(pm/ea) – Erlensee Aktuell hat die Fraktionsvorsitzenden der im Erlenseer Stadtparlament vertretenen Parteien nacheinander zu einem Sommergespräch eingeladen. Kein Interview im engeren Sinn, sondern ein Gespräch, bei dem es darum ging, zu den Themen „Erlensee“, „Privates“ und „Weltgeschehen“ spontane Gedanken zu äußern. Heute: SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Martin Maul.
Als Treffpunkt sollten sich die Gesprächspartner einen ihrer Lieblingsorte in Erlensee auswählen. Dr. Martin Maul suchte sich den Limespark aus.
Was fällt Ihnen zu „Erlensee“ ein?
An meinem Lieblingsplatz in Erlensee, dem Limespark, kann man sehen, wie eine Entscheidung der Stadtverordneten den Bürgern zugutekommt. Der Limespark bietet Erholungs- und Bewegungsmöglichkeiten für Jung und Alt. Ich finde es großartig, dass so etwas in finanziell schwierigen Zeiten möglich ist. Ich laufe häufig am Limespark auf meiner Joggingrunde vorbei und freue mich darüber, dass der Park so gut angenommen wird.
Auch positiv ist, dass das Team Kinder- und Jungendarbeit in Erlensee (TKJE) in der Fröbelstraße wieder eine Heimat findet. Das TKJE der Stadt Erlensee und der Evangelischen Kirchengemeinde leistet seit langen Jahren eine hervorragende Arbeit.
Besonders hervorheben möchte ich, dass durch die konfessionellen und städtischen KiTas, die Tagesmütter und die Honigbienchen, Erlensee bei der Kinderbetreuung im Main-Kinzig-Kreis seit mehreren Jahren den 1. Platz belegt.
Noch nicht sichtbar, aber bald zu erkennen, wie das Rathaus in Zukunft aussehen wird. Es wird auch einen Saal beinhalten, der für die öffentliche Veranstaltungen zugänglich sein wird.
Die Sanierung der Ravolzhäuser Straße wurde kontrovers diskutiert. Hierfür wurden 2,6 Mio Euro in den Haushalt eingestellt. Die Beantragung ist jetzt nötig, um die Förderung in Höhe von 800.000 Euro zu erhalten.
Bei der neuen Grundschule, die vom Main-Kinzig-Kreis gebaut und finanziert wird, investiert Erlensee Geld in die Sporthalle, die auch als Ausgleich für die Fallbachhalle dienen wird. Für die neue Ballsporthalle der TSGE wird Erlensee 1 Mio Euro dazugeben.
Das alles finde ich großartig, denn es sichert für alle Bürger ein lebens- und liebenswertes Erlensee.
Was möchten Sie Privates verraten?
Ich versuche, möglichst viele Tagesausflüge mit meinem Vater, der ins 92. Lebensjahr geht, zu unternehmen. Dadurch, dass jetzt auch für mich Arbeit im Home-Office möglich ist, kann ich in seiner Nähe sein und gemeinsam mit ihm seine letzten Lebensjahre gestalten. Er unterstützt mich mit seinem reichen Wissen, von dem ich profitiere.
Was fällt Ihnen zum aktuellen Weltgeschehen ein?
Das Wahlergebnis der EU-Wahl hat mich enttäuscht. Man hätte mehr auf die Sorgen der Bürger eingehen sollen mit den Themen „Flüchtlinge“ und „Innere Sicherheit“.
In Erlensee haben wir bei der Kriminalität den tiefsten Stand seit 20 Jahren. Wir haben zwei neue Hilfspolizisten eingestellt und somit 6 Polizeibeamte mit dem Polizeiposten, auch wenn dieser derzeit vorübergehend in der Polizeistation Hanau II untergebracht ist. Das KOMPASS-Programm sehe ich sehr positiv, hier wurde unter anderem die Beleuchtung im Erlenwäldchen angepasst Auch die LEON-Hilfe-Inseln sind ein wertvoller Baustein.
Wenn die Bundespolitik diese Schwerpunkte erkennen würde, hätten wir auch vor Ort einen leichteren Stand.
Wichtig ist, dass wir das Niveau der Kinderbetreuung halten wollen – die gesamten Einnahmen aus der Gewerbesteuer gehen dorthin. Mir ist ebenfalls wichtig, dass alle Kinder von klein auf die deutsche Sprache und das Zusammenleben mit anderen lernen und durch die Kinderbetreuung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht wird. Der Kontakt mit den Bürgern ist sehr wichtig, wir müssen besonders als Stadtverordnete den Bürgern zuhören, aber sie auch darüber informieren, welche realen Kosten insbesondere hinter den freiwilligen Leistungen der Stadt Erlensee, wie z.B. dem Fußballzentrum und der Bücherei, stehen.
Die Unterstützung der Vereine, die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohnraum, sind Schwerpunkte, die Erlensee setzt und die die Bürger wirklich bewegen. Erlensee ist daher auf einem guten Weg.
Vielen Dank für das Gespräch
(Die Fragen stellte Markus Sommerfeld)
