(pm/ea) – Nach fast 43 Jahren im Polizeidienst verliert die Polizei Südosthessen mit Pressesprecher Rudi Neu eines ihrer bekannten Gesichter. Die herzliche Verabschiedung in den Ruhestand fand am Donnerstag bei einer kleinen Feierlichkeit im Polizeipräsidium Südosthessen statt. Um ihm einen gebührenden Abschied zu bereiten, fanden sich neben der Behördenleitung und Familienangehörigen auch einige Medienschaffende und weitere langjährige Weggefährten zusammen.
1981, im Alter von 16 Jahren, entschloss sich der heutige Erste Polizeihauptkommissar für den Dienst in Uniform, seinerzeit durch eine erfolgreiche Bewerbung beim damaligen Bundesgrenzschutz, wo er zu Beginn seiner Laufbahn in Fulda tätig war. Neun Jahre später – genauer gesagt zwei Tage vor der deutschen Wiedervereinigung – wechselte er dann zur hessischen Polizei und blieb dieser bis zu seinem Abschied treu. Nach einem kurzen Gastspiel bei der Bereitschaftspolizei (damals noch in Hanau) ging es für ihn zur Polizeistation Maintal, wo er sich nach eigenem Bekunden „sehr wohl gefühlt“ habe. Nach weiteren gut zehn Jahren sah das „Drehbuch“ für den gebürtigen Saarländer zum 1. Januar 2001 dann den Sprung zum Hauptsachgebiet Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vor, wo „Rudi“ seine Qualitäten vollends ausspielen konnte. Als Pressesprecher repräsentierte er für die nächsten drei Jahre mit Gesicht und Stimme das Polizeipräsidium Südosthessen. Danach folgte eine Zeit buchstäblich „auf der Überholspur“ bei der Polizeiautobahnstation in Langenselbold.
Zwischenzeitlich ergab es sich, dass er beim G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm als Verbindungsbeamter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützte. Hier lernte Rudi Neu seine heutige Ehefrau, eine ehemalige Polizeibeamtin aus Hamburg, kennen. Ab März 2010 übernahm er für die kommenden drei Jahre die Führung seiner Dienstgruppe der Polizeiautobahnstation Langenselbold, in der er sich zuvor bei seinen Kolleginnen und Kollegen einen guten Stand erarbeitete.
Der Geist des Pressesprechers hatte ihn offensichtlich nie ganz verlassen, weshalb er im Mai 2013 zu „PÖA“ zurückkehrte und vorerst die Leitung der Pressestelle übernahm. Herr Neu trat immer wieder gerne selbst vor die Kameras. Dabei musste er nicht selten einen verbalen Spagat zwischen den Belangen der Polizei und diffizilen Fragen der Journalisten und Reporter schaffen. Es war sozusagen ein „weites Feld, auf dem er auftrat“, wie es Polizeipräsident Daniel Muth bei der offiziellen Verabschiedung zusammenfasste.
Zu seinem 40-jährigen Dienstjubiläum am 1. August 2021 übernahm Rudolf Neu die Leitung des Hauptsachgebietes PÖA, dessen Geschicke er fortan verantwortlich lenkte. Doch trotz der neuen Aufgaben, fand er immer wieder die Zeit, in manchen Situationen selbst nochmal vor die Objektive der Fernsehkameras und Pressemikrofone zu treten.
Neben Redebeiträgen von Polizeipräsident Daniel Muth und Christopher Leidner hielt Andreas Kohl als langjähriger Radioreporter bei FFH eine kurzweilige und bewegende Abschiedsrede.
Die Gunst der letzten Dienststunde nutzte Rudi Neu selbst und bedankte sich in einer kleinen Rede bei seinen Gästen. Er äußerte, dass er den neuen Lebensabschnitt nun noch mehr mit seiner Frau und unter anderem dem wiedererweckten alten Hobby, dem Motorradfahren, ausfüllen will. Zudem möchte er sich ehrenamtlich engagieren. Für PÖA sehe er mit dem engagierten Team und seinem Amtsnachfolger Christopher Leidner, der das Amt derzeit noch kommissarisch ausübt, eine gute Zukunft, wie er betonte.
Überreichung der Entlassungsurkunde durch Polizeipräsident Daniel Muth
Zwei Urgesteine von PÖA und (Un-)Ruheständler: Rudi Neu und Ingbert Zacharias
Auf dem Titelfoto: Rudi Neu im Kreis seiner PÖA-Kollegen
Fotos: Markus Sommerfeld