Besondere Analysenmethoden für Forensik, Klimaforschung und Lebensmittel: Anwendertreffen in Langenselbold informierte über Stabilisotopenanalyse

(pm/ea) – Anfang Juli lud die Elementar Analysenysteme GmbH rund 30 Experten von Forschungslaboren, Hochschulen, Unternehmen und öffentlichen Behörden zu einem internationalen Anwendertreffen an den Firmenhauptsitz nach Langenselbold ein, um sich über aktuelle Anwendungen und Entwicklungen im Bereich der Stabilisotopenanalyse auszutauschen.

„Es war das erste Anwendertreffen seit 2019. Zwischenzeitlich konnte das Fachexperten-Treffen coronabedingt nicht stattfinden. Die Neuauflage soll einen direkten Austausch zwischen unseren Fachexperten aus Forschung und Entwicklung, Produktion, Labor und Vertrieb mit den Kunden ermöglichen“, so Kathrin Rosenthal, Sales Specialist IRMS Central Europe bei Elementar Analysensysteme und Organisatorin des Treffens in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Die Teilnehmer erhielten einen exklusiven Blick in die Produktion der Analysengeräte am Standort in Langenselbold, wo Elementar mit über 120 Mitarbeitenden aktiv ist. Hier sind alle Unternehmensbereiche, wie Forschung und Entwicklung, Applikationslabor, Produktion, Qualitätssicherung, Service, Vertrieb und Lager unter einem Dach vereint.

Ein weiteres Element des Anwendertreffens waren die spannenden und informativen Fachvorträge und Erfahrungsberichte über Anwendungen, bei denen die Geräte von Elementar zum Einsatz kommen. So berichtete Leonard Wassenaar vom Forschungsinstitut WasserCluster Lunz am See in Österreich, von der faszinierenden Flugreise der nordamerikanischen, orange-schwarzen Monarchfalter. Diese flattern im Herbst zu Millionen von Norden kommend in die Sierra Nevada nordwestlich von Mexico City zu ihrem Winterquartier. Durch Isotopenanalyse kann genau bestimmt werden, wo die Falter geboren wurden.

Dr. Christine Lehn vom Institut für Rechtsmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München zeigte, wie die Analysen stabiler Isotope an Körpergeweben von toten Menschen die Polizei bei der Identifizierung von unbekannten Verstorbenen unterstützen kann.

Dr. Andreas Rossmann, Geschäftsführer der Isolab GmbH, stellte die Weindatenbank der Europäischen Union vor. Dort werden seit über 30 Jahren Isotopendaten aller EU-Weine gesammelt, mit deren Hilfe z.B. eine unzulässige Behandlung wie Wässerung oder Zuckerung von Weinen geprüft werden kann. Der Einfluss des Klimawandels auf die Weine kann ebenfalls nachverfolgt werden.

Die Methode der Isotopenanalyse nutzt eine interessante Eigenschaft verschiedener Elemente wie Wasserstoff, Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel aus. Denn diese Elemente kommen in unterschiedlich schweren Isotopen vor. Das bedeutet, sie unterscheiden sich in der Zahl ihrer Neutronen. Isotopenuntersuchungen ermitteln den Anteil von Isotopen eines chemischen Elements innerhalb einer Probe. „Mit hochempfindlichen Massenspektrometern können wir diese Isotopenzusammensetzung sehr genau bestimmen und die geringen Massenunterschiede nachweisen. So können beispielsweise Sauerstoff- und Wasserstoffisotope in der Pflanzenökologie genutzt werden, um Wasserquellen von Pflanzen zu ermitteln“, beschreibt Kathrin Rosenthal eine der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten.

Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet ist die Klimaforschung. Durch die Bestimmung der Sauerstoffisotope in Bohrkernen von Inlandeis können Forscher etwa auf die früheren Wetterbedingungen in Grönland schließen. Es lassen sich auf diese Weise Informationen über die Durchschnittstemperatur und damit die Klimaerwärmung und -abkühlung in früheren Zeiten gewinnen.

Die Elementar Analysensysteme GmbH zählt nach eigenen Angaben zu den führenden Unternehmen im Bereich der Hochleistungsanalytik von organischen und anorganischen Elementen. Mit mehr als 200 Mitarbeitenden entwickelt und fertigt Elementar Gerätelösungen für verschiedenste Märkte wie Agrar, Chemie, Umwelt, Energie, Werkstoffe und Forensik. Hauptsitz des inhabergeführten Unternehmens ist Langenselbold. Elementar verfügt über neun internationale Standorte.

Foto: PM

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