(pm/ea) – Gefährdet die Deutsche Bahn (DB) die geplante klimafreundliche Verkehrswende im Main-Kinzig-Kreis? Dieser Verdacht drängt sich der Kreistagsfraktion der Freien Wähler Main-Kinzig (FW) auf.
Anfang des Jahres hat der Kreistag mehrheitlich das auf mehrere Jahre angelegte klimafreundliche Nahverkehrskonzept verabschiedet. Weit über zwanzig Millionen Euro will der Main-Kinzig-Kreis in den kommenden Jahren in den Ausbau seines Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) investieren. Alle Planungen und Maßnahmen haben dabei eines gemein. Der kreisinterne ÖPNV ist auf die Strecke der Deutschen Bahn durch das Kinzigtal ausgerichtet. Das Gros der Buslinien beginnt oder endet an den Bahnhöfen entlang der Bahnstrecke. Hier steigen Reisende, Schü-ler, aber allen voran Pendler täglich in die Regionalbahnen der DB, um zu ihren Arbeitsplätzen im Rhein-Main-Gebiet, dem Raum Fulda oder zu den Bahnhöfen mit ICE-Anschluss für Fernreisen zu gelangen.
Die Regionalzüge der Linien RE 50 und RB 51 durchs Kinzigtal sind daher in den Augen der Freien Wähler das Rückgrat für das Gelingen eines klimafreundlichen Nahverkehrs im Main-Kinzig-Kreis. „Aber gerade dieses Rückgrat der Deutschen Bahn macht uns große Sorgen“, so Carsten Kauck, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Kreistag.
Während noch Anfang des Jahres Reisende, Schüler und Pendler bewusst, von der Deutschen Bahn geplante Zugverspätungen und Schienenersatzverkehr wegen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen einher mit schlechtem Baustellenmanagement in Kauf genommen hatten, in der Hoffnung danach werde es besser, wurden diese den Sommer hinweg eines Besseren belehrt. Trotz Abschluss der Arbeiten kam und kommt es permanent auf der Bahnstrecke zwischen Fulda und Frankfurt zu Verspätungen, Zugausfällen, Weichenstörungen oder Störungen in Stellwerken. Von den Zuständen in den Waggons ganz zu schweigen. Türstörungen, defekte Toiletten und Klimaan-lagen sind dort ebenso an der Tagesordnung wie verschmutzte und vermüllte Sitze und Waggons.
„Auch wir als Kreistagsfraktion hatten angenommen, dass die Deutsche Bahn mit den, zu Beginn des Jahres durchgeführten Sanierungsmaßnahmen ihren Beitrag zu unserem neuen Nahverkehrskonzept leisten würden. Diese Hoffnung hat sich in meiner Fraktion zerstreut“, so Kauck. Unter diesen Umständen bei der Bahn wird das Auto als klassisches Beförderungsmittel lange nicht durch einen klimafreundlichen ÖPNV abgelöst werden können.
Die Freien Wähler setzen jetzt ihre Hoffnung in ein Gespräch mit der Geschäftsführerin der Deutschen Bahn AG Region Mitte. Dieses soll im Herbst stattfinden und Ausblick auf den Regionalverkehr durchs Kinzigtal geben.
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