(pm/ea) – Dreiste Betrüger haben am Freitag Goldmünzen von einem Rentner aus Bruchköbel erbeutet. Die Gauner nahmen telefonisch Kontakt zu dem Senior auf und logen ihm vor, dass sein Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. Damit der Sohn nicht in eine Justizvollzugsanstalt kommt, müsse eine hohe Kaution bezahlt werden.
Die Täter brachten schließlich den Bruchköbeler dazu, einem vermeintlichen Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft die Tüte im Bereich Eifelstraße zu übergeben. Der Abholer war etwa 20 Jahre alt, 1,70 Meter groß und trug ein blaues Basecap, eine blaue Jeanshose sowie eine blaue Jeansjacke.
Zu einem weiteren Anruf kam es bereits am Mittwochabend im Ortsteil Oberissigheim. Hier tischten die Betrüger dem Angerufenen eine annähernd gleiche Lügengeschichte auf, dass seine Tochter in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt sei und forderten ihn zur Zahlung einer unverschämt hohen Summe auf. Der Rentner durchschaute jedoch die Masche und beendete das Gespräch.
Ob es einen möglichen Tatzusammenhang gibt, prüft nun die Kriminalpolizei und bittet Anwohner oder Passanten der Eifelstraße, die zwischen 10.45 und 14.30 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen haben, sich unter der Rufnummer 06181 100-123 zu melden.
In diesem Zusammenhang möchte die Polizei erneut die Bürgerinnen und Bürger sensibilisieren:
– Die Täter versuchen gezielt, durch schockierende Aussagen eine Stresssituation bei den Opfern zu erzeugen. Meist wird angegeben, ein Bekannter oder Verwandter habe einen Verkehrsunfall mit einem Todesopfer verursacht.
– Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben der Anrufer zu überprüfen. Ein gesundes Misstrauen gegenüber den Anrufern ist dabei keine Unhöflichkeit.
– Die Polizei wird Sie niemals um Geld oder Wertgegenstände bitten!
– Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
– Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und übergeben Sie grundsätzlich niemals Geld oder Wertsachen an fremde Personen.
– Legen Sie einfach auf!
– Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei.
– Da die Opfer meist ältere Menschen sind, sollten Familienangehörige sie auf die Gefahren von solchen Telefonaten aufmerksam machen.
Informationen, wie man sich gegen Trickbetrug oder andere Straftaten schützen kann, gibt es im Internet zum Beispiel unter www.polizei-beratung.de oder bei der örtlich zuständigen
verhaltensorientierten und sicherungstechnischen Prävention. Für den Main-Kinzig-Kreis ist Polizeihauptkommissar Stefan Adelmann vom Polizeipräsidium Südosthessen der Ansprechpartner. Telefonisch ist er unter der Rufnummer 06181 100-233 zu erreichen.