vergisst dabei, dass dann mit der Ideologie der Grünen unsere Wirtschaftskraft, ohne die Autoindustrie und deren Zulieferer, sehr stark abbaut, und aus diesem Grund die Mehrheit der Bevölkerung in unserem Land die Ampel lieber gestern als morgen weg haben möchte. Aber das scheint ihm vollkommen egal zu sein. Und ich frage mich, was soll das, ohne zu denken, solche Schreiben aufzusetzen und die dann auch noch an die Öffentlichkeit weiterzuleiten.
Ich werde mich an diese Art der Publikationen nie gewöhnen, obwohl es in meiner politischen Zeit in Erlensee bereits des dritte Mal ist.
Das erste Mal hat man versucht, mich an die Wand zu nageln, wegen der syrischen unbegleiteten jugendlichen Flüchtlinge, wo im Nachhinein festgestellt wurde, dass meine Aussage stimmt.
Das zweite Mal, als es um den Wasserbüffelbrunnen am Rathaus ging, wurde ich beschimpft, beleidigt und als unfähig bezeichnet. Das Ergebnis, heute ist der Wasserbüffelbrunnen eine der wenigen Attraktionen neben dem Limespark in Erlensee.
Und das ist jetzt aktuell der dritte Versuch gewesen, mich, dieses Mal auf Grund eines Sommerinterviews, wiederum zu diffamieren.
Ich verspreche Ihnen, dass ich trotzdem weiter meine eigene Meinung sagen werde, auch, wenn diese nicht in Ihr Weltbild passt.
Horst Pabst
Erlensee
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