(pm/ea) – Die Fußball-Europameisterschaft begeistert derzeit die Menschen im Land und bringt die Menschen zusammen. In den letzten gut zwei Wochen haben die Fans spannende Spiele und ein tolles Sportereignis erleben dürfen. Viele haben die Auftritte ihrer Teams ausgelassen gefeiert und die Euphorie auch auf die Straßen getragen.
Im Bereich des Polizeipräsidiums Südosthessen zeigte sich dies nach den letzten Gruppenspielen am späten Mittwochabend insbesondere in Form von Autokorsos. Zahlreiche Karossen und jubelnde Anhänger waren vor allem in den größeren Städten unterwegs und ließen ihrer Freude freien Lauf. Die Polizei zählte etwa in Offenbach gut 250 teilnehmende Fahrzeuge und schätzungsweise 1.500 Personen, die zeitweise den Verkehr in der Berliner Straße zum Erliegen brachten. Vereinzelt wurden aus der Menge heraus auch Böller gezündet, ehe sich die Ansammlung nach und nach wieder auflöste.
Ein ähnliches Bild bot sich den Ordnungshütern in Hanau: Dort zählten die Beamten, die auch hier für den Schutz der Feiernden im Einsatz waren, eine annähernd gleiche Zahl an Fahrzeugen und rund 1.000 Teilnehmer. Aus deren Reihen wurden ebenfalls einzelne Kracher gezündet und mitunter auch Flaschen auf geparkte Autos geworfen. Im Zuge des Korsos kam es in der Willy-Brandt-Straße zudem zu einem Unfall zwischen zwei Fahrzeugen. Ein Taxi war hier mit einem offenbar am Korso beteiligten Auto kollidiert; es entstand glücklicherweise nur Sachschaden.
In Dietzenbach wurde mit 150 fahrbaren Untersätzen und etwa 450 Partymachenden ein etwas kleinerer Umfang registriert. Unrühmlich waren auch hier Meldungen über Böller sowie auch ein Fall von Bedrohung, der sich gegen die Einsatzkräfte richtete. Ein 39-Jähriger soll einen Polizisten, der in der Offenbacher Straße an einem Kreisel den Verkehr regelte, aus dem Auto heraus verbal bedroht haben; eine Anzeige gegen ihn war die Folge.
Bis auf diese Ausnahmen verliefen die Veranstaltungen jedoch friedlich. Schäden im Zusammenhang mit den Böller- bzw. Flaschenwürfen oder gar dabei Verletzte wurden der Polizei bis dato nicht bekannt.
Bis zum Finale am 14. Juli in Berlin stehen in der nun folgenden K.O-Phase weitere Partien aus, die ebenfalls mit vielerlei Emotionen begleitet werden dürften. Damit alle ein weiterhin friedliches und sicheres Fußballfest genießen können, bittet die Polizei um Beachtung der nachfolgenden Hinweise:
Selbst wenn die Freude über einen Sieg der eigenen Mannschaft schier überwältigend erscheint: Wer mit seinem Fahrzeug an einem Autokorso teilnimmt, hat nicht automatisch Vorfahrt. Auch in Feierlaune und bei Schrittgeschwindigkeit gelten die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung. Alkohol und Drogen am Steuer, das Überfahren von roten Ampeln oder rücksichtsloses Fahrverhalten stellen Ordnungswidrigkeiten oder gar Straftaten dar. Verboten ist zudem:
– das Sitzen auf dem Autodach
– das Stehen in Fahrzeugen (Cabriolet, etc.)
– das Zufahren auf einzelne Personen oder Personengruppen
– das Hinauslehnen des Körpers aus den Seitenfenstern/dem Schiebedach
– das Einfahren in Bereiche, in denen Fußgängerverkehr herrscht.
Für die Sicherheit im Straßenverkehr wird die Polizei die Einhaltung der Verkehrsregeln weiterhin überwachen und festgestellte Verstöße konsequent ahnden. Der Wunsch der Beamtinnen und Beamten ist jedoch, dass es gar nicht erst zu polizeilichem Einschreiten aufgrund Fehlverhaltens kommt. Der Appell an die Bevölkerung lautet vielmehr: „Zeigen Sie auch weiterhin Ihre Freude an diesem tollen Ereignis und feiern Sie das Gemeinschaftserlebnis auch bei den kommenden Spielen. Ansonsten verhält es sich wie im Fußball auch: Wenn man sich an die Spielregeln hält, gibt’s auch keine roten Karten.“