(pm/ea) – Die Freien Wähler Main-Kinzig (FW) unterstützen die heimische Bauwirtschaft bei deren Forderung nach den richtigen Rahmenbedingungen für Baustoffe die aus der Wiederverwertung von Bauabfällen gewonnen werden.
So werde in den Augen der FW-Kreistagsfraktion noch immer die Chancen und die Bedeutung des Mineralstoffrecyclings verkannt. Eine Wiederverwertung von recycelten Baustoffen bedeutet nicht nur nachhaltiges Wirtschaften, sondern ist auch ein Beitrag zum Klimaschutz, so Carsten Kauck, FW-Fraktionsvorsitzender im Kreistag.
Gerade die öffentliche Hand müsse hier eine Vorbildfunktion einnehmen. Das Hauptanwendungsgebiet von Ersatzbaustoffen liegt im Straßen- und Erdbau. Hier tätigen Bund und Länder, aber auch Landkreise wie der Main-Kinzig-Kreis jährlich große Investitionen in Bau- und Sanierungsmaßnahmen.
In den der Baumaßnahmen vorausgehenden Ausschreibungen werden jedoch die Verwendung von Ersatzbaustoffen zu wenig eingefordert. Der Gesetzgeber könnte hier durch die Vorgabe einer Mindesteinsatzquote von Recyclingbaustoffen richtunggebend wirken. Ebenso müsse ein Umdenken in den Köpfen der Bauträger stattfinden. Recycelte Mineralstoffe dürfen in neuen Baumaßnahmen nicht mehr als die Verwendung von Abfällen bezeichnet werden, sondern müssen als neue Produkte anerkannt werden.
„Ein in der letzten Kreistagssitzung eingebrachter Antrag von Bündnis 90 / Die Grünen zum Thema „Urban Mining“ zielt hier zwar in die richtige Richtung, verkennt aber, dass gerade die auf Bundesebene mit Grüner Beteiligung erlassene Ersatzbaustoffverordnung (EBV) in ihrer Komplexität für Bauunternehmer eher ein Hemmschuh denn eine Hilfe in diesem Bereich ist. Der Ver-weis des Antrags in einen Ausschuss „zur abschließenden Beratung“ lässt auch das Fehlen der SPD/CDU-Koalition an einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Thema erkennen. Diese hatte vor gut zwei Jahren einen in die gleiche Richtung gehenden Antrag der Freien Wähler ebenfalls abgelehnt. Der damalige Antrag zielte auf das Kreislaufwirtschaftsgesetz und neue Deponien für Erdaushub. Die Erkenntnis hin zu einem ernsthaften Umgang mit diesem Thema ist bei den Kreisverantwortlichen augenscheinlich immer noch nicht gereift, so die FW-Kreisvorsitzende Sylke Schröder in ihrer Bewertung.