(pm/ea) – Der TV Gelnhausen hat sein letztes Auswärtsspiel in der Saison verloren. Vor 273 Zuschauern darunter zahlreiche mitgereiste Fans des TVG mussten die Barbarossastädter am 29. Spieltag in der 3. Handball-Liga Süd-West eine 23:25 (12:14)-Niederlage hinnehmen.
Es war dennoch ein sehr besonderes Spiel, das die anwesenden Fans der Rotweißen so schnell nicht vergessen werden. Schließlich erlebten sie das Trainerdebüt von Jonathan Malolepsy, Fynn Hilb und Julian Lahme.
„Dieses Spiel war das Spiegelbild der gesamten Saison. „Es haben immer wieder viele Spieler verletzungsbedingt gefehlt. Dazu kamen noch weitere Unglücke dazu. Das alles war schon extrem viel“, sagte Headcoach Sergej Budanow. Beim Spiel in Dansenberg wurde nun ein weiteres Kapitel hinzugefügt.
Denn neben Michael Hemmer, Felix Reinhardt, Max Bechert, Jonathan Malolepszy und Fynn Hilb fehlten dieses Mal auch Chefcoach Matthias Geiger und Budanow. Beide machten die Reise nach Dansenberg gar nicht mit. Budanow fehlte aufgrund einer Leisten-OP, Geiger nach einem Trauerfall in der Familie. Und so machte der TV Gelnhausen aus der Not eine Tugend und warf die beiden verletzten Spieler Malolepszy und Hilb ins kalte Wasser. Sie übernahmen kurzerhand gemeinsam mit Routinier Lahme das Coaching in Dansenberg.
Es war eine ganz bewusste Maßnahme der sportlich Verantwortlichen, schließlich hätte auch Junioren-Trainer Damir Hundur oder Manager Philip Deinet auf der Bank Platznehmen können. Doch auch die beiden sind extra zu Hause geblieben, damit sich die Mannschaft, die im Kern seit vielen Jahren zusammenspielt, sich selbst organisieren muss. Da der TVG sportlich die Saison ohnehin im Mittefeld abschließen wird, war das Risiko ohnehin überschaubar.
„Die Mannschaft hat das sehr gut gemacht. Und auch wenn wir das Spiel nicht gewonnen haben, war es eine sehr gute Erfahrung für das gesamte Team, das so wieder einen Schritt in seiner Entwicklung nach vorne gemacht hat“, sagte Budanow.
Dansenberg ohne Dambach
Zum Spiel: Das Kräftemessen mit Jonas Dambach, der ab nächster Saison den TVG verstärkt, fiel aus, da der Halbrechte vom Tus Dansenberg wegen einer Schulterverletzung nicht mitspielte. Diese sollte bis zu seinem Start beim TVG aber wieder auskuriert sein. Der TV Gelnhausen ließ sich in den ersten Minuten vom TuS Dansenberg überrumpeln und lag nach vier Spielminuten bereits mit 0:3 zurück. Einen größeren Rückstand konnte die junge Gelnhäuser Mannschaft jedoch verhindern und blieb in Schlagdistanz.
Das Spiel des TVG war in der ersten Hälfte von einigen technischen Fehlern im Angriffsspiel gezeichnet, die im Gegenstoß zu Tormöglichkeiten der Gastgeber führten. TVG-Keeper Julian Lahme hielt zwar einige freie Würfe der Dansenberger, der TV Gelnhausen konnte seine eigenen Chancen aber nicht ausreichend nutzen, um im Spiel eine Führung zu erzielen.
Nachdem die Rotweißen im Laufe des ersten Durchgangs zweimal wieder ausglichen, geriet die Mannschaft kurz vor der Halbzeit jedoch wieder mit drei Toren in Rückstand. Durch einen Treffer von Jannik Geisler verkürzten die Barbarossastädter in der 29. Minute noch zum 12:14 und gingen mit diesem Ergebnis in die Halbzeitpause.
Zu Beginn der zweiten Spielhälfte schloss der TV Gelnhausen wieder auf und ging in der 37. Minute durch Simon Belter zum ersten Mal mit 16:15 in Führung. Im Anschluss entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel mit einigen technischen Fehlern auf beiden Seiten und wenigen Toren. Das Spiel blieb aber ausgeglichen, sodass es bei knapp fünf verbleibenden Minuten auf der Hallenuhr 22:22 stand.
Riesenlob an die mitgereisten Fans
In den letzten Minuten hielten Julian Lahme und sein Gegenüber Michel Sebastian Fiedler einige gut herausgespielte Würfe. Vor allem die TVG-Spieler scheiterten in dieser Phase aber an Fiedlers Paraden, sodass das Spiel eine Minute vor dem Spielende beim Stand von 22:25 entschieden war. Thimo Wagner traf wenige Sekunden vor Schluss noch zum Endstand von 23:25.
Beim TV Gelnhausen war Yannik Mocken mit sieben Treffern der erfolgreichste Schütze des Spiels, gefolgt von Simon Belter und Henrik Müller (jeweils 4 Tore). Bei der Heimmannschaft trafen Josip Repusic (6 Tore) und Jan Claussen (4 Tore) am häufigsten.
„Glückwunsch an Dansenberg zu den zwei Punkten. Wir haben es heute leider nicht geschafft, in der Abwehr konsequent genug zu agieren. Dazu kamen viele einfache technische Fehler im Tempospiel und im Positionsangriff, die der TuS Dansenberg heute durch Tempogegenstöße gut nutzen konnte“, sagte Aushilfscoach Malolepszy mit Blick auf nächste Woche.
Letztes Spiel am Samstag gegen die Bergischen Panther
Dem eigentlichen Kapitän war aber vor allem der Dank an die rund 20 mitgereisten Fans wichtig, die ihr Team bedingungslos unterstützt hatten. Darunter auch Mannschaftsarzt Dr. Jan Pollmann, der den Fanbus mitfinanziert hatte und die Reise in die Pfalz mitmachte. Wenn diese Unglückssaison irgendetwas Gutes hat, dann ist es dieser neu gewachsene tiefe Zusammenhalt zwischen Team und Fans, der seines Gleichen sucht.
„Wir wollen heute aber vor Allem ein Riesendankeschön an unsere Fans richten, die mit dem Fanbus hier angereist sind und uns über 60 Minuten angefeuert und gepusht haben. Das war sehr schön zu sehen“, sagte Malolepszy nach dem Spiel. „Wir wollen nächste Woche bei unserem letzten Heimspiel jetzt noch einmal alles reinwerfen. Für die Fans und auch für die Spieler, die dann ihr Abschiedsspiel geben.“ Dann trifft der TVG zum Saisonabschluss auf die Bergischen Panther (Sa. 19.30 Uhr).
Foto: PM