TV Gelnhausen und TV Langenselbold bauen Kooperation aus

(pm/ea) – Bereits seit über einem Jahr besteht die Kooperation der beiden Handballabteilungen des TV Langenselbold und des TV Gelnhausen. Die Zusammenarbeit in dieser Zeit war so erfolgreich, dass sich beide Klubs nun entschlossen haben, konsequent diesen Weg weiterzugehen und auch andere Vereine einladen, sich der Zusammenarbeit anzuschließen.

„Wertschätzung, Respekt und Vertrauen sind die tragenden Säulen dieser Zusammenarbeit“, sagt Martin Heuser Abteilungsleiter des TV Gelnhausen Handball. Aus diesem Grund ging man zum Start der Kooperation auch nicht gleich an die Öffentlichkeit. „Alle Beteiligten wollten zunächst prüfen, ob das alles auch so funktioniert und mussten schnell feststellen, dass die Erwartungen sogar noch übertroffen wurden“, sagt Heuser.

„Wir ziehen ein sehr positives Fazit aus dem letzten Jahr, was auch an der sehr offenen Kommunikation zwischen den Vereinen liegt. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit in der Zukunft und versprechen uns weiterhin sehr viel von dieser Kooperation“, sagt Marius Neukamp, Leiter der Handballabteilung des TV Langenselbold.

Genauso sieht es auch Philip Deinet, Manager und Sportlicher Leiter des TV Gelnhausen: „Wir haben vor, eine breit angelegte Kooperation mit Langenselbold anzugehen. Durch das letzte Jahr wurde ein tiefes Vertrauensverhältnis zwischen den Vereinsverantwortlichen geschaffen, das die Grundlage dafür bildet, in alle Richtungen zu denken und zu arbeiten. Gerne wollen wir diese Kooperation auch als Pilotprojekt sehen, um mit diesem Ansatz auch mit weiteren Vereinen ins Gespräch zu kommen.“

Begonnen hat alles letztes Jahr mit der Kooperation bezüglich einer gemeinsamen A-Jugendmannschaft. Beide Vereine hatten für die Saison 23/24 nur sehr dünne Kader zur Verfügung und so entstand die Idee, dass man einen gemeinsamen Kader stellt. Hierfür wurden die Langenselbolder A-Jugendlichen mit Gastspielrechten für den TV Gelnhausen ausgestattet und mit Neukamp, damals als Trainer im Amt, ergänzte auch ein Langenselbolder Coach das Trainerteam der Gelnhäuser A-Jugend.
So hatte man einen großen Kader für die Saison zur Verfügung und die Langenselbolder Spieler konnten von häufigerem Training und einer erfolgreichen Saison in der A-Jugend-Oberliga profitieren. Mit der gewonnenen Erfahrung und einem großen Entwicklungsschritt nach vorne kehren sie jetzt wieder zum TV Langenselbold zurück.
„Die Kooperation in der A-Jugend hat super funktioniert. Unsere Jungs haben eine sehr gute Ausbildung beim TV Gelnhausen genossen und hatten die Möglichkeit, in einer tollen Mannschaft in der Oberliga mitzuspielen. Auch wuchsen die Jungs beider Vereine schnell zu einem Team zusammen, was für uns auch ein wichtiger Aspekt war. Die Jungs haben sich so sehr weiterentwickelt, dasseinige von ihnen von ihnen nächste Saison bei uns bei der ersten Herrenmannschaft mitspielen können“, sagt Neukamp.
Längst ist die Kooperation weit über die A-Jugend hinausgewachsen. So findet auch immer wieder ein intensiver Austausch im Bereich des allgemeinen Kadermanagements statt. In der kommenden Saison werden beispielsweise mit Flemming Günter und TVG-Urgestein Marco Mocken zwei Spieler, die bei dem TV Gelnhausen ausgebildet wurden, für den TV Langenselbold auflaufen.

„Alles hat damit angefangen, dass wir uns sehr aktiv miteinander ausgetauscht haben. So konnten wir Perspektiven schaffen für Spieler unterschiedlicher Altersstufen. Auf der anderen Seite haben wir sehr davon profitiert, dass unsere A-Jugendlichen in der letzten Saison bei Gelnhausen in der Oberliga gespielt haben. Acht von elf A-Jugendlichen spielen ab nächster Saison in unseren Herrenmannschaften mit. Das ist eine absolute Rekordquote für uns. Wir sehen uns inzwischen nicht mehr als Konkurrenten, sondern wir sind zwei Vereine, die gemeinsam den Handball in dieser Region stärken wollen“, sagt Erik Bechtold der sich mit Max Herrmann die sportliche Leitung Herren/männlich beim TV Langenselbold teilt.

In Zukunft sind auch längst andere Formen der Kooperation geplant wie gemeinsame Trainingstage und Trainerfortbildungen. Bei Bedarf, werden auch Kooperationen im Jugendbereich wieder aufgenommen. Auch ein Austausch auf administrativer Ebene ist angedacht, um auch hier Knowhow auszutauschen.

„Es ist zeitgemäß, dass Vereine kooperieren, so kann man Kinder und Jugendliche noch besser fördern und den Handballsport in unserer Region voranbringen. Dabei muss kein Verein seine DNA aufgeben. Im Gegenteil: Jeder soll seine Individualität behalten. Aber wir haben im vergangenen Jahr alle gesehen, wie viele Vorteile jeder Verein hat, wenn man vertrauensvoll zusammenarbeitet. Ich freue mich daher schon auf die Zukunft, weil ich glaube, dass es erst der Anfang einer Erfolgsgeschichte war“, sagt Heuser.

Auf dem Foto (v.l.): Max Herrmann (Sportl. Leiter TVL), Philip Deinet (Manager TVG), Marius Neukamp (Abteilungsleiter Handball TVL) und Martin Heuser (Abteilungsleiter Handball TVG) und Erik Bechtold (Sportl. Leiter TVL)

Foto: PM

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