Hilfe bei drohender Obdachlosigkeit: Beratungsangebot des Franziskus-Hauses unterstützt Betroffene

(pm/ea) – Mietschulden oder Mietrückstände, Kündigung wegen Eigenbedarf, Schimmel oder Trennungen und individuelle Probleme: Es gibt viele Gründe, die zum Verlust der Wohnung führen können. Doch ein Zuhause ist ein hohes Gut, für das es sich zu kämpfen lohnt.

Hilfe und Unterstützung bekommen Betroffene bei drohender Obdachlosigkeit im Franziskus-Haus Hanau.

Viele kennen das Franziskus-Haus als Anlaufstelle für wohnungslose Menschen. „Wir sind aber auch für Menschen da, die noch ein Zuhause haben, aber in Gefahr sind, dieses zu verlieren“, erklärt Sozialpädagoge Marius Kümmel. Je früher Betroffene dabei den Weg in die Beratung finden, desto größer seien die Chancen, dass man die Wohnung vielleicht doch noch halten kann. Aus Erfahrung weiß er, dass diejenigen, die in einer solchen Situation stecken, selten den Kopf frei haben, um adäquat auf diese reagieren zu können. „Wir helfen, die Situation zu überblicken, notwendige Schritte einzuleiten oder beraten über weitere Möglichkeiten“, zählt er auf. Die Beratung erfolgt telefonisch oder vor Ort im Franziskus-Haus. Als erstes wird dabei ein Blick auf die individuelle Situation des Betroffenen geworfen, Unterlagen gesichtet und der tatsächliche Ist-Zustand geklärt. Auch Informationen zu rechtlichen Grundlagen oder dem großen Netzwerk vielfältiger Unterstützungsangebote in der Region bekommen die Klienten. Die Mitarbeiter der Ökumenischen Wohnungslosenhilfe unterstützen bei Anträgen, Behördengängen und bürokratischen Angelegenheiten. „Unsere ambulante Fachberatung hilft dabei, die notwendigen Schritte zu strukturieren und kann als Vermittler fungieren“, erklärt er. Bei der Suche nach einer neuen Wohnung könne man nicht helfen. Wenn Menschen aber frühzeitig in die Beratung kommen, gäbe es gute Chancen, die derzeitige Wohnung doch noch zu erhalten.

Der drohende Verlust einer Wohnung tritt selten spontan auf. Es ist ein Prozess, der sich über viele Wochen oder Monate aufbaut. Leider würden sich jedoch viele Betroffene jedoch erst sehr spät an die Beratung wenden, wie Kümmel berichtet. Wenn die Räumungsanordnung erst einmal vorliegt, gebe es nur noch wenig Handlungsspielraum. Hier können die Mitarbeiter aber zumindest an die bei eintretender Obdachlosigkeit jeweils zuständigen Stellen in den Städten und Gemeinden verweisen und über die ordnungsrechtliche Unterbringung informieren. Tritt ein Wohnungsverlust ein, ist es im Kreis Hanau schwierig, schnell adäquaten Wohnraum zu finden. Die Meisten möchten aber gerne vor Ort bleiben: „Die Menschen suchen oft nach Wohnungen in der Nähe. Sie wollen oder können ihr gewohntes Umfeld nicht verlassen“, so Kümmel. Umso wichtiger sei es, sich dafür einzusetzen, dass sie ihre Wohnung gar nicht erst verlieren. „Und dabei versuchen wir, sie zu unterstützen.“

 

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