(pm/ea) – Nach den Sommerferien öffnen zwei neue Grundschulen in Hanau ihre Türen und bieten somit Platz für zahlreiche weitere Schülerinnen und Schüler, wie die Stadt Hanau informiert.
Die Schule im Pioneerpark in Wolfgang wird nach und nach dreizügig zu einer Kapazität von bis zu 300 Schülerinnen und Schülern ausgebaut. Sie verfügt über eine Mensa und Betreuungsräume für die Ganztagesbetreuung. Das Außengelände wird von Schule und Kita gemeinsam genutzt.
Die Tümpelgarten-Grundschule (TGS) eröffnet am neuen Standort Akazienweg im Stadtteil Lamboy und wird dadurch von einer dreizügigen zu einer vierzügigen Schule mit einer Kapazität für bis zu 400 Schülerinnen und Schüler. Auch sie verfügt zukünftig über eine Mensa und Betreuungsräume.
Die beiden neuen Grundschulen ergänzen wunderbar die Schullandschaft in Hanau, denn die Stadt Hanau zeichnet verantwortlich für insgesamt 27 Schulen an 35 Schulstandorten. Davon sind 25 Schulen in Trägerschaft der Stadt Hanau und zwei (Berufs-) Schulen in Trägerschaft des Schulzweckverbandes mit dem Main-Kinzig-Kreis. Insgesamt handelt es sich um 16 Grundschulen, sechs weiterführende Schulen, zwei Förderschulen und drei Berufsschulen mit insgesamt 18.500 Schülerinnen und Schülern.
„Im Hinblick auf die stark wachsende Einwohnerzahl von Hanau sowie den Digitalpakt, die Anforderungen im Rahmen der Inklusion und vor dem Hintergrund des zum Schuljahr 2026/27 beginnenden – und ab da vollumfänglich umzusetzenden – Rechtsanspruches auf Schulkindbetreuung im Grundschulbereich, sind wir als Schulträger sehr gefordert und investieren beträchtliche Summen in Ausstattung, Bau, Umbau und in die laufende Sanierung unserer Schulen“, erläutert Bürgermeister und Bildungsdezernent Dr. Maximilian Bieri. Allein für die Jahre 2024 und 2025 seien für diesen Zweck mehr als 50 Millionen Euro vorgesehen.
Ganztagsbetreuung an den Grundschulen
Grundlage für den Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung ist das Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG), dass 2026 bundesweit in Kraft tritt und für die Grundschulen gilt: Eltern haben zukünftig den Rechtsanspruch, dass ihr Kind an fünf Tagen die Wochen acht Stunden am Tag betreut wird (inklusive Unterricht) und ein verlässliches Mittagsangebot erhält. Die Schulen dürfen zudem nur maximal vier Wochen schließen und müssen eine Ferienbetreuung vorhalten. Diese Reglung wird ab dem Schuljahr 2026/27 stufenweise mit der Klasse 1 eingeführt. „In Hanau befinden sich 21 Schulen in Trägerschaft der Stadt aktuell im Ganztagesprogramm. Wir arbeiten bereits seit einigen Jahren mit Hochdruck daran, die gesetzlichen Vorgaben zur Ganztagesbetreuung bis zum Schuljahr 2026/27 zu erfüllen“, erläutert Bürgermeister Dr. Bieri. So sei für 2025 die Einweihung des Neubaus für die Ganztagsbetreuung für die Brüder-Grimm-Schule in der Innenstadt geplant. Für 2024/25 ist der Rückbau des Pavillons der Theodor-Heuss-Schule vorgesehen, bevor Ende 2025 mit dem Erweiterungsbau zur 4-zügigen Grundschule mit Nachmittagsbetreuung begonnen wird. Eine Fertigstellung ist für Sommer 2027 geplant.
Weiterführende Schulen
Auch für die weiterführenden Schulen hat die Stadt weitreichende Pläne, wie der Bürgermeister ausführt: „2028 soll eine neue Kooperative Gesamtschule mit gymnasialem Zweig auf dem Gelände der aktuellen Hessen-Homburg-Schule eröffnen. Somit entstehen zwei Jahrgangsstufen für den Hauptschulzweig, drei Jahrgangsstufen für den Realschulzweig und vier Jahrgangsstufen für den neuen Gymnasialzweig.“ Dieses Projekt sei das kostenintensivste in der derzeitigen Schulentwicklungsplanung berichtet Dr. Bieri.
Des Weiteren solle im Jahr 2028 die Integrierte Gesamtschule Lindenau von sechs auf acht Jahrgangszüge in der Mittelstufe (Klassen 5 bis 10) erweitert werden. Dazu werde ein zusätzliches Gebäude für die Schule errichtet und in einem weiteren Bauabschnitt das Hauptgebäude der Schule kernsaniert.
Zudem werde eine Dependance für die Karl-Rehbein-Schule am Schlossplatz fertig gestellt werden. Baubeginn sei Ende 2025/Anfang 2026 geplant – die Fertigstellung im ersten Quartal 2028. „Damit erhält eines von Hessens größten Gymnasien einen weiteren Standort an städtebaulich exponierter Stelle“, erläutert der Bürgermeister. Durch den Bau der Dependance werde zudem auch die Pestalozzischule (Grundschule) entlastet, in dem dort neue Raumressourcen frei würden, die von der Schule genutzt werden können.
