Rotary Club Hanau übernimmt erste Patenschaft für historisches Kirchenfenster der Marienkirche

(pm/ea) – Kunstvolle Meisterwerke mit tiefer Symbolik: Die historischen Kirchenfenster der Hanauer Marienkirche sind nicht nur aus religiöser Sicht etwas ganz Besonderes. Aber nach rund 530 Jahren bleiben sie nicht von Alterungserscheinungen verschont. Um den alten Fenstern neuen Glanz zu verleihen, werden diese im Zuge der Kirchensanierung nun auch umfangreich restauriert.

Für die Finanzierung dieses kostenintensiven Projektes vergibt die Evangelische Stadtkirchengemeinde ab sofort Patenschaften für die insgesamt 27 mittelalterlichen Buntglasfenster. Das erste davon hat der Rotary Club Hanau übernommen.

Hoch ragen die Baugerüste in der Marienkirche empor, eine große Staubschutzwand trennt den Chorraum von der restlichen Kirche ab. Die Bauarbeiten sind in vollem Gange. Die historischen Kirchenfenster sind kürzlich ausgebaut und zur Restauratorin gebracht worden. Hier werden fachmännisch die Folgen von Alterung und Umwelteinflüssen entfernt sowie Risse ausgebessert. So erhalten die Fenster ihre Leuchtkraft zurück. Dass der Rotary Club Hanau direkt bereit war, mit dem Motiv des auferstandenen Christus als Gärtner die Patenschaft für eines der prominentesten Buntglasfenster zu übernehmen, freut Pfarrer Horst Rühl, den Vorsitzenden des Förderkreises Marienkirche 2.0, und Kerstin Schröder, die geschäftsführende Pfarrerin der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Hanau, sehr: „Vielen herzlichen Dank für diese große Unterstützung“, bedankt sich Schröder bei Dr. Markus Holz, dem Präsidenten des Rotary Club Hanau. Eine Unterstützung, die von Herzen komme und von allen Mitgliedern des Vereins gerne getragen werde, wie dieser betont: „Die Marienkirche ist ein Markenstein der Innenstadt“, stellt er fest. Sie sei sowohl architektonisch, kulturell als auch spirituell ein wahres Kleinod. „Wir freuen uns, wenn wir auf diese Weise zu ihrem Erhalt beitragen können.“

Dass die Fenster dabei trotz ihres Alters in einem vergleichsweise guten Zustand sind, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit, wie Rühl erklärt: „Die Evangelische Marienkirche ist die älteste erhaltene Kirche in Hanau. Der gotische Chorraum aus dem 15. Jh. mit dem Kreuzrippengewölbe und dem Schlussstein mit dem auferstandenen Christus und der ersten Namenspatronin Maria-Magdalena haben die Zerstörung der Hanauer Innenstadt ohne größeren Schaden überstanden.“ Auch die aus der Zeit von 1492-97 stammenden Fenster, die während dieser Zeit zum Schutz ausgebaut und in einem Salzstock in Nordhessen eingelagert waren, sind in großen Teilen original erhalten. „Diesen Schatz mittelalterlicher Glasmalerei in Hanau gilt es zu erhalten, vor schädlichen Witterungseinflüssen zu schützen und für die Bevölkerung weiterhin zugänglich in die Kirchenfenster einzufügen“, fasst Schröder zusammen.

Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Restauration der mittelalterlichen Glasmalereien auf rund 200.000 Euro. 80.000 Euro werden durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gedeckt. Die verbleibenden 120.000 Euro müssen im Zuge der großen Gesamtbaumaßnahme an der Kirche finanziert werden. Diese kostet insgesamt 4 Millionen Euro und umfasst auch die Sanierung der übrigen Fenster sowie die Erneuerung von Außenputz und Dach der Marienkirche. Die Kirchengemeinde hat zu dieser Summe 300.000 Euro beizusteuern, für die sie Spenden sammelt. „Mit der Vergabe von Patenschaften für unsere wunderschönen mittelalterlichen Kirchenfenster wollen wir einen Teil dieser Summe generieren“, erklärt Rühl. Die 7.300 Euro für die Patenschaft des Rotary Clubs seien hier ein wertvoller erster Beitrag. Beide hoffen, dass sich noch viele weitere Paten für die Aktion finden werden. Nicht alle Glasfeldpatenschaften sind dabei so hochpreisig wie die des Christus als Gärtner, wie Rühl ergänzt: „Je nach Größe und Motiv unterscheiden sich die Patenschaften auch bei den Preisen: Wir haben auch Glasfeldpatenschaften für 90 oder 150 Euro dabei.“ Alle Infos hierzu gibt es im Internet unter www.marienkirchezweipunktnull.de.

 

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