(ms/ea) – Mit einer Temperatur von 18,6 °C und einer Niederschlagssumme von 63 l/m² zeigte sich der Juni an der Wetterstation Erlensee im Vergleich zum Klimamittel 1991 bis 2020 durchschnittlich, gegenüber dem Mittel 1961-90 allerdings um 1,5 °C zu warm und etwas zu trocken.
Das letzte Monatsdrittel war sehr gewitterreich, es donnerte an insgesamt vier Tagen. In diesem Zeitraum wurden auch die vier heißen Tage (Temperaturmaximum gleich oder über 30,0 °C) registriert mit der Monatshöchsttemperatur von 32,2 °C am 29.
Um 16.14 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit erreichte am 25. Juni das Thermometer der Wetterstation Erlensee zum ersten Mal in diesem Jahr die 30-Grad-Marke und kletterte darüber.
Die tiefste Temperatur wurde am 12. mit 8,1 °C gemessen. Es regnete an insgesamt 15 Tagen.
In der Nacht zum 1. Juli wurde bei einem Gewitter mit 64 km/h die bisher in diesem Jahr höchste Windgeschwindigkeit aufgezeichnet.
Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD von einer dynamischen und vielfältigen Witterung im Juni
Im Juni 2024 zeigte sich die Witterung mit einer Dynamik und Wechselhaftigkeit, die an ein spannendes Fußballspiel erinnerte. Die Temperaturen schwankten zwischen frühherbstlicher Kühle und hochsommerlicher Hitze. Offensive Niederschläge verursachten Hochwasser, während schadensträchtige Gewitterzellen in einer subtropischen Luftmasse rotierten. In der Schlussphase des Juni folgten dann die bisher sonnigsten Tage des Jahres.
Mix aus Schafskälte, tropisch-schwüler Luft und Hochsommerhitze
Das Temperaturmittel lag im Juni 2024 mit 16,8 Grad Celsius (°C) um 1,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (15,4 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (16,4 °C) betrug die Abweichung 0,4 Grad. Der Eröffnungsmonat des Sommers, der der 15. zu warme Juni in Folge ist, hatte aber nicht nur Wärme im Gepäck. Auch die Schafskälte mit einstelligen Tiefstwerten gehörte zum Spielzug. Am 12. wurde in dieser thermischen Schwächephase in Meßstetten mit 1,4 °C das nationale Minimum erzielt. Der Konterangriff ließ aber nicht lange auf sich warten. Nach einer tropisch-schwülen Sommersonnenwende nahm der Juni in der letzten Woche einen kräftigen Schluck aus der Sommerpulle und kam mit mehreren heißen Tagen auf Touren. Die bundesweiten Bestmarken markierten dabei voraussichtlich Orte in Bayern mit bis 34 °C am 29.
Nasser Junistart mit Hochwasser in Süddeutschland, anschließend vielerorts Unwetter
Im Juni fielen mit rund 91 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 107 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (85 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte das Plus fast 20 Prozent des Solls (76 l/m²). Niederschlagsreich und mit schweren Hochwassern in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns ging es in den Monat. Verantwortlich dafür waren teils Rekordniederschläge, die bereits Ende Mai ihren Anfang fanden. Hohe Tagesmengen wurden aber auch noch in den ersten Junitagen erfasst. Am 3. fielen im oberbayerischen Raubling-Pfraundorf 137 l/m². Entlang der Alpen zeigten sich die höchsten Monatsmengen von über 250 l/m². Landesweit tobten Starkregengewitter und gebietsweise auch Superzellen mit Großhagel. Trockener blieb der Juni vor allem im nördlichen Brandenburg mit unter 20 l/m².
Sonnig im Nordosten, wolkenreich an Alpen und Schwarzwald
Mit 210 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Juni ihr Soll von 203 Stunden (Periode 1961 bis 1990) nur geringfügig. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (216 Stunden) ergab sich eine leicht negative Abweichung. Am meisten punkteten der Nordosten und Osten mit lokal über 250 Stunden. Schwarzwald und Alpen meldeten mit um 150 Stunden die geringsten Werte. Bundesweit aber gab es in der letzten Juniwoche die bisher sonnigsten Tage des Jahres.
Rückblick für Hessen:
(In Klammern die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)
In Hessen nahmen die Temperaturen im 16,5 °C (15,2 °C) warmen Juni 2024 einen kurvenreichen „Spielverlauf“. So wechselten sie von der Schafskälte in der zweiten Woche zum Hochsommer (Höchstwerte > 30 °C) in den finalen Junitagen. Dazwischen drückte auf das allgemeine Wohlbefinden eine sehr feuchte subtropische Luftmasse, in der sich auch heftige Unwetter mit Sturm, Starkregen und Hagel bildeten. Während des EM-Spiels Slowakei gegen Rumänien schreckte am 26. gegen 19.30 Uhr eine heftige Blitzentladung die Zuschauer im Frankfurter Waldstadion hoch. Bis zur Schlussphase wurde ein Monatsniederschlag von 88 l/m² (80 l/m²) gemeldet. Die Sonne blickte 210 Stunden (192 Stunden) hervor.
Bericht und Grafik: Markus Sommerfeld