Digitalisierung
Viel Geld und Arbeit habe die Stadt Hanau in den vergangenen Jahren zudem in die Digitalisierung der Schulen investiert, erläutert der Bürgermeister: „Hanau war in Hessen eine der ersten Kommunen, welche die Mittel des Digitalpaktes 1.0 vollständig verausgabt und den Schulen in Trägerschaft Stadt Hanau eine gute und in die Zukunft weisende Infrastruktur zur Verfügung gestellt hat“, weiß Dr. Bieri zu berichten. Das heißt konkret: Im Rahmen des Digitalpakts hat die Stadt Hanau in den vergangenen fünf Jahren 12 Millionen Euro (davon 9.763.225 Euro Fördermittel) in die Schulen der Stadt investiert und alle Schulen der Stadt ans Glasfasernetz angebunden. So haben nun auch alle Schulen flächendeckend WLAN. Des Weiteren wurden 868 Displays (digitale Tafeln) in den Klassenräumen installiert und Lehrkräfte im DigiLab des Medienzentrums für die Nutzung der Displays geschult. Auch die Innenausstattung der Schulen wurde mit 1.100 Accesspoints und der Verlegung von 8.200 Kupferpatchkabeln ausgebaut. Weitere Investitionen wurden in eine zentrale Firewall für alle Schulen und andere Sicherheitsmaßnahmen getätigt. Lehrkräfte erhielten 1.400 iPads und es wurde ein Schul-IT-Service-Desk eingerichtet, um alle neuen Technologien und Endgeräte betreuen zu können.
„Die Digitalisierung an Schulen wird auch nach dem Ende des Digitalpaktes 1.0 ein Dauerthema für die Schulträger darstellen und analog der Schulkindbetreuung ebenfalls erhebliche finanzielle und personelle Ressourcen binden“, ist sich Bürgermeister Dr. Bieri sicher. Genannt seien hier beispielsweise die deutlich kürzeren Zeiträume für den Austausch von digitalen End- und Anzeigegeräten.
Sanierung
„Durch das kontinuierliche Sanieren an verschiedenen Standorten verhindern wir, dass es an einzelnen Gebäuden zu einem kompletten Sanierungsstau kommt“, erläutert Bürgermeister Dr. Bieri. Seit Jahren wende die Stadt Hanau als Schulträger kontinuierlich zwischen 2,5 und 3 Millionen Euro pro Jahr für Baumaßnahmen wie Klassenraumsanierungen, Sanierung Sanitäranlagen an verschiedenen Schulstandorten auf. „Konkret sind hierfür 2.530.000 Euro im Jahr 2024 und 2.830.000 Euro im Jahr 2025 vorgesehen. Die Sanierungen an Hanauer Schulen lagen auch in den vergangenen Jahren in dieser Höhe“, bekräftigt Bieri.
Der Eigenbetrieb Hanau Immobilien und Baumanagement der Stadt Hanau (EB IBM) bewerte für die Priorisierung der Maßnahmen den Zustand der Gebäude und tausche sich mit dem Stadtschulamt und den Schulen hierzu aus. Die Maßnahmen werden durch eigene Mitarbeiter des Eigenbetriebs IBM geplant, ausgeschrieben und abgewickelt. Dadurch können die Baumaßnahmen effizient und schneller abgewickelt werden, erläutert der Bürgermeister. Schwerpunkt für diese Maßnahmen seien dabei immer die Sommerferien. „Für die kommenden zwei Jahre können so an 25 Schulen geplante Baumaßnahmen – wie Klassenraumsanierungen, Sanierung der Sanitäranlagen und ähnliches – durchgeführt werden. Dazu kommen alle unvorhergesehenen Sanierungsmaßnahmen.“
Zusätzlich zu den beschriebenen Budgets für die genannten Sanierungsmaßnahmen kommen die Investitionen für umfassendere Maßnahmen wie Grundsanierungen, Erweiterungen oder Neubauten an Hanauer Schulen, die im Zuge steigender Schülerzahlen der wachsenden Stadt Hanau sowie höheren Bedarfen an Räumen zur Differenzierung und für Nachmittagsangebote notwendig sind. „Hierfür sind im Investitionsplan 20.830.000 Euro im Jahr 2024 und 24.385.000 Euro im Jahr 2025 vorgesehen“, erläutert Dr. Bieri. „Nachdem diese Mittel in den Jahren 2018 und 2019 noch jeweils bei etwa fünf Millionen Euro lagen, haben sich die Aufwendungen hier in den vergangenen fünf Jahren mehr als vervierfacht, wobei die Tendenz auch weiterhin auf diesem Niveau bleibt“, erklärt der Bürgermeister.
„Bildung ist unser höchstes Gut, dessen sind wir uns bewusst. Die Stadt wird daher ihrer Verpflichtung gerecht, die Hanauer Schulen gut auszustatten, um gute Bildung zu ermöglichen. Wir investieren große Summen und passen kontinuierlich unser Vorgehen den aktuellen Anforderungen und Entwicklungen mit der Fortschreibung des Schulentwicklungsplans an. Hierin sehen wir eine wesentliche Investition in die Zukunft“, betont Dr. Bieri